Die Nutzung von KI-Agenten in Unternehmen gewinnt rasant an Fahrt – nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland.
Eine aktuelle, international durchgeführte Studie von Cloudera unterstreicht diesen Trend. Zwischen Januar und Februar 2025 wurden fast 1.500 IT-Führungskräfte aus 14 Ländern befragt – darunter zahlreiche aus Deutschland. Die Ergebnisse zeichnen ein deutliches Bild: Künstliche Intelligenz in Form autonomer Agenten ist auf dem Weg, ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie zu werden.
Breite Zustimmung: KI-Agenten auf dem Vormarsch
Laut der Studie planen 96 Prozent der befragten Unternehmen weltweit, innerhalb der kommenden zwölf Monate verstärkt auf KI-Agenten zu setzen. In Deutschland liegt dieser Anteil mit 93 Prozent nur geringfügig darunter. Besonders bemerkenswert: 40 Prozent der deutschen Befragten sprechen von einer umfassenden, unternehmensweiten Ausweitung.
Anwendungsbereiche mit hoher Priorität sind vor allem leistungssteigernde Bots, Sicherheitsagenten sowie Assistenten für Softwareentwicklung. Diese drei Use Cases wurden von jeweils rund zwei Dritteln der internationalen Teilnehmer als relevant genannt.
KI-Agenten ermöglichen weit mehr als klassische Automatisierungen. Sie zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, „in Echtzeit zu denken, zu handeln und sich anzupassen“, so die Autoren der Studie. Damit bieten sie Potenziale für eine höhere betriebliche Flexibilität, Kosteneinsparungen und eine verbesserte Kundenbindung. 93 Prozent der befragten deutschen IT-Entscheider sehen Investitionen in KI-Agenten sogar als unerlässlich an, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Einsatz in deutschen Unternehmen: Zwischen IT und Kundenservice
Der praktische Einsatz in Deutschland konzentriert sich derzeit auf IT-Abteilungen (52 Prozent), Kundensupport (24 Prozent) und Finanzbereiche (8 Prozent). Funktional betrachtet, dominiert der Kundensupport mit 75 Prozent der Nennungen, gefolgt von Prozessautomatisierung (73 Prozent) und personalisierter Kundenansprache (60 Prozent). Dies zeigt: KI-Agenten beeinflussen sowohl interne Prozesse als auch die Qualität der externen Kundenkommunikation.
Mit dem steigenden Einsatz wachsen auch die Anforderungen: 64 Prozent der weltweit Befragten wünschen sich bessere Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen. Weitere häufige Forderungen sind schnellere Anpassung der Agenten (54 Prozent) und eine natürlichere Sprachverarbeitung (53 Prozent) für eine intuitivere Interaktion.
Ein bedeutender Teil der Unternehmen sieht jedoch noch Hürden bei der Umsetzung. In Deutschland nennen IT-Führungskräfte vor allem Datenschutzbedenken (48 Prozent), Fachkräftemangel (42 Prozent) und Integrationsprobleme mit bestehenden Systemen (41 Prozent) als größte Herausforderungen. Dabei haben all diese Punkte eine Gemeinsamkeit: Sie erfordern eine solide Datenstrategie als Grundlage.
Zwar berichten 66 Prozent der IT-Leiter in Deutschland, dass sie in den letzten zwei Jahren bereits KI-Agenten eingeführt haben – 17 Prozent sogar allein im letzten Jahr –, dennoch befinden sich viele Anwendungen noch in einer frühen Phase. Weltweit zeigt sich zudem eine klare Präferenz für hybride Ansätze: Zwei Drittel der Unternehmen setzen auf KI-Infrastrukturen, während 60 Prozent Agentenfunktionen direkt in bestehende Anwendungen einbetten.
Misstrauen bleibt eine Herausforderung
Ein weiteres zentrales Thema ist das Vertrauen in KI-Systeme. 53 Prozent der deutschen Befragten äußern Sorgen hinsichtlich möglicher algorithmischer Verzerrungen. Als Reaktion darauf haben 42 Prozent bereits Maßnahmen zur regelmäßigen Kontrolle implementiert. 37 Prozent nutzen sogar mehrere Methoden zur Fairness-Sicherung – etwa menschliche Kontrollen, gezielte Auswahl von Trainingsdaten oder systematische Audits.
Der Einstieg in die Welt der KI-Agenten sollte strategisch erfolgen. Ein empfehlenswerter Startpunkt sind Anwendungen mit überschaubarem Umfang, aber großem Potenzial – etwa ein interner Support-Agent für IT-Anfragen. Diese Projekte sind rasch umsetzbar, bieten einen sichtbaren Nutzen und fördern gleichzeitig das Vertrauen innerhalb der Organisation.
KI-Agenten sind gekommen, um zu bleiben
Die Studie lässt keinen Zweifel: Unternehmen sehen in KI-Agenten einen echten Mehrwert. „KI-Agenten sind über das Experimentieren hinausgewachsen – sie liefern jetzt echte Automatisierung, Effizienz und Geschäftsergebnisse“, erklärt Benjamin Bohne, Group Vice President Sales CEMEA bei Cloudera. „Im Jahr 2025 steht die agentenbasierte KI im Mittelpunkt, die auf der Dynamik der generativen KI aufbaut, aber eine noch größere operative Wirkung zeigt.“
Damit wird klar: KI-Agenten sind nicht länger Zukunftsmusik – sie sind ein entscheidender Teil der Gegenwart, und sie prägen die Zukunft der Unternehmens-IT nachhaltig.