Identity and Access Management (IAM)

Headless Commerce: Der entkoppelte E-Commerce der Zukunft

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Schnelligkeit ist im Onlinegeschäft der Trumpf der Stunde, wenn es darum geht Mitbewerber auszustechen und Kunden im Shop zu halten. Dazu müssen Unternehmen agil auf Trends reagieren und durch ihr Einkaufserlebnis überzeugen. Eine Anforderung, die klassische Commerce Systeme im Omnichannel-Zeitalter immer schlechter adressieren können. Hier kommt Headless Commerce ins Spiel.

Es schafft die technischen Rahmenbedingungen für ein nahtloses Kundenmanagement – allerdings nur, wenn das IAM darauf ausgerichtet ist.

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Weniger als 3 Minuten – das ist die Median-Verweildauer im E-Commerce, also die Zeit, die Kunden üblicherweise im Onlineshop verbringen. Im Trend der nächsten Jahre wird sie weiter sinken, auch weil das Omnichannel-Einkaufsverhalten dazu führt, dass Kunden flexibel zwischen Endgeräten springen. Die Frustrationsgrenze ist hierbei äußerst niedrig. Schon die kleinste Störung beim Laden der Seite oder der Registrierung kann zum Kaufabbruch beitragen.

Für E-Commerce-Anbieter bedeutet das: Schnelligkeit ist in jeder Hinsicht der Trumpf der Stunde. Je schneller sie ihre Onlineshops an die wechselnden Trends adaptieren, umso wahrscheinlicher ist es, dass Kunden bei ihnen bleiben und kaufen. Je schneller die Website geladen ist, umso höher ist die Conversion Rate. Das kann vor allem auf Smartphones den entscheidenden Unterschied machen. In Zahlen gesprochen: bei einer Ladezeit von weniger als 2 Sekunden steigt die Conversion um 15 Prozent. Ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, schließlich sind mehr als zwei Drittel aller Nutzer parallel in mehreren Shops unterwegs.

Die Grenzen traditioneller E-Commerce-Systeme

Auch wenn dieses Kundenverhalten vielen E-Commerce-Anbietern bekannt ist, so sind herkömmliche Shop-Systeme oft der limitierende Faktor für mehr Performance. Das liegt daran, dass Anpassungen oder Neuerungen in einzelnen Bereichen oft eine Modifizierung des gesamten Front- und Back-End erfordern – beispielsweise wenn es um die Einführung neuer Funktionen, die Aktualisierung von Payment-Verfahren oder die Integration von Schnittstellen zu Content-Systemen geht.

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Um diese Herausforderungen zu lösen, hat sich Headless Commerce zu einem neuen Standard entwickelt. Es ist einer der vielversprechenden Ansätze, wenn es um die Schaffung einer konsistenten Kundenerfahrung über verschiedene Plattformen hinweg geht. Denn Headless Commerce nutzt eine Architektur, die Front- und Back-End voneinander entkoppelt. Dadurch entfallen viele Beschränkungen, die klassische E-Commerce-Systemen in Sachen Agilität und Flexibilität haben. Entwickler können auf ein einheitliches Front-End verzichten und per API die Inhalte an die jeweilige Anwendung übermitteln – sei es zu einem Sprachassistenten oder einem Social Commerce.

Die Bedeutung des IAM für Headless Commerce

Doch auch Headless Commerce hat seine Tücken, um die sich Verantwortliche kümmern müssen. Die große Komplexität liegt darin, den Nutzer über die unterschiedlichen Touch Points, Geräte und Anwendungen hinweg sicher zu identifizieren und zu verwalten. Mit steigender Pluralität fragmentiert sich auch das IAM (Identity and Access Management), das den Bogen über alle Anwendungen spannen muss. Gerade weil der Kunde im Omnichannel-Erlebnis einen hohen Anspruch an die nahtlose Verknüpfung seiner Daten über die verschiedenen Kanäle hinweg hat.

Auch wenn diese Herausforderungen bestehen, so gibt es keinen Zweifel, dass die Vorteile klar überwiegen. In Studien zeigt sich deutlich, dass die Schlagzahl und die Umsetzungsgeschwindigkeit von digitalen Neuerungen stark steigen, wenn Headless Commerce zum Einsatz kommt. Dadurch können sich Marken schnell an neue Verbraucherwünsche anpassen. Das wird von Kunden honoriert, deren Einkaufsverhalten durch schnelle Zugriffe und Smartphone-freundliche Anwendungen positiv beeinflusst wird.

