KI-Ready? Der Countdown läuft

ChatGPT: Nur noch 18 Monate Schonfrist für KI-Readiness

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Bildquelle: Tada Images / Shutterstock.com

OpenAI hat große Pläne und spricht schon lange davon, in das Chip-Geschäft einsteigen zu wollen. Vor allem geht es darum, den eigenen Bedarf an Rechenleistung zu decken – denn der wird immer größer.

Bisher ist OpenAI auf die Chip-Produktion von Nvidia angewiesen, doch das soll sich mit eigenen Chips ändern. Diese Pläne werden aller Voraussicht nach auch Auswirkungen auf Unternehmen weltweit haben, denn der Chatbot will sich – wie jüngst geleakte interne Dokumente zeigen – zum digitalen Betriebssystem mit eigener Hardware weiterentwickeln. Die Pläne von OpenAI sind dabei weitreichend: jede App soll als Backend-Service nur über ChatGPT zugänglich sein und eine direkte Interaktion mit Kalender-, E-Mail- oder Buchungs-Apps soll künftig unterbunden werden, denn diese soll über ein ChatGPT-Interface laufen.

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„So wie heute fast jede digitale Interaktion über das Web läuft, könnte in wenigen Jahren alles über ChatGPT laufen – und darüber hinaus. In kurzer Zeit werden wir diese Phase als einen der größten Machtwechsel in der Tech-Geschichte sehen“ erklärt Mare Hojc, Experte für GEO und KI-Sichtbarkeit in Chatbots wie ChatGPT, Perplexity und AI Overview sowie Gründer und CEO von AN Digital. „Heute entwickeln Unternehmen noch iPhone-Features – morgen fast nur noch ChatGPT-Features“, führt er weiter aus.

Sollte OpenAI dies wirklich alles in dem geplanten Zeitrahmen von 18 Monaten umsetzen können, wären die Auswirkungen auf Unternehmen weltweit enorm: Nicht mehr Menschen, sondern KI-Agenten beschaffen Informationen und erledigen Aufgaben. „Wer für ChatGPT nicht sichtbar ist, wird unsichtbar bleiben“, so Mare Hojc.  „Doch kein Unternehmen muss dies einfach hinnehmen, es gibt durchaus Möglichkeiten, das eigene Unternehmen KI-ready zu machen.“

Nur 12 Prozent der KI-Empfehlungen ranken bei Google

Die ersten Anzeichen dieser Entwicklungen zeigen sich bereits heute: Laut einer neuen Studie von Ahrefs (basierend auf 15.000 Prompts) gibt es einen riesigen Sichtbarkeits-Gap:  Nur 11,9 Prozent der Inhalte, die von KI-Assistenten wie ChatGPT, Copilot oder Gemini empfohlen werden, finden sich auch in Googles Top 10.  Die Folge: Wer ausschließlich für Google optimiert, wird in der KI-Welt schlicht nicht wahrgenommen. Und umgekehrt gilt: Selbst wenn KI das eigene Unternehmen erwähnt, wird dieses in der klassischen Suche vielleicht nie gefunden.

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Was heißt das für Marketer?

Mare Hojc, der sich seit vielen Jahren mit LLM-Optimierung LLM-SEO und AEO (Answer Engine Optimization) befasst, präzisiert: „SEO & GEO müssen zusammenspielen, das bedeutet, dass Unternehmen auch auf GEO (Generative Engine Optimization) – also die Optimierung für Chatbots, AI Overviews & Co.- setzen müssen.“ Denn die Entwicklung von OpenAI macht deutlich, dass sich die Sichtbarkeit zunehmen fragmentiert zeigt und Google nur noch eine von mehreren Instanzen ist, die Entscheidungen beeinflussen. Hojc sieht aber auch eine psychologische Komponente: „KI-Nennungen erzeugen Vertrauen. User verlassen sich zunehmend auf die erste Antwort – nicht auf die erste SERP-Position.“

Erste Tipps für Marketer

  • Content für beide Welten strukturieren: Klar, faktenbasiert, snippet-tauglich – für SERPs und Prompts.
  • Marken dort platzieren, wo KI hinschaut: Foren, Reviews, Fachbeiträge, strukturierte Daten, Social Proof.
  • Sichtbarkeit doppelt messen: Klassische SEO-KPIs + neue AI-Kennzahlen: Prompt Visibility, Chatbot-Nennungen, AI Impressions.

„Wer sichtbar bleiben will, muss in Google UND bei KI empfohlen werden“, resumiert Mare Hojc. „Nur so erreicht man alle, alle, die suchen und alle, die fragen.“

Autor: Mare Hojc, Gründer und CEO von AN Digital

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