GI begrüßt Forderung nach Recht auf Verschlüsselung

Die Gesellschaft für Informatik unterstützt die Forderung nach einem Recht auf Verschlüsselung, fordert Anbieter von Webdiensten auf, ihre Server auf die Verwendung aktueller Verschlüsselungsstandards wie TLS 1.3 zu überprüfen und geht eine strategische Partnerschaft mit dem Fraunhofer SIT ein, um die Verschlüsselung für alle möglich zu machen.

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) begrüßt den Vorschlag der FDP-Fraktion im Bundestag auf ein “Recht auf Verschlüsselung” und unterstützt die Forderung “Telekommunikations- und Telemedienanbieter zu verpflichten, ihre Kommunikationsdienste nach einer Übergangsfrist für zukünftige technische Systeme als Standard abhörsicher (Ende-zu-Ende verschlüsselt) anzubieten”. Gleichzeit weist die GI die Kritik zurück, ein solches Recht erschwere die Arbeit der Ermittlungsbehörden.

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Alexander von Gernler, Vizepräsident der Gesellschaft für Informatik e.V.: „Das Grundrecht auf Verschlüsselung ist wichtig für unsere Demokratie – so wie es das Postgeheimnis in der analogen Welt war. Das Volk ist der Souverän und darf nicht Gegenstand dauerhafter Beobachtung sein. Politische Willensbildung und Gestaltung einer freien Gesellschaft beginnen immer im Privaten, und dafür brauchen wir eine verlässlich vertrauliche Kommunikation. Außerdem fordern wir, dass die Anbieter von Webdiensten ihre Server auf die Verwendung aktueller Verschlüsselungsstandards wie TLS 1.3 überprüfen.“

Die Gesellschaft für Informatik und das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT wollen durch eine strategische Partnerschaft verschlüsselte Kommunikation als allgemein übliche Form in der Gesellschaft etablieren. Durch die strategische Partnerschaft wollen GI und SIT die Volksverschlüsselung, die seit Juni 2016 online ist, weiter fördern. Dazu legen GI und SIT geeignete Arbeitsgruppen fest, die konkrete Maßnahmen ergreifen.

Prof. Dr. Hannes Federrath, Präsident der Gesellschaft für Informatik e.V.: „Software, die verschlüsselte Kommunikation ermöglicht, ist weithin verfügbar. Ihr Einsatz wird aber durch das Fehlen kryptografischer Schlüssel stark behindert. Die Volksverschlüsselung von Fraunhofer SIT verfolgt das Ziel, Schlüssel für alle, insbesondere für Nicht-Experten, auf benutzungsfreundliche Weise zur Verfügung zu stellen. Die private Nutzung der Schlüssel soll dabei dauerhaft kostenfrei sein. Damit wollen wir einen Beitrag leisten, dass das Recht auf Verschlüsselung auch praktisch umgesetzt werden kann.“

www.gi.de
 

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