Ein Bundesrichter in Denver hat zwei Anwälte des My-Pillow-CEOs Mike Lindell jeweils zu 3000 Dollar Geldstrafe verurteilt, nachdem diese künstliche Intelligenz zur Erstellung von Gerichtsdokumenten verwendet hatten. Die KI-generierten Schriftsätze enthielten 30 schwerwiegende Fehler, darunter falsche Zitate und Verweise auf nicht existierende Rechtsfälle.
Richterin Nina Y. Wang vom US-Bezirksgericht Denver wurde misstrauisch, als sie die Qualität der eingereichten Dokumente begutachtete. In einer direkten Befragung konfrontierte sie Anwalt Christopher Kachouroff mit der Frage, ob die Anträge “mittels generativer künstlicher Intelligenz erstellt” worden seien.
Kachouroff räumte ein: “Nicht von Anfang an. Zunächst habe ich eine Gliederung für mich erstellt und einen Antrag entworfen, dann haben wir ihn durch KI laufen lassen.” Auf die Nachfrage, ob er die Dokumente nach der KI-Bearbeitung überprüft habe, gab der Anwalt zu, keine Kontrolle durchgeführt zu haben. Ein klarer Fall von KI-Halluzination.
Hintergrund: Millionen-Urteil gegen Lindell
Die fehlerhaften Schriftsätze entstanden im Kontext eines bereits verlorenen Verleumdungsprozesses gegen den CEO des Kissenherstellers Mike Lindell. Vergangenen Monat hatte eine Jury den My-Pillow-Gründer der Verleumdung eines ehemaligen Mitarbeiters des Wahlmaschinenherstellers Dominion Voting Systems schuldig gesprochen.
Eric Coomer, ehemaliger Sicherheits- und Produktstrategie-Direktor bei Dominion, hatte Lindell verklagt, nachdem dieser ihn öffentlich als “Verräter” bezeichnet und ihm die Manipulation der Präsidentschaftswahl 2020 vorgeworfen hatte. Die Anschuldigungen wurden über Lindells Online-Medienplattform verbreitet.
Die Jury verurteilte Lindell und seine Mediengesellschaft Frankspeech zu 2,3 Millionen Dollar Schadenersatz an Coomer. Ursprünglich hatte der Kläger 62,7 Millionen Dollar gefordert.