Milliarden-Angebot zuvor abgelehnt

SAP denkt über zweites Kaufangebot für BlackLine nach

SAP
Bildquelle: Kittyfly/Shutterstock.com

Der Walldorfer Softwarekonzern hatte dem US-Unternehmen BlackLine im Sommer ein Milliarden-Angebot unterbreitet, das jedoch abgelehnt wurde. Nun könnte SAP einen neuen Anlauf nehmen.

Der deutsche Softwareriese SAP erwägt Medienberichten zufolge eine erneute Offerte für den kalifornischen Spezialisten BlackLine. Wie Reuters unter Berufung auf informierte Kreise meldet, hatte SAP bereits im Juni ein formelles Kaufangebot vorgelegt, das von BlackLine zurückgewiesen wurde.

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Abgelehntes Milliarden-Angebot

Das Angebot belief sich demnach auf 66 US-Dollar pro Aktie, was einem Unternehmenswert von rund 4,5 Milliarden Dollar entsprochen hätte. Der gebotene Preis lag dabei deutlich über dem damaligen Börsenkurs. Konkret waren das 31 Prozent über dem 60-Tage-Durchschnitt. SAP betonte in dem Schreiben, dass der Konzern für die Transaktion keine Fremdfinanzierung benötigen würde.

Bei der Vorbereitung des Deals arbeitet SAP mit der Investmentbank JPMorgan zusammen. Zu den relevanten Aktionären von BlackLine gehört die Private-Equity-Gesellschaft Clearlake Capital mit einem Anteil von knapp 9 Prozent. Weitere bedeutende Investoren sind Vanguard und BlackRock über ihre Investmentfonds.

Ob und wann SAP ein neues Angebot vorlegen wird, ist gegenwärtig offen. Die beteiligten Parteien äußerten sich auf Anfrage nicht zu den Vorgängen.

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Enge Verzahnung beider Unternehmen

BlackLine entwickelt cloudbasierte Lösungen für die Automatisierung von Finanz- und Buchhaltungsprozessen. Die Software-Suite zielt darauf ab, manuelle Tätigkeiten zu reduzieren, die traditionell mit Tabellenkalkulationen durchgeführt werden.

Zwischen SAP und BlackLine besteht bereits eine enge Geschäftsbeziehung: SAP vertreibt BlackLine-Produkte an seine eigene Kundenbasis. Diese Partnerschaft generiert nach Firmenangaben etwa 30 Prozent der Jahreserlöse von BlackLine.

Aus SAP-Sicht würde eine Übernahme das eigene Portfolio im Bereich Cloud-Finanzmanagement substanziell erweitern. Dies wäre insbesondere im Konkurrenzkampf mit Anbietern wie Oracle und Workday von Bedeutung.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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