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Das API-gesteuerte Ökosystem im E-Commerce

Das zentrale Element für ein Headless Commerce ist die API-first-Architektur. Sie verknüpft die eigenständigen Systeme im Front- und Back-End und stellt dadurch für den Kunden sicher, dass alle Services nahtlose ineinander übergehen. Zudem sind APIs die technische Schnittstelle, an der IAM-Systeme ihre Login-Informationen, Kundendaten und Verhaltensanalysen übermitteln. So profitieren die Nutzer von erweiterten Suchfunktionen, KI-basierter Produkt und Content-Auswahl und einer adaptiven MFA (Multi Faktor Authentifizierung).

Im Gegensatz zu traditionellen Shop-Systemen trennt Headless Commerce die Ebene der Customer Experience von der Commerce-Engine und erlaubt dadurch eine viel höhere Flexibilität – egal ob es um die Integration neuer Technologien, die Komponenten-Verwaltung oder das IAM geht. In Abgrenzung zum Headless Commerce verbirgt sich übrigens hinter Composable Commerce ein vollmodularer Ansatz. Er fokussiert nicht auf die Ebene der Customer Experience, sondern stellt vom Marketing bis zur Inventarisierung alle Aspekte des E-Commerce mithilfe von Best-of-Breed-Services zusammen.

Die API-first-Architektur im Headless Commerce ist die Basis für einen nahtlosen Anmeldeprozess und adressiert damit auch aktuelle Anforderungen, die im IAM eine Rolle spielen. Denn Single Sign-On (SSO), rollenbasierte Zugriffskontrollen und MFA gehen in traditionellen Shopsystemen immer stärker auf Kosten der Customer Experience oder einer agilen Skalierbarkeit. Hier sorgt die Systemtrennung im Headless Commerce für mehr Transparenz und damit ein besseres Monitoring, was wiederum der Compliance und dem Datenschutz in die Karten spielt. Letztlich rückt damit Zero Trust als Cybersicherheitskonzept in realistische Nähe und muss nicht auf Kosten der Customer Experience erzwungen werden.

Die Hidden Champions von Headless Commerce

Auch bei der Optimierung der IT-Infrastruktur und den unternehmensinternen Lösungen bietet Headless Commerce einige Vorteile. Zu den Hidden Champions zählt etwa das Datenmanagement. Eine API-Strategie vereinfacht sowohl das tägliche Handling der Datenströme als auch die Problemlösung. Dadurch können die Mitarbeitenden im Sales, Marketing oder Kundenservice nahtloser zusammenarbeiten. Auch wenn Probleme auftreten, weil Systeme aktualisiert oder neue Komponenten installiert werden müssen, geht dies der IT einfacher von der Hand.

Zu den häufig geäußerten Bedenken zählen die Investitionskosten und die Sicherheitssituation. Bei ersterem vereinfacht der Einsatz von Cloud-Angeboten und SaaS die Skalierung von Entwicklungskosten. Bei zweiterem sorgt ein nahtloses IAM mit moderner Funktionalität oft langfristig für deutlich niedrige Betriebskosten. Der hohe Schaden von Sicherheitsverletzungen oder Data Breaches kann natürlich nur hypothetisch beziffert werden – wenn es jedoch gelingt ein höheres Sicherheitsniveau zu schaffen, können sich auch höhere Anfangs-Investitionen oft ganz schnell amortisieren.

Headless Commerce wird seine Rolle als Schlüsseltechnologie im E-Commerce weiter festigen – besonders in Branchen, die auf Omnichannel-Präsenz, Markenindividualität und schnelle Innovationszyklen angewiesen sind. Gerade KMUs werden davon profitieren, wenn API-Standards, Low-Code-Entwicklungstools und integrierte IAM-Lösungen einfacher in die Systeme integrierbar sind. Wie immer gilt – wer heute Vorreiter am Markt ist, läuft morgen nicht hinterher.

David

Baier

Senior Solution Architect

Ping Identity

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