Eine aktuelle Studie des Privacy-Tech-Anbieters Usercentrics zeigt, dass die Generation Z sozialen Medien in Bezug auf den Umgang mit persönlichen Daten beinahe genauso viel Vertrauen entgegenbringt wie staatlichen Institutionen.
Befragt wurden 10.000 Menschen in Europa und Nordamerika. In Deutschland geben 39 Prozent der 16- bis 25-Jährigen an, sozialen Plattformen zu vertrauen, während nur 13 Prozent der Babyboomer und 18 Prozent der Generation X dies tun. Gleichzeitig vertrauen 41 Prozent der Gen Z Behörden, bei den Boomern liegt dieser Wert mit 70 Prozent deutlich höher.
Die Studie verdeutlicht zudem Unterschiede beim Thema Künstliche Intelligenz. Gen Z ist deutlich offener, ihre Daten für das Training von KI-Modellen freizugeben – 25 Prozent sind bereit dazu, während es bei den Boomern nur 11 Prozent sind.
Komfort wichtiger als Datenschutzbedenken
Für viele junge Nutzer gilt Datenteilung inzwischen als praktischer Tausch: 40 Prozent der Gen Z bewerten die Vorteile von Online-Komfort höher als Bedenken beim Datenschutz, während dieser Anteil bei den Babyboomern nur 28 Prozent beträgt. Zudem empfinden sich 68 Prozent der Boomer als „Produkt“ digitaler Dienste, bei Gen Z sind es 50 Prozent.
Gleichzeitig zeigt die Studie: Transparenz, nachvollziehbare Datenpraktiken und starke Sicherheitsstandards sind generationenübergreifend entscheidend für Vertrauen in digitale Angebote.
Neue Dimensionen des Datenschutzes
Die Wahrnehmung von schützenswerten Daten wandelt sich. Während ältere Generationen vor allem klassische Daten wie Telefonnummern, Passwörter oder Gesundheitsinformationen schützen wollen, legt Gen Z zunehmend Wert auf sensiblen Kontext wie Geschlechtsidentität, Warenkorbinhalte oder Interaktionen mit KI-Assistenten. Pauschale Datenschutzlösungen greifen hier zunehmend zu kurz.
Vertrauen als Wettbewerbsfaktor für Marken
Der Einsatz von KI verschärft die Anforderungen an verantwortungsvollen Umgang mit Daten. Obwohl Gen Z am offensten gegenüber KI ist, fühlen sich mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) unwohl, wenn ihre Daten dafür genutzt werden. Fast die Hälfte (45 Prozent) vertraut KI sogar weniger als Menschen bei der Handhabung persönlicher Informationen.
„Wer das Vertrauen der Generation Z gewinnen möchte, muss Datenschutz transparent und verständlich kommunizieren und echten Mehrwert bieten“, betont Adelina Peltea, CMO von Usercentrics. Marken, die dies berücksichtigen, können loyale Nutzer gewinnen – vorausgesetzt, Datenschutz wird als integraler Bestandteil des Nutzererlebnisses umgesetzt.