Audits möglich

Broadcom mahnt VMware-Dauerlizenznutzer ab

Broadcom
Bildquelle: Sasima / Shutterstock.com

Broadcom hat damit begonnen, Abmahnungen an VMware-Nutzer zu verschicken, die weiterhin die Virtualisierungssoftware mit abgelaufenen Support-Verträgen einsetzen. Laut Broadcom verstößt jeder, der nach Vertragsablauf weiterhin von VMware-Support profitiert, gegen die Nutzungsvereinbarungen.

Wie Ars Technica erfahren hat, fordern diese Abmahnschreiben die Nutzer auf, sämtliche nach Ablauf des Support-Vertrags installierte Patches, Updates oder Fehlerbehebungen zu entfernen. Die Schreiben drohen mit rechtlichen Konsequenzen und weisen darauf hin, dass Broadcom Audits durchführen könnte, um die Einhaltung zu überprüfen.

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Broadcoms Strategie: Kunden zum Abonnement-Modell drängen

Seit der Übernahme von VMware im November 2023 hat Broadcom den Verkauf von Dauerlizenzen eingestellt und Kunden zu Abonnement-Modellen gedrängt. Die Kostensteigerung ist erheblich – in einigen Fällen bis zu 300% oder mehr im Vergleich zum vorherigen Lizenzmodell.

Viele VMware-Nutzer haben sich dafür entschieden, die Software ohne Support weiterzubetreiben, häufig während sie nach Alternativen suchen.

Abmahnungen trotz Compliance

Selbst Kunden, die seit dem Ablauf ihrer Support-Verträge keine Updates mehr eingespielt haben, berichten vom Erhalt dieser Abmahnungen. Der CTO eines kanadischen Managed Service Providers berichtete gegenüber Ars Technica, dass ein Kunde bereits sechs Tage nach Ablauf seines Support-Vertrags ein solches Schreiben erhielt.

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Im Internet berichten Nutzer sogar von Abmahnungen, obwohl sie bereits komplett von VMware auf Alternativen umgestiegen sind. Einige betroffene Unternehmen haben bereits ihre Rechtsabteilungen eingeschaltet.

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Mögliche Audits angekündigt

In den Abmahnschreiben, die von Broadcoms Managing Director Michael Brown unterzeichnet sind, wird auch vor möglichen Audits gewarnt:

„Die Nichteinhaltung dieser Anforderungen kann zu einer Vertragsverletzung durch den Kunden führen, und VMware kann sein Recht auf Prüfung des Kunden sowie andere verfügbare vertragliche oder rechtliche Abhilfemaßnahmen ausüben.“

Besonders kleine und mittelständische Unternehmen sind von Broadcoms Strategiewechsel betroffen. Viele mussten ihre Geschäftsbeziehungen mit VMware reduzieren oder ganz beenden. Die aggressive Vorgehensweise könnte Broadcoms Ruf bei aktuellen und ehemaligen Kunden weiter schädigen, auch wenn die Finanzergebnisse seit der VMware-Übernahme darauf hindeuten, dass das Unternehmen an seinem Geschäftsplan festhalten wird.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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