Eine Abgabe von großen US-Unternehmen soll die deutschen Medien entlasten, fordern Zeitschriftenverleger. Nun äußert sich der neue Digitalminister.
Digitalminister Karsten Wildberger hat zurückhaltend auf die Forderung von Verlagen nach einer Digitalsteuer für Internetkonzerne reagiert. «Natürlich brauchen wir ein gerechtes System», sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Aber eine Digitalsteuer ist nicht meine erste persönliche Priorität. Was mich mehr umtreibt: Wir reden immer über die großen Digitalkonzerne. Es wird Zeit, dass wir selbst Digitalkonzerne groß machen.»
Ende Mai hatte Kultur- und Medienstaatsminister Wolfram Weimer von einer geplanten Digitalabgabe gesprochen. Deutschlands Zeitschriftenverleger fordern, eine solche Abgabe von großen US-Unternehmen zu erheben und mit dem Geld hiesige Verlagshäuser zu entlasten. Auch Politiker etwa der Grünen und der Linken hatten strengere Auflagen für US-Techkonzerne in der EU verlangt – als Reaktion auf das Zollpaket von US-Präsident Donald Trump
Wildberger zeigte sich zuversichtlich, dass auch in Deutschland große Digitalkonzerne entstehen könnten. «Wir haben top Leute in Deutschland. Innovativ, kreativ und mit “Purpose”. Ich glaube an die junge Generation», sagte der Minister. «Es gibt immer eine Chance. Entscheidend ist: Wer mithalten will, muss anfangen. Das passiert bei uns zu wenig.»
dpa