Die wirtschaftliche Schwächephase in Deutschland wirkt sich zunehmend auf den Arbeitsmarkt aus.
Nach Angaben des ifo Instituts sank das Beschäftigungsbarometer im September auf 92,5 Punkte und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Juni 2020. Noch im August lag der Wert bei 93,8 Punkten.
Verhaltener Arbeitsmarkt
Unternehmen zeigen sich bei Neueinstellungen zurückhaltend. Viele Betriebe lassen offene Stellen unbesetzt, statt aktiv Personal abzubauen. Laut ifo-Experte Klaus Wohlrabe fehlen bislang Hinweise auf großflächige Entlassungswellen. Dennoch bleibt die Stimmung am Arbeitsmarkt angespannt, da ein konjunktureller Aufschwung weiterhin auf sich warten lässt.
Stark betroffen sind Maschinenbau und Fahrzeugbau, wo Unternehmen vermehrt mit sinkender Beschäftigung planen. Auch in der Industrie insgesamt ist ein leichter Rückgang des Barometers zu beobachten. Im Bereich Transport und Logistik wurden bereits erste Entlassungen angekündigt, was die Unsicherheit zusätzlich verstärkt.
Unterschiede zwischen Branchen
Während das Baugewerbe nach langer Krise derzeit eine gewisse Stabilität beim Personalbestand zeigt, entwickelt sich die Lage im Handel negativer. Dort bauen zahlreiche Unternehmen ihre Belegschaft spürbar ab. Bei den Dienstleistern insgesamt ist der Beschäftigungsindikator deutlich gefallen.
Die jüngsten Zahlen unterstreichen die enge Verbindung zwischen Konjunktur und Arbeitsmarkt. Sollte sich die Wirtschaftslage nicht bald aufhellen, könnte sich die vorsichtige Zurückhaltung der Unternehmen in den kommenden Monaten zu einem stärkeren Abbau von Stellen entwickeln.