Die sozialen Medien sind für Kinder und Jugendliche möglicherweise genauso schädlich wie das Fernsehen in den 1990er-Jahren.
Das geht aus Untersuchungen von Forschern der University of Oxford hervor, die drei große Umfragen unter insgesamt 400.000 in Großbritannien und den USA lebenden jungen Leuten durchgeführt haben.
Sorgen wie in den 1990ern
Heutzutage versuchen die meisten Eltern ihr Bestes, um ihre Kinder von sozialen Medien fernzuhalten, genau wie Eltern aus den 1990er-Jahren versuchten, Kinder davon abzuhalten, Stunden vor dem Fernseher zu verbringen, weil sie sich Sorgen um deren Psyche machen. Mit Blick auf den großen Datensatz suchten die Forscher nach Zusammenhängen zwischen den Medien und psychischen Gesundheitsproblemen und ob diese im Laufe der Zeit zugenommen haben.
Sie fanden heraus, dass es tatsächlich Anzeichen dafür gibt, dass die ausgiebige Nutzung von Fernsehen in den 1990er-Jahren und der sozialen Medien in der Gegenwart zu Depressionen führen können. „Wir haben einige begrenzte Zusammenhänge zwischen der Nutzung sozialer Medien und emotionalen Problemen gefunden, aber es ist schwer zu sagen, warum das so ist“, sagt Experimentalpsychologe und Studienleiter Matti Vuorre.
Unterstützung Gleichaltriger
Eine mögliche Erklärung: Menschen mit Problemen verbringen mehr Zeit mit sozialen Medien, um Unterstützung Gleichaltriger zu finden als andere ohne Probleme, die miteinander verbunden sind. Es gebe aber kaum Anhaltspunkte dafür, dass die Zahl der Betroffenen steigt. Einen klaren Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und psychischen Gesundheitsproblemen konnte man nicht ausmachen. Es bleibt demnach bei Vermutungen.
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