Ungewöhnliches Branding-Manöver

Schreibhilfe-Anbieter Grammarly heißt nun Superhuman

Grammarly
Bildquelle: Photo Agency/Shutterstock.com

Das auf Schreibhilfen spezialisierte Unternehmen Grammarly benennt sich nach der Übernahme des E-Mail-Clients Superhuman in den Namen des erworbenen Unternehmens um – eine in der Tech-Branche eher ungewöhnliche Vorgehensweise.

In der Regel behält bei Firmenübernahmen das erwerbende Unternehmen seinen Namen bei oder integriert die neue Marke in die eigene Bezeichnung. Grammarly wählt nun den umgekehrten Weg: Nach dem Kauf von Superhuman im Juli trägt das Unternehmen künftig selbst diesen Namen, wie der Konzern ankündigte.

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Die bestehenden Produkte bleiben von der Namensänderung zunächst unberührt. Das Schreibhilfe-Tool wird weiterhin als Grammarly vermarktet. Für andere übernommene Dienste wie die Produktivitätsplattform Coda, die 2024 erworben wurde, zieht man längerfristig ebenfalls eine Umbenennung in Betracht.

Von Einzelprodukt zur Produktsuite

In dem Statement erläutert das Unternehmen die Strategie hinter der Umbenennung: “Das Grammarly-Produkt wird weiterhin existieren, aber wir ändern unseren Firmennamen in Superhuman”, heißt es. Man entwickle sich von einem Einzelprodukt zu einer Suite, die Grammarlys Schreibassistent, Codas All-in-one-Workspace, Superhuman Mails KI-nativen Posteingang sowie ein neues Produkt namens Superhuman Go umfasse. Alle Angebote seien bereits heute als gebündeltes Abonnement verfügbar.

Das Unternehmen betont, die KI solle sich so natürlich anfühlen, dass ihre Nutzung selbstverständlich werde: “So integriert in die Art, wie Sie arbeiten, dass Sie vergessen, dass sie überhaupt da ist.”

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Neuer KI-Assistent in bestehender Browser-Erweiterung

Zeitgleich mit der Umbenennung führt das Unternehmen den KI-Assistenten “Superhuman Go” ein, der in die vorhandene Grammarly-Erweiterung für Browser integriert wird. Die Funktionen umfassen Schreibvorschläge und E-Mail-Feedback. Durch die Anbindung an Dienste wie Jira, Gmail, Google Drive und Google Calendar soll der Assistent kontextbezogene Aufgaben erledigen können, etwa Tickets anlegen oder Terminverfügbarkeiten abrufen.

Geplant sind weitere Integrationen, die dem Assistenten Zugriff auf CRM-Systeme und interne Datenquellen geben sollen, um präzisere Vorschläge für E-Mail-Inhalte zu generieren.

Superman Go
Bildquelle: Superman

Die Aktivierung von Superhuman Go erfolgt über einen Schalter in der Grammarly-Erweiterung. Dort lassen sich auch verschiedene spezialisierte Agenten aus einem Store nutzen, darunter ein Plagiatsprüfer und ein Korrekturleser.

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Abo-Modelle ab 12 Dollar monatlich

Der Zugang zu Superhuman Go steht allen bisherigen Grammarly-Nutzern offen. Kostenpflichtige Abonnements bieten erweiterte Funktionen: Das Pro-Abo kostet bei jährlicher Zahlung 12 Dollar pro Monat und beinhaltet mehrsprachige Grammatik- und Tonanalysen. Das Business-Paket schlägt mit 33 Dollar monatlich zu Buche und gewährt zusätzlich Zugang zum Superhuman-E-Mail-Client.

Für die kommenden Monate kündigte das Unternehmen weitere KI-Funktionen für Coda und die E-Mail-Clients an. Diese sollen automatisch Informationen aus verschiedenen Quellen in Dokumente und E-Mail-Entwürfe einbinden.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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