Firmen machen bei Business-Continuity ihre Hausaufgaben

2020 stieg der Anteil der Firmen mit Business-Continuity-Plan von 54 auf 61 Prozent, so das Ergebnis des »Data Health Check« von Databarracks. Bei 85 Prozent ist ein IT-Disaster-Recovery-Plan ebenfalls Bestandteil davon. 77 Prozent haben überprüft, ob ihr DR-Prozess auch bei Cyber-Angriffen funktioniert.

Der Anteil der für den Data Health Check befragten Firmen, die einen Business-Continuity-Plan haben, lag 2020 mit 61 Prozent deutlich höher als in den Vorjahren (Grafik: Databarracks).Der Anteil der für den Data Health Check befragten Firmen, die einen Business-Continuity-Plan haben, lag 2020 mit 61 Prozent deutlich höher als in den Vorjahren (Grafik: Databarracks).Wie gut Unternehmen auf IT-Ausfälle und Datenverluste vorbereitet sind, erörtert Databarracks seit 2008 mit seiner Data Health Check genannten Umfrage. Auch 2020 hat der britische Anbieter eines Managed-Online-Backup-Service dazu wieder Verantwortliche aus über 400 Unternehmen befragt. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie stark die Aufmerksamkeit für die Themenfelder Disaster-Recovery und Business-Continuity durch die Erfahrungen mit COVID 19 zugenommen hat – obwohl sich auf eine Pandemie zuvor eigenen Aussagen zufolge nur 34 Prozent der Befragten vorbereitet hatten.

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»Der Ausbruch des Coronavirus überraschte die Unternehmen, da die Mehrheit keinen spezifischen Plan zur Bekämpfung von Pandemien hatte«, kommentiert Peter Groucutt, Geschäftsführer von Databarracks, die Umfrageergebnisse. »Trotzdem reagierten die meisten schnell, um irgendeine Form der Remote-Arbeit zu ermöglichen und produktiv zu bleiben.« Die Umfrage lasse zudem auch positive Entwicklungen bei der Umsetzung von Business-Continuity-Prozessen und Disaster-Recovery-Funktionen erkennen.

Highlights des Data Health Check 2020

In Zahlen ausgedrückt sieht das so aus: Einen Business-Continuity-Plan hatten dieses Jahr 61 Prozent der Befragten, 2019 waren es 54 Prozent, 2016 erst 52 Prozent. Nach einem leichten Anstieg in den vergangenen Jahren machte dieser Wert also einen deutlichen Sprung nach oben. Bei 85 Prozent der Befragten, die einen Business-Continuity-Plan haben, ist zudem 2020 ein IT-Disaster-Recovery-Plan ein fester Bestandteil davon. 2017 war dies erst bei 76 Prozent der Fall. Aus den damaligen Angriffswellen mit den Malware-Varianten Wannacry und NotPetya haben offenbar viele Unternehmen diesbezüglich dazugelernt.

Im Data Health Check 2020 wird auch deutlich, dass ein Ausfall nicht automatisch zu Datenverlust führen muss. Für Ausfälle sind – in dieser Reihenfolge – Hardware-Fehler, Netzwerkprobleme und Cyber-Angriffe verantwortlich, für Datenverluste – wie in dieser Grafik dargestellt – vor allem der Mensch (Grafik: Databarracks).Im Data Health Check 2020 wird auch deutlich, dass ein Ausfall nicht automatisch zu Datenverlust führen muss (Grafik: Databarracks).

Darauf deutet auch hin, dass bei der Frage nach den Gründen für einen Datenverlust in den vergangenen zwölf Monaten der Faktor Cyber-Angriffe erstmals seit Beginn der Befragungen 2008 rückläufig war. Offensichtlich haben sich die Maßnahmen ausgezahlt, um gelöschte oder verschlüsselte Daten nach einem Cyber-Angriff wiederherstellen zu können und so dessen Auswirkungen zu minimieren.

Auch der Anteil derjenigen, die in den vergangenen zwölf Monaten überprüften, ob ihre Disaster-Recovery-Strategie funktioniert, ist deutlich angestiegen: von 50 Prozent im Jahr 2019 auf 65 Prozent in diesem Jahr. 77 Prozent davon haben 2020 ihren Disaster-Recovery-Prozess auch dahingehend getestet, ob er sich bei einem Cyber-Angriff bewähren würde. 2017 waren es erst 59 Prozent.

Ursachen für Ausfallzeiten verschieben sich

Nahezu zwei Drittel der 2020 Befragten hatten ihren DR-Plan in den vergangenen zwölf Monaten getestet. Auch hier ist ein deutlicher »Corona-Schock« feststellbar (Grafik: Databarracks).Nahezu zwei Drittel der 2020 Befragten hatten ihren DR-Plan in den vergangenen zwölf Monaten getestet. Auch hier ist ein deutlicher »Corona-Schock« feststellbar (Grafik: Databarracks).Aufgrund all dieser Maßnahmen hat sich auch die Gewichtung bei den Gründen für Ausfallzeiten verschoben. Allerdings wird hier das Bild auch durch die veränderten Arbeitsbedingungen aufgrund der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus beeinflusst. Dadurch und beispielsweise massenhafter Home-Office-Tätigkeit kam es zu einem deutlichen Anstieg der durch Netzwerkprobleme bedingten Ausfallzeiten. Sie sind aktuell die zweithäufigste Ursache.

Der häufigste Grund sind nach wir vor Hardware-Ausfälle, sie bleiben jedoch auf dem Niveau des Vorjahres. Der Anteil der Cyber-Angriffe als Ursache für Ausfallzeiten hat dagegen ebenfalls weiter zugenommen. Allerdings führen die wie oben schon beschrieben wohl seltener zu Datenverlusten. Außerdem sind Ausfälle bei Cloud-Diensten nun wieder häufiger als Ausfälle durch Naturereignisse. Es wird also allmählich Zeit, sich verstärkt Gedanken über Backup und Disaster-Recovery von Daten in Cloud-Diensten zu machen.

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