Vmworld: Vmware verstärkt Hybrid-Cloud-Angebot

Die VMworld Europe hat im November 2018 ihr siebtes Jahr in Barcelona hinter sich gebracht. Mit rund 12.000 Teilnehmern zählt die Hausmesse zu den größten Veranstaltungen eines IT-Anbieters in Europa. Vmware setzte dieses Jahr den Fokus auf die Unterstützung von hybriden Cloud-Umgebungen. Unser Autor Stefan Girschner fasst die Neuankündigungen der Vmworld für uns zusammen.

Seit zehn Jahren präsentiert Vmware auf der Vmworld Europe Innovationen am laufenden Band (Bild: Stefan Girschner).Seit zehn Jahren präsentiert Vmware auf der Vmworld Europe Innovationen am laufenden Band.In ihrer Keynote am 6. November präsentierten Pat Gelsinger, CEO von VMware, und Ray O’Farrell, CTO, Neuheiten am laufenden Band. Der vor 20 Jahren gegründete Hersteller von Virtualisierungs-Software deckt heute mit seinen Lösungen und Services nahezu das gesamte Produktportfolio für eine moderne IT-Infrastruktur ab, von Cloud, Mobile, Networking und Security bis hin zu neuen Technologien wie Container, IoT, Edge Computing, künstliche Intelligenz und Machine-Learning.

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Verflixtes siebtes Jahr in Barcelona: CEO Pat Gelsinger zeigt seine Vision einer modernen IT-Infrastruktur auf (Bild: Vmware).Verflixtes siebtes Jahr in Barcelona: CEO Pat Gelsinger zeigt seine Vision einer modernen IT-Infrastruktur auf. Zu den wohl wichtigsten Ankündigungen gehörte die neue Version 3.5 der Cloud Foundation, die das Hybrid-Cloud-Angebot erweitern wird. Sie enthält mehr Optionen für die Bereitstellung sowie Support für Kubernetes und alle Neuerungen aus dem Infrastruktur- und Management-Portfolio von Vmware. Die Cloud Foundation soll Unternehmen den Aufbau einer integrierten hybriden Cloud-Umgebung mit zahlreichen Software-defined Services für Rechenleistung, Storage, Netzwerk, Security und Cloud-Management ermöglichen.

Übernahme von Kubernetes-Anbieter Heptio

Die neuen Kubernetes-Lösungen basieren auf VMware PKS (Bild: Stefan Girschner).Die neuen Kubernetes-Lösungen basieren auf VMware PKS.Dazu passte Gelsingers Ankündigung, das auf Kubernetes spezialisierte Unternehmen Heptio übernehmen zu wollen, das 2016 von Joe Beda und Craig McLuckie ins Leben gerufen, zwei der Gründer von Kubernetes. Durch die offene Technologie und Expertise von Heptio soll die Einführung von Kubernetes On-Premise und in Multi-Cloud-Umgebungen beschleunigt werden. Vmware hat bereits mit Pivotal das Kubernetes-Portfolio PKS entwickelt, das Anwendungsfälle bei der Bereitstellung von Kubernetes im eigenen Rechenzentrum und als Cloud-Service abdeckt. Die Übernahme von Heptio soll voraussichtlich im vierten Quartal 2019 abgeschlossen sein.

»Kubernetes entwickelt sich zu einem offenen Framework für Multi-Cloud-Infrastrukturen, das es Unternehmen ermöglicht, moderne Anwendungen auszuführen«, erklärte Paul Fazzone, Senior Vice President und General Manager der Cloud Native Applications Business Unit von Vmware. »Heptio-Produkte und -Services werden unsere Aktivitäten rund um PKS bei der Etablierung von Kubernetes als De-facto-Standard für die Infrastruktur über Clouds hinweg zusätzlich verstärken.«

Basis für Software-defined Rechenzentrum

Vmware Cloud Foundation 3.5 unterstützt eine wachsende Anzahl von Workloads und Cloud-Initiativen. Sie wird von Dell EMC vSAN-Ready-Nodes auf der kinetischen IT-Infrastrukturlösung PowerEdge MX validiert und zukünftig mit weiteren Integrationen für Rechenleistung, Storage und Netzwerk auf dieser Infrastruktur eingesetzt. Die neue Version umfasst erweiterte Funktionen für Vmware Cloud Foundation mit HPE Synergy und bietet Anwendern die Vorteile einer frei wählbaren Private-Cloud-Infrastruktur sowie eine vereinfachte und flexiblere Verwaltung von SDDC-Umgebungen. Außerdem unterstützt die neue Version eine Integration mit Vmware NSX-T, die wiederum die automatisierte Bereitstellung und das Lifecycle-Management der Netzwerk-Virtualisierungs-Software ermöglicht. Darüber hinaus werden containerisierten und Cloud-native Anwendungen und sowie die Kubernetes-Lösung Vmware PKS unterstützt.

