Das rasante Wachstum von KI-Anwendungen wirft die Frage nach den Auswirkungen auf das Klima auf. Vor allem in den USA und China wachsen Rechenzentren. Mit jeder Anfrage steigt der Bedarf.
KI-Anwendungen werden nach einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) demnächst für rund ein Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich sein. Der KI-bedingte Energieverbrauch in den Rechenzentren werde bis 2028 auf ungefähr 300 Terawattstunden steigen.
Das rasante Wachstum von KI-Anwendungen berge das Risiko, dass Tech-Unternehmen die damit verbundenen CO2-Emissionen in Länder mit weniger strenger Klimapolitik verlagern könnten.
Schon im April kam eine Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) zu dem Schluss, dass sich der Strombedarf von Rechenzentrum – angetrieben durch den KI-Boom bis 2030 – verdoppeln werde.
Derzeit seien die KI-Rechenkapazitäten vorwiegend in den USA und in China konzentriert, heißt es im UBA-Bericht. «Ein Teil der europäischen KI-Anfragen wird in anderen Ländern verarbeitet und verursacht dort Emissionen.»
Momentan sei das Ausmaß der Verlagerung von CO2-Emissionen bei Tech-Konzernen jedoch moderat. Der Fokus liege eher auf der Erschließung von Rechenkapazitäten anstatt auf der Minimierung von Kosten.
Die Anreize für Verlagerungen könnten sich jedoch in Zukunft ändern, etwa durch Kostendruck. Daher seien der Ausbau erneuerbarer Energien in KI-starken Regionen und die Einhaltung der von KI-Unternehmen angekündigten Klimaziele besonders wichtig.
dpa