Bewusster Umgang mit KI-Tools wie ChatGPT

KI-Tools können Kreativität im Job erhöhen

KI-Tools

Der Einsatz generativer KI-Tools wie ChatGPT kann das kreative Potenzial von Beschäftigten steigern – vorausgesetzt, sie gehen reflektiert und strategisch mit den Technologien um.

Das zeigt eine neue Studie unter der Leitung von Shuhua Sun von der Tulane University, veröffentlicht im Journal of Applied Psychology. Die Untersuchung gehört zu den ersten, die den Einfluss von großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) in einem realen Arbeitsumfeld untersucht haben.

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Studie unter realen Arbeitsbedingungen

Für die Studie arbeiteten die Forscher mit einer Technologie-Beratungsfirma zusammen. Rund 250 Mitarbeitende wurden per Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe durfte während einer Arbeitswoche ChatGPT nutzen, die andere nicht. Die Leistungen wurden anschließend von Vorgesetzten und unabhängigen Prüfern hinsichtlich Kreativität bewertet.

Das Ergebnis: Die Gruppe, die ChatGPT verwendete, schnitt insgesamt besser ab. Ihre Lösungen galten als origineller und nützlicher. Doch die Unterschiede innerhalb dieser Gruppe waren bemerkenswert – nicht jeder profitierte gleichermaßen vom KI-Einsatz.

Kreativität durch aktives Mitdenken

Besonders erfolgreich waren jene Mitarbeitenden, die das Tool nicht nur passiv einsetzten, sondern sich aktiv mit den Aufgaben, der Problemlösung und dem eigenen Denkprozess auseinandersetzten. Sie reflektierten, planten gezielt und passten ihre Vorgehensweise im Laufe der Arbeit an.

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Diese sogenannte metakognitive Strategie – also das bewusste Überwachen und Steuern des eigenen Denkens – erwies sich als entscheidender Faktor. Die bloße Nutzung eines KI-Tools macht demnach noch keinen kreativeren Menschen.

Die Studienautoren betonen, dass Unternehmen nicht allein durch die Bereitstellung von KI-Tools wie ChatGPT einen Innovationsschub erwarten sollten. Vielmehr müssten sie gezielt daran arbeiten, ihre Mitarbeitenden zu befähigen, diese Tools sinnvoll und strategisch einzusetzen.

Dazu gehöre etwa die Schulung im Umgang mit komplexen Aufgaben, das Erlernen reflexiver Denkmethoden und die Fähigkeit, sich flexibel auf neue Informationen oder Strategien einzustellen. Nur so lasse sich das kreative Potenzial der KI im Arbeitsalltag wirklich ausschöpfen.

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KI braucht menschliches Denken

Die Studie macht deutlich: Der Nutzen generativer KI hängt stark vom menschlichen Umgang damit ab. Wer bereit ist, eigene Denkprozesse zu hinterfragen und bewusst mit KI zusammenzuarbeiten, kann seine Kreativität deutlich steigern. Unternehmen, die den Einsatz solcher Technologien fördern wollen, sollten daher nicht nur in Technik investieren – sondern auch in die kognitive Weiterentwicklung ihrer Belegschaft.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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