»Unsere Cloud Foundation bildet den Kern der Hybrid-Cloud-Strategie von Vmware und ist der einfachste Weg, eine hybride Cloud-Umgebung bereitzustellen und zu betreiben«, erklärte John Gilmartin, Vice President, Integrated Systems Business Unit bei Vmware. »Die umfassende Cloud-Infrastruktur und -Verwaltung für umfassende und anspruchsvolle hybride Cloud-Umgebungen stellt eine konsistente Infrastruktur für den Betrieb von Private- und Public-Clouds sowie Edge-Computing-Szenarien bereit.«

Neue Public-Cloud-Services für AWS, IBM und Rackspace

Dell EMC präsentierte auf der Vmworld Europe eine Preview von Vmware Cloud Foundation auf der HCI-Appliance VxRail. Diese Kombination verspricht Anwendern, eine Private-Cloud mit Multi-Site- und Multi-Cluster-Funktionen einschließlich vollautomatischer Bereitstellung und Lifecycle-Management der gesamten Infrastruktur aufzubauen. Die Cloud Foundation wird übrigens auch als Public-Cloud-Service über VMware Cloud on AWS, IBM Cloud for VMware Solutions, CenturyLink, Fujitsu, NTT Enterprise Cloud, OVH und Rackspace Private Cloud bereitstehen.

Als weitere Neuheit wurde die Version 4.0 von VMware vRealize Network Insight für die Fehlerbehebung von hybriden Cloud-Anwendungen vorgestellt. Die neue Version verspricht eine verbesserte Anwendungskonnektivität in Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen. Neue Funktionen unterstützen die Fehlersuche und -behebung auf dem Netzwerkpfad zwischen einer virtuellen Maschine (VM) vor Ort und einer EC2-Instanz in Amazon Web Services (AWS). Sowohl Vrealize Network Insight 4.0 als auch die Cloud Foundation 3.5 sollen im Februar 2019 verfügbar sein.

Darüber hinaus hat Vmware die Data-Security-Lösung Appdefense weiterentwickelt, um den bisher verwendeten Perimeterschutz und die Musterprüfung von Traffic-Paketen und Dateien durch neue Features zu ersetzen. Die Software wird als Lizenz mit vSphere gebündelt angeboten und kann auch in NSX integriert werden.

Ebenfalls für Anfang 2019 kündigte Vmware-CTO O’Farrell die Software VMware Skyline an, die einen proaktiven Support für vRealize Operations bieten soll. Die Software automatisiert die Datenerfassung, indem es die Vmware-Umgebung eines Kunden proaktiv überprüft. Außerdem gibt sie Empfehlungen zur Verbesserung von Zustand und Leistung der IT-Umgebung. Der Skyline Log Assist ersetzt dabei den zeitaufwändigen Prozess des manuellen Hochladens von Protokolldateien, die von technischen Support benötigt werden, um Kunden bei der Problemlösung zu unterstützen.

Blockchain-Service für höhere Sicherheitslevel

Als Technologie-Neuheit durfte natürlich eine Blockchain-Lösung nicht fehlen. Das liegt sicherlich auch daran, dass derzeit viele Unternehmen untersuchen, ob es Ressourcen für Einsatz und Verwaltung von Blockchain gibt und die Technologie in ihre IT-Strategie integrieren wollen. VMware kooperiert bei der Entwicklung von Blockchain mit Dell Technologies, Deloitte und WWT. Der Service soll zugelassene Blockchains für Unternehmenskonsortien bereitstellen, die über ein höheres Sicherheitslevel verfügen als öffentliche Blockchains. Dieser kann in bestehende Vmware-Tools integriert werden, um Netzwerk- und Rechenleistungsfunktionen zu schützen, welche einer Enterprise-Blockchain zugrunde liegen.

Als weitere Beta-Version wurde Project Dimension präsentiert. Das Lösungskonzept soll Kunden die Nutzung von Infrastrukturen über einen Cloud-Management-as-a-Service-Ansatz ermöglichen, die sich physisch in Rechenzentren, Zweigstellen oder Edge-Standorten befinden. Die Lösung nutzt dabei die Einfachheit, Agilität und Geschwindigkeit von Infrastruktur-as-a-Service aus der Cloud und bringt sie physisch dorthin, wo die Infrastruktur benötigt wird. Damit können zahlreiche Anwendungsfälle im Bereich Edge Computing, Rechenzentrum und Hybrid-Cloud abgedeckt werden. Die Lösung erweitert die VMware Cloud dahingehend, dass sie ein Software-defined Rechenzentrum (SDDC) in einem hyperkonvergenten Appliance-as-a-Service bereitstellen kann, wobei eine hybride Architektur von Cloud-Komponenten genutzt wird.

Migration von Vmware-Workloads in die IBM Cloud

Arvind Krishna, Senior Vice President, Hybrid Cloud bei IBM, präsentierte das neue Angebot zur Migration und Erweiterung unternehmenskritischer VMware-Workloads in die IBM Cloud (Bild: Stefan Girschner).Arvind Krishna, Senior VP, IBM, präsentierte das neue Angebot zur Migration und Erweiterung unternehmenskritischer VMware-Workloads in die IBM Cloud.Auch auf die erweiterte Partnerschaft mit IBM ging Gelsinger in seiner Keynote ausführlich ein. Aus der Kooperation beider Konzerne sollen neue Angebote zur Beschleunigung von hybriden Clouds im Enterprise-Bereich entstehen. So sollen neue IBM-Services Unternehmen dabei unterstützen, geschäftskritische VMware-Umgebungen in die IBM Cloud zu migrieren und auszubauen. Außerdem können Unternehmen dank verbesserter Integration ihre Applikationen mit Kubernetes und Containern modernisieren. IBM bietet seit kurzem in weltweit 18 Bereitstellungszonen eine vollautomatische, hochverfügbare und global verwaltete Cloud-Architektur für geschäftskritische VMware-Umgebungen an, wodurch Ausfallzeiten für Cloud-Anwendungen vermieden werden können. Derzeit haben bereits mehr als 1.700 Unternehmen die IBM Cloud für VMware-Lösungen eingeführt.

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