Wachstumsmarkt KI-Agenten

KI-Agentennetzwerke: Cognizant geht Open Source

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Bildquelle: JHVEPhoto / Shutterstock.com

Der globale Markt für KI-Agenten boomt – mit einem prognostizierten Anstieg von 5,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf über 47 Milliarden US-Dollar bis 2030. Inmitten dieses rasanten Wachstums geht das IT-Dienstleistungsunternehmen Cognizant neue Wege.

Es stellt seinen „Neuro AI Multi-Agent Accelerator“ der Öffentlichkeit als Open-Source-Software zur Verfügung – zur freien Nutzung in Forschung und Lehre.

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Der „Accelerator“ soll als Baukasten für die Entwicklung intelligenter Multi-Agentensysteme dienen. Ziel ist es, den Aufbau komplexer Agentennetzwerke zu erleichtern, die in unterschiedlichsten Branchen und Anwendungsszenarien operativ eingesetzt werden können – von der Prozessautomatisierung bis hin zur Entscheidungsunterstützung in Echtzeit.

Die Software ermöglicht den direkten Einstieg in das Prototyping intelligenter Agentensysteme – ohne langwierige Vorbereitungsphasen. Neben Entwickler:innen und Wissenschaftler:innen richtet sich das Angebot auch an Fachabteilungen, die eigene KI-Lösungen mitgestalten wollen.

Anwendungsbeispiele aus der Praxis

In der Praxis kommt die Technologie bereits in unterschiedlichen Branchen zum Einsatz:

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  • Ein Unternehmen im Gesundheitswesen nutzt agentenbasierte Systeme zur automatisierten Vertragsprüfung und zur Optimierung von Widerspruchsverfahren.
  • Ein Konsumgüterhersteller analysiert mit Hilfe der Agenten seine Lieferketten und nimmt gezielte Verbesserungen vor.

Cognizant betreut derzeit über 65 aktive Kundenprojekte im Bereich agentenbasierter KI.

Ein funktionierendes Multi-Agentensystem verbindet unterschiedliche Komponenten: große Sprachmodelle, firmenspezifische Systeme (z. B. Service-Level-Management), externe Plattformen und weitere Wissensquellen. Über APIs oder das interne Model Context Protocol (MCP) kann der Accelerator flexibel angebunden werden – etwa an Systeme wie Salesforce Agentforce, Google Agentspace oder Crew AI.

Ein Merkmal ist die optionale Koordinationsschicht, die eine autonome Aufgabenverteilung zwischen Agenten ermöglicht. Ergänzt wird dies durch das Agent2Agent-Protokoll (A2A), das den Austausch über Systemgrenzen hinweg erlaubt – sogar cloud- und plattformübergreifend.

Funktionen im Überblick

Die Open-Source-Lösung bietet eine Vielzahl technischer Möglichkeiten, die sowohl die Entwicklung als auch den Betrieb von Agentennetzwerken erleichtern:

  • Automatisierte Vorschläge: Der sogenannte Agent Network Designer erstellt auf Basis eines Problemfeldes oder Firmennamens automatisch eine Netzwerkstruktur.
  • Konfiguration per Spracheingabe: Mit vorgefertigten Templates oder per natürlicher Sprache können Agentensysteme rasch angepasst werden – etwa für Kundenservice, Kreditvergabe oder Intranet-Prozesse.
  • Verteilte Architektur: Mehrere Server können Agenten-Subnetzwerke gleichzeitig betreiben – ideal für große Organisationen oder geographisch verteilte Anwendungen.
  • Datensicherheit und Compliance: Verschlüsselte Kanäle und Datenschutzfunktionen machen das System auch für regulierte Branchen wie Finanzen oder Gesundheitswesen geeignet.
  • Unabhängigkeit von Anbietern: Nutzer können problemlos zwischen unterschiedlichen Sprachmodellen und Cloud-Diensten wechseln, ohne ihre Systeme neu zu bauen.
  • Integration eigener Tools: Individuell programmierte Module lassen sich einbinden – etwa für Entscheidungen auf Echtzeitdatenbasis oder zur Definition von Eingriffspunkten für Menschen.
  • Testumgebung: Ein spezielles Framework hilft bei der Identifikation von Schwachstellen im Netzwerk, etwa bei Koordinationsproblemen oder Integrationsfehlern.

Intern setzt Cognizant seine Technologie ebenfalls umfassend ein: Das Assistenzsystem „1Cognizant“ unterstützt weltweit über 330.000 Mitarbeitende bei alltäglichen Aufgaben. Ob Raumreservierung, Taxibestellung oder komplexe Personalprozesse – das System bündelt Agenten und liefert kontextbezogene Empfehlungen, die sofort umgesetzt werden können. Die Plattform hilft, interne Prozesse zu vereinfachen und die Effizienz zu steigern.

Mit der Öffnung seines Neuro AI Multi-Agent Accelerator leistet Cognizant einen Beitrag zur Demokratisierung fortschrittlicher KI-Technologie. Die Plattform erlaubt es verschiedensten Akteuren, sich an der Entwicklung agentenbasierter Systeme zu beteiligen – ob in Forschung, Wirtschaft oder internen Betriebsabläufen. Gleichzeitig stellt das Unternehmen unter Beweis, wie KI-Agenten schon heute produktiv eingesetzt werden können – mit greifbaren Effizienzgewinnen und echtem Innovationspotenzial.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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