Backup-Monitoring: Noch zu wenig Automation

Backup-Monitoring: Noch zu wenig Automation
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Die Heterogenität von Backup-Umgebungen und das Wachstum des Datenvolumens erschweren das Backup-Monitoring. Neben der steigenden Komplexität kommt ein noch zu großer Anteil an Handarbeit hinzu. Die Überwachung zu automatisieren ist laut einer Bocada-Umfrage daher auch eine der künftigen Hauptaufgaben in IT-Abteilungen.

Zu wissen, dass die Datensicherung korrekt ausgeführt wurde, ist von elementarer Bedeutung. Das sogenannte Backup-Monitoring wird aber allzu oft eher stiefmütterlich gehandhabt. Gleichzeitig ist die Überwachung der Sicherungsjobs keine triviale Aufgabe und die zunehmende Komplexität tut hier ein Übriges. Backup-Reporting-Spezialist Bocada hat 260 IT/Backup-Fachleute befragt, mit welchen Herausforderungen sie bei der Backup-Überwachung zu kämpfen haben.

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Grundsätzlich sind die Antworten nicht überraschend: Im Wesentlichen sind die traditionellen Herausforderungen des Backup-Betriebs die drängendsten Probleme, wie die Heterogenität der Umgebung und das Wachstum des Datenvolumens. Fast die Hälfte der befragten Backup-Profis gibt an, dass sie sich Sorgen um den vollständigen Schutz ihrer Daten machen. Genannt werden zudem der Schutz des wachsenden Datenvolumens (45 %) sowie die Transparenz der Speicherkosten (43 %) und der Speichernutzung (42 %).

Fragt man jedoch nach der größten Herausforderung bei der Verwaltung des Sicherungsbetriebs, so ändert sich das Bild. Der Schutz des wachsenden Datenvolumens (15 %) steht an erster Stelle, aber noch hinter der Sicherung von Backup-Daten über Anwendungen hinweg (17 %). Auf Rang 3 folgt die Implementierung einer Überwachung von Cloud-Backup (14 %).

Backup-Monitoring noch zu viel Handarbeit

Ein wahrscheinlicher Grund für viele dieser Herausforderungen ist die fehlende Automatisierung von Backup-Management-Aktivitäten. IT-Abteilungen sind in den in den zunehmend komplexen Umgebungen abhängig von manuellen Tätigkeiten. Zudem schlummert hier ein großes Fehlerpotenzial.

Abgefragt wurde der Stand der Automatisierung vieler typischer Backup-Aktivitäten, diese reichen von der Überwachung von Backups über Anwendungen bis hin zur Identifizierung ungeschützter Assets und der Alarmierung bei ungewöhnlichen Aktivitäten. Fast zwei Drittel der Backup-Experten gaben an, dass keine dieser Aktivitäten automatisiert sei.

Noch besteht das Backup-Monitoring noch zu viel Handarbeit
Noch besteht das Backup-Monitoring noch zu viel Handarbeit (Quelle: Bocada)

Automatisierung soll kommen

Doch die Automatisierung soll kommen: Etwa 50 Prozent der Backup-Experten rechnen zumindest mit einer gewissen Automatisierung. Die erste Wahl für die Automatisierung ist die Behebung von Backup-Fehlern (54 %). Aber auch die Automatisierung von Compliance-/SLA-Berichten (47 %), die Identifizierung ungeschützter Assets (47 %) und die Erstellung von Backup-Fehlerberichten (44 %) sind Bereiche, sollen von der Handarbeit befreit werden.

Der Weg hin zu mehr Automatisierung wird begleitet vom Wandel hin zur Cloud. Während heute etwas mehr als die Hälfte der Sicherungsvorgänge vor Ort stattfindet, erwarten die Befragten, dass über 60 Prozent dieser Vorgänge innerhalb der nächsten drei Jahre in die Cloud verlagert werden.

Dies deckt sich laut Bocada mit einer der drei größten Herausforderungen bei der Backup-Überwachung, die ebenfalls in dieser Studie aufgedeckt wurde: Backup-Monitoring in der Cloud. Wenn Unternehmen zu reinen Cloud- oder Hybrid-Cloud-Umgebungen übergehen, muss sich auch die Backup-Überwachung entsprechend anpassen.

Da es sich um eine weltweite Umfrage handelt, überraschen diese Aussagen nicht. Für Deutschland würden wir in der speicherguide.de-Redaktion dies so nicht unterschreiben. Hierzulande wird das Cloud-Backup eher als zusätzlicher Schutz gesehen, wobei natürlich auch dieser funktionieren soll und im Monitoring nicht außer Acht gelassen werden darf.

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Backup eng mit Cybersicherheit verbunden

Fast die Hälfte der Befragten erwartet eine stärkere Einbeziehung der Backup-Überwachung in Cybersicherheits-Programme. Gleichzeitig erwarten 42 Prozent, dass die Anforderungen an die Endpunktsicherung steigen werden. Ein Trend, der sich laut Bocada während der Covid-Krise deutlich abzeichnete.

Interessanterweise gibt es Spannungen, wenn es um die Verwaltung mehrerer Sicherungs-Anwendungen geht. 39 Prozent der IT-Profis sehen einen zukünftigen Trend hin zu einem besseren Management der wachsenden Backup-Applikationen, ebenso viele sehen einen Trend zur Reduzierung der Anzahl der verwendeten Backup-Programme. Während die einen für eine Konsolidierung plädieren, sind die anderen für Akzeptanz und ein besseres Management der Komplexität.

Da die Komplexität zunimmt, verschiebt sich auch die Ressourcen-Zuweisung. Backup-Experten berichten von einem Anstieg der Budgets und des Personalbestands im Vergleich zu vor drei Jahren. Dies sei ein deutliches Zeichen dafür, dass die Unternehmen diesen Aktivitäten eine größere Bedeutung beimessen und ihre Teams besser auf die sich verändernde Backup-Landschaft einstellen. Wir hoffen, dass dieser Trend auch bei uns in Deutschland ankommt.

Datensicherung: Komplexität senken

Die wichtigsten Technologietrends, die sich auf IT-Organisationen insgesamt auswirken – Cloud-Umwandlung, Cybersicherheit, Datenwachstum und Automatisierung – treffen auch auf den Backup-Bereich zu. Für Bocada sei es jedoch die Art und Weise, wie sie sich in der Kategorie Datensicherung überschneiden einzigartig.

Um diese Komplexität in den Griff zu bekommen, benötigen Unternehmen Lösungen, die die Aufsicht über die Datensicherung zentralisieren und wiederkehrende Aktivitäten rationalisieren. Gelingt dies nicht, müssen sich die Teams mit der Verwaltung der Datensicherungsaktivitäten herumschlagen, »was dazu führen kann, dass wichtige Daten ungeschützt bleiben«, resümiert Bocada.

Weiterführende Links

Mehr zum Bocada Backup-Monitoring Trends-Report

Karl Fröhlich, speicherguide.de
Karl Fröhlich, speicherguide.de

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Fröhlich

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Chefredakteur

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