10.000 Euro Schadenersatz pro Person

Meta: Datenschutz-Sammelklage in Deutschland

Meta
Bildquelle: Tada Images/Shutterstock.com

Verbraucherschützer fordern bis zu 10.000 Euro Schadenersatz pro Person wegen angeblich illegaler Datensammlung. Was steckt hinter den Vorwürfen, und wie reagiert der US-Konzern?

Verbraucherschützer wollen mit einer Sammelklage in Deutschland gegen die mutmaßliche Verwendung intimer Nutzerdaten durch den Facebook-Mutterkonzern Meta vorgehen. Die Klage sei am Oberlandesgericht Hamburg eingebracht worden, teilten der österreichische Verbraucherschutzverein (VSV) als Kläger und der Hamburger Anwalt Max Baumeister in Wien mit. Der US-Konzern weist die Vorwürfe zurück.

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Die Klage steht den Nutzern der Meta-Plattformen Instagram und Facebook in Deutschland offen. Der VSV fordert Schadenersatz: 5.000 Euro für volljährige und 10.000 Euro für minderjährige User. Zudem soll Meta dazu gebracht werden, Nutzerdaten zu löschen, die Datensammlung zu beenden und über seine Praktiken Auskunft zu geben. 

Sorge vor Einblick in intime Lebensbereiche

Der Schritt richte sich gegen versteckte Meta-Programme, mit denen der US-Konzern auf Tausenden Webseiten und Apps die Aktivitäten von Usern beobachte, hieß es vom VSV. Damit erhalte Meta Einblick in intime Bereiche wie Gesundheit, Religion, Sexualität, sagte Baumeister.

«Jeder Klick, jeder Suchbegriff, jeder Kauf wird mitgelesen und kann mit einer über 99-prozentigen Wahrscheinlichkeit einem einzelnen Nutzer zugeordnet werden», sagte der Jurist in einer Pressekonferenz. Diese Daten würden auch von Nutzern kostenpflichtiger Meta-Accounts gesammelt. «Das ganze System ist schlicht und einfach illegal», meinte Baumeister.

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Meta: Vorwürfe sind unbegründet

«Wir widersprechen diesen unbegründeten Behauptungen entschieden und werden uns energisch dagegen wehren», teilte Meta auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

In den vergangenen Jahren hatte die Kanzlei des Hamburger Anwalts nach eigenen Angaben bereits viele Einzelklagen gegen Metas Daten-Praktiken bei deutschen Gerichten eingereicht. Rund die Hälfte sei abgewiesen worden, in der anderen Hälfte sei im Sinne der User entschieden worden – allerdings noch nicht rechtskräftig, da Meta Berufungen eingelegt habe. Mit der Sammelklage stellen sich der VSV und Baumeister auf einen weiteren jahrelangen Rechtsstreit ein.

dpa

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