IDC-Studie: Markt für externe Speichersysteme bleibt rückläufig

Die Lage am weltweiten Markt für externe OEM-Speichersysteme, also HDD-Systeme, All-Flash-Arrays und Hybride, bleibt auch im zweiten Quartal angespannt. Dell, HPE und Netapp verlieren im Vergleich zum Vorjahr gar im zweistelligen Prozentbereich. Dagegen wächst IBM solide. Das kumulierte Ergebnis von minus fünf Prozent für den Gesamtmarkt basiert aber in erster Linie auf den Zahlen von Huawei. Der chinesische Anbieter schießt mit annähernd 50 Prozent Wachstum quasi durch die Decke.

Laut dem »Worldwide Quarterly Enterprise Storage Systems Tracker« von IDC gingen die weltweiten Markteinnahmen für externe OEM-Speichersysteme für Unternehmen im zweiten Quartal 2020 im Jahresvergleich um 5,0 Prozent auf knapp 6,3 Milliarden US-Dollar zurück.

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Top 5-Unternehmen, WW Enterprise External OEM Storage Systems Market, 2. Quartal 2020 – Entwicklung der Marktanteile (Quelle: IDC)Top 5-Unternehmen, WW Enterprise External OEM Storage Systems Market, 2. Quartal 2020 – Entwicklung der Marktanteile (Quelle: IDC)

Bereits im ersten Quartal 2020 sank der Absatz um acht Prozent in der Y/Y-Betrachtung. Im Quartalsvergleich (Q/Q) bedeutet dies einen weiteren Rückgang um vier Punkte pro Hundert. Die gesamte ausgelieferte externe OEM-Speicherkapazität stieg im Quartal gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Prozent auf 17,1 EByte. Angesichts stetig wachsender Datenträger eher ein bescheidenes Wachstum.

Huawei holt auf, Dell bleibt gesamtführend

Bemerkenswert sind die großen Unterschiede unter den Top-5-Anbietern: Dell (-11 Prozent), HPE (-15 Prozent) und NetApp (-10 Prozent) erleiden beträchtliche Verluste, während man angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen bei einem Wachstum von soliden 13 Prozent noch zufrieden sein dürfte. Die große Ausnahme ist aber Huawei. Der chinesische Hersteller konnte seine Bücher mit einem satten Plus von 47 Prozent schließen. Fairerweise muss man jedoch festhalten, dass hier das Wachstumspotenzial weitaus größer ist als bei den anderen.

So bleibt Dell trotz der Verschiebungen der deutlich führende Anbieter von externen Enterprise-Speichersystemen, was 27 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens aus Round Rock ausmacht. Enthalten sind hier auch die Geschäfte der Dell EMC. Das Joint Venture aus HPE und die der New H3C-Gruppe einerseits, sowie Netapp andererseits bewegen sich dahinter auf vergleichbarem Niveau, gefolgt von den beiden genannten Quartalsgewinnern.

 Top 5-Unternehmen, WW Enterprise External OEM Storage Systems Market, 2. Quartal 2020 (Quelle: IDC) Top 5-Unternehmen, WW Enterprise External OEM Storage Systems Market, 2. Quartal 2020 (Quelle: IDC)

Lichtblick I: ODM-Absätze

Während Original Equipment Manufacturers (OEMs) an Unternehmen verkaufen, richten sich ODM-Geschäfte (Original Design Manufacturers) direkt an Hyperscale-Rechenzentren. Hier stiegen im zweiten Quartal 2020 die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 64,1 Prozent auf 7 Milliarden US-Dollar. Die ausgelieferte Kapazität stieg im Vergleich um 122,1 Prozent auf 74,8 EByte. Gesamtkapazität für den Markt (externer OEM + ODM) direkter + serverbasierter Speicher) stieg um 59,7 Prozent auf 124,6 EByte.

»Der externe OEM-Markt war im zweiten Quartal des Jahres erneut rückläufig, da sich die Auswirkungen von Covid-19 auf der ganzen Welt ausbreiteten und die Unternehmensausgaben für externe Speichersysteme außerhalb Chinas belasteten«, kommentiert Sebastian Lagana, Research Manager Infrastructure Platforms and Technologies bei IDC. »Abgesehen von China waren die ODMs erneut ein Lichtblick am Markt, da Cloud-Builder und Hyperscaler im Quartal ihre Kapazitäten erhöhten, um ein starkes Nachfrageumfeld sowohl auf dem Unternehmens- als auch auf dem Verbrauchermarkt zu unterstützen. Während der Appetit der Unternehmen auf die Bereitstellung von Infrastrukturen durch große Cloud-Service-Anbieter nach wie vor ein wesentlicher Treiber für den Erfolg von ODMs ist, bleibt die Nachfrage der Kunden nach Diensten aus Content-Delivery-Netzwerken und Tools für die Zusammenarbeit robust und treibt den Einkauf bei einer großen Zahl von Anbietern voran.«

Lichtblick II: AFA und China-Nachfrage

Neben den ODM-Umsätzen entwickelt sich im OEM-Umfeld das Geschäft mit All-Flash-Arrays (AFA) weiterhin positiv. Der gesamte AFA-Markt erzielte im Quartal einen Umsatz von 2,5 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Markt für Hybrid-Flash-Arrays erzielte ebenfalls einen Umsatz von 2,5 Milliarden US-Dollar, jedoch bedeutet dies einen Rückgang um 8,7 Prozent.

China wuchs im Quartal am schnellsten von allen Regionen, und zwar um 18,3 Prozent. Kanada war die einzige andere Region, die im Quartal ein Wachstum verzeichnete (1,1 Prozent) verzeichnete. Alle anderen Regionen gingen im Quartal zurück. Am schlimmsten trifft es derzeit Lateinamerika (minus 18,7 Prozent) und AsiaPac (ohne Japan und China) mit einem Rückgang um 14,7 Prozent. Auch die starken Absatzgebiete Japan (4,7), EMEA (7,8) und USA (8,7) mussten Federn lassen.

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