Neue Observability-Realität

Deutsche Firmen verlieren jährlich 147 Mio. durch IT-Ausfälle

IT-Ausfall, IT-Ausfälle, IT-Systeme

Eine Untersuchung von New Relic zeigt, wie stark Unternehmen in Europa und dem Nahen Osten inzwischen von transparenter Überwachung ihrer IT abhängig sind.

Für den neuen Observability Forecast wurden mehr als fünfhundert IT-Führungskräfte aus elf Branchen befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass digitale Ausfälle enorme Kosten verursachen und dass moderne Systeme zunehmend durch KI-basierte Anwendungen komplexer werden.

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Hohe Belastung durch Ausfälle in deutschen Unternehmen

Die Studie macht deutlich, dass deutsche Unternehmen besonders häufig und besonders teuer von schwerwiegenden Störungen betroffen sind. Fast die Hälfte der Befragten berichtet von mindestens einem größeren Ausfall pro Woche. Der finanzielle Schaden liegt dabei häufig zwischen achthunderttausend und zweieinhalb Millionen Euro pro Stunde. Dadurch entstehen im Jahresverlauf durchschnittlich einhundertsiebenundvierzig Millionen Euro, deutlich mehr als in vielen anderen EMEA-Ländern.

Zu den häufigsten Ursachen zählen Probleme in Netzwerken, Ausfälle bei externen Anbietern und Cloud Diensten sowie Fehler, die durch manuelle Änderungen in IT-Umgebungen entstehen. Die Folge ist ein hoher Aufwand für das interne IT-Team, das mehr als ein Viertel der Arbeitszeit für Störungsbehebung aufwendet und dadurch weniger Kapazität für Innovationen hat.

Mehr Überblick, weniger Kosten durch Full-Stack-Observability

Die Untersuchung zeigt zudem, wie stark sich umfassende Observability auf die Kosten von Ausfällen auswirkt. Organisationen, die einen vollständigen Überblick über Infrastruktur, Anwendungen, Sicherheit, Nutzererfahrungen und Logdaten besitzen, halbieren im Durchschnitt ihren finanziellen Schaden pro schwerwiegender Störung. Während Unternehmen ohne ganzheitliche Observability rund 1,7 Millionen Euro pro Stunde verlieren, reduziert sich dieser Wert bei vollständiger Transparenz auf etwa achthundertsiebzigtausend Euro.

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Einfluss wachsender KI-Anwendungen auf Transparenz und Risiko

Der zunehmende Einsatz großer Sprachmodelle und agentenbasierter KI verschiebt die Anforderungen an Überwachungssysteme. Viele Unternehmen erkennen, dass klassische Monitoring-Methoden nicht ausreichen, um KI-gestützte Anwendungen zuverlässig zu kontrollieren. In der deutschen Stichprobe sehen dreiunddreißig Prozent KI als zentralen Auslöser dafür, in Observability zu investieren. Für fast die Hälfte ist ein besseres Verständnis und Management von KI-Prozessen der wichtigste Vorteil moderner Observability-Plattformen.

Höhere Produktivität durch mehr Klarheit in der IT-Landschaft

Deutsche Unternehmen berichten vergleichsweise häufig von klar messbaren Effekten auf die Produktivität. Probleme werden schneller erkannt, Fehlerbehebung verläuft effizienter und komplexe Umgebungen lassen sich leichter strukturieren. Viele Entscheider schätzen zentrale Dashboards, die Daten aus unterschiedlichen Bereichen zusammenführen und so die tägliche Arbeit erleichtern.

Klaus Kurz, Senior Director bei New Relic, weist darauf hin, dass viele Unternehmen die wirtschaftlichen Risiken von Ausfällen unterschätzen. Aus seiner Sicht ermöglicht ein vollständiger Überblick über die IT-Landschaft eine deutliche Reduzierung von Störungen und gibt Teams Zeit, sich wieder stärker auf die eigentlichen Geschäftsziele zu konzentrieren.

Weitere Trends aus der Studie

Die Untersuchung zeigt zusätzliche Entwicklungen, die das Thema Observability prägen. KI bleibt mit Abstand der wichtigste Treiber für Investitionen, gefolgt von Sicherheits- und Governance-Aspekten sowie einem wachsenden Fokus auf Kundenerlebnisse. Gleichzeitig kämpfen viele Unternehmen mit einer fragmentierten Toollandschaft. In Deutschland nutzen die Hälfte der Befragten mehr als fünf Werkzeuge für verschiedene Bereiche der Observability und liegen damit deutlich über dem EMEA-Durchschnitt.

Für die kommenden Jahre planen viele deutsche Unternehmen weitere Investitionen in Monitoring für Machine-Learning-Modelle und AIOps. Zwei Drittel der Befragten wollen entsprechende Systeme innerhalb der nächsten drei Jahre einführen.

Fazit

Die Ergebnisse zeigen klar, dass Observability inzwischen ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor ist. Wer Ausfälle effizient kontrollieren, KI-Anwendungen sicher betreiben und eine komplexe IT-Landschaft beherrschbar halten will, kommt an ganzheitlichen Lösungen nicht vorbei. Unternehmen, die frühzeitig handeln, können nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch ihre Innovationsfähigkeit stärken.

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig joined the IT Verlag team as an online editor in May 2020. (pd)
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