Waymo zieht Robotaxis selbstfahrenden Lastwagen vor

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Die Google-Schwesterfirma Waymo stellt die Entwicklung selbstfahrender Lastwagen zurück und fokussiert sich auf Robotaxis. Man sehe zwar weiterhin Geschäftschancen für das Lkw-Geschäft, betonte Waymo in einem Blogeintrag in der Nacht zum Donnerstag. Aber für den Erfolg müsse man jetzt die Ressourcen auf eine Aufgabe konzentrieren.

Waymo baut gerade Robotaxi-Dienste in den US-Städten Phoenix, San Francisco und Los Angeles auf. In den ersten beiden davon ist auch der Autoriese General Motors mit der Roboterauto-Tochter Cruise aktiv. Cruise gab diese Woche bekannt, dass Robotaxis der Firma mehr als 10 000 Fahrten mit Passagieren pro Woche machen und demnächst in bis zu sechs Städten unterwegs sein sollen.

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Cruise und Waymo sind bisher Vorreiter beim kommerziellen Einsatz selbstfahrender Autos als Taxis. Aber unter anderem auch Amazon mit seiner Firma Zoox will in das Geschäft einsteigen.

Waymo betonte, dass die strategische Kooperation mit dem Lastwagenbauer Daimler Truck in Nordamerika fortgesetzt werde. Fortschritte bei der Entwicklung der Roboterauto-Software würden letztlich auch dem Einsatz für Fracht-Transporte zugute kommen.

Waymo arbeitete schon seit mehreren Jahren an selbstfahrenden Lastwagen. Zeitweise wurden Fracht-Transporte in der Branche als der Bereich gesehen, in dem autonomes Fahren sich zuerst etablieren kann. Unter anderem weil die Fahrzeuge oft auf Autobahnen statt im Stadtverkehr unterwegs sind und in den USA viele Lastwagenfahrer fehlen. Doch dazu kam es bisher nicht.

Cruise setzt aktuell umgebaute Elektro-Kleinwagen des GM-Modells Chevy Bolt ein und will bald auf ein neu entwickeltes Robotaxi-Fahrzeug ohne Lenkrad und Pedale umsteigen. Waymo setzt für seinen Robotaxi-Dienst auf eine Partnerschaft mit Jaguar und würde gern die Technologie zum autonomen Fahren an Autohersteller lizenzieren. Diese setzen jedoch zumeist auf Eigenentwicklungen oder Branchenzulieferer.

Waymo gehört im Google-Mutterkonzern Alphabet zu den Zukunftswetten, die Quartal für Quartal hohe Verluste anhäufen – und es gibt immer wieder Druck von der Börse, mehr Kostendisziplin durchzusetzen.

dpa

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