Europäischer Datenschutztag 2022: lästig, aber wichtig

Europäischer Datenschutztag 2022: lästig, aber wichtig

Corona verändert auch den Datenschutz: Sensible Daten waren schon immer schützenswert, doch mit der zunehmenden Digitalisierung in Verbindung mit Remote-Work zeigt sich, dass vieles nicht selbstverständlich ist. Sein schlechtes Image kriegt er vermutlich nie los, aber selbst Kritiker können ihm seine Wichtigkeit nur schwer absprechen. In diesem Beitrag sammeln wir Stimmen zum Europäischen Datenschutztag 2022 und heben die entscheidenden Datenschutz-Herausforderungen hervor.

Der Europäische Datenschutztag erinnert jährlich an die Unterzeichnung der europäische Datenschutzkonvention. Der europäische Datenschutztag soll am 28. Januar das mitunter lästige Thema wieder ins Gedächtnis rücken. Doch ist es wirklich lästig? Nein, definitiv nicht. Dass Firmen mit personenbezogenen Daten nicht mehr alles tun dürfen, ist ein Gewinn für uns alle. Selbst Marketeers und Vertriebler, die gerne Kundendaten kaufen und verkaufen, müssen zugeben, dass sie selbst nicht möchten, dass jemand mit ihren persönlichen Daten Geschäfte macht.

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Natürlich gibt es eine große Bandbreite. Cookie-Banner nerven uns beispielsweise alle. Dass YouTube-Videos und Social-Media-Beiträge von Twitter und Instagram erst nach Einwilligung eingeblendet werden dürfen, verstehen 99,9 Prozent der Nicht-Datenschützer nicht. Das ist echt fragwürdig. Allerdings, will auch niemand über mehrere Webseiten verfolgt werden. Wir können darüber diskutieren, relevante Werbung und Themen angezeigt zu bekommen. Gleichzeitig möchte ich aber nicht, dass irgendjemand meine Interessen auswertet. Nicht ohne mich vorher zu Fragen.

Am wichtigsten ist aber, dass Unternehmen, die ihnen anvertrauten, personenbezogenen Daten bestmöglich schützen. Eine Selbstverständlichkeit ist dies nicht, wie die, mittlerweile sehr vielen, erfolgreichen Cyberattacken belegen. Zuletzt wurde durch eine Cyberattacke beim Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sensible gesundheitliche Daten von über 500.000 besonders schutzbedürftigen Menschen erbeutet. Die Liste ist schier endlos. Einen Überblick über Angriffe der jüngsten Zeit führt beispielsweise konbriefing.com.

Als die DSGVO 2018 eingeführt wurde, mochte es sich bei solchen Meldungen noch um Einzelfälle gehandelt haben. Heute gehören sie (leider) zur Tagesordnung. Daher ist die DSGVO kein lästiges Übel oder Innovationsverhinderer, sondern eine selbstverständliche Basis für alle geschäftlichen Aktivitäten.

Laut Digitalverband Bitkom beklagen drei Viertel der Unternehmen in Deutschland mit 20 oder mehr Beschäftigten, dass sie Innovationsprojekte aufgrund von Datenschutzbestimmungen aufgeben mussten oder nicht umgesetzt. Die Bitkom führt dies in ihrem Statement nicht näher aus, wir sagen aber, das ist nicht die richtige Sichtweise. Die DSGVO verhindert die illegale Verarbeitung von personenbezogenen Daten und keine Innovationen. Schaut man genauer in die meisten Projekte rein, hat man sich nicht genug Gedanken gemacht, keine Profis zu Rate gezogen oder die Geschäftsleitung wollte eh nicht investieren und der Datenschutz war ein guter Sündenbock.

Verwunderlich ist diese Denkweise nicht. Die DSGVO hatte seinerzeit keinen guten Start und seitdem hat sich auch nicht viel verändert. Der Datenschutz gilt als Spaßverderber und wird meist nur mit Mahnungen und Verboten in Verbindung gebracht, tu dies nicht, mach das nicht, sonst… Der Datenschutz bräuchte eigentlich eine Charme-Offensive. Fragen Sie uns aber nicht, wie diese aussehen könnte. Vielleicht lassen wir uns für den nächsten Datenschutztag etwas einfallen.

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Karl Fröhlich, speicherguide.de
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