Gehalts- und Remote-Diskussionen

Apple: Schwere Vorwürfe wegen Mitarbeiter-Einschüchterung

Apple
Bildquelle: Xeniia X /Shutterstock.com

Das National Labor Relations Board (NLRB) hat schwere Vorwürfe gegen den Tech-Giganten Apple erhoben. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, Mitarbeiter unter Druck gesetzt zu haben, die sich über Gehälter und Remote-Work-Möglichkeiten austauschen wollten.

Die am 31. Oktober eingereichte Beschwerde zeichnet das Bild eines Konzerns, der systematisch versucht haben soll, arbeitsrechtlich geschützte Kommunikation zu unterbinden. Laut der Behördenbeschwerde soll Apple mehrfach gegen den National Labor Relations Act verstoßen haben. Die Vorwürfe beziehen sich auf verschiedene Vorfälle aus dem Jahr 2021. So wurde etwa ein Mitarbeiter angeblich mit nicht näher spezifizierten Konsequenzen bedroht, nachdem er sich über seinen Leistungsbonus äußern wollte. In einem anderen Fall ordnete das Management die Löschung eines Social-Media-Beitrags an, in dem es um Remote-Work-Möglichkeiten ging. Zudem soll das Unternehmen Diskussionen über Gehälter in internen Messaging-Systemen untersagt haben. Besonders brisant: Die HR-Abteilung forderte offenbar Namen von Mitarbeitern an, die sich über Remote Work ausgetauscht hatten.

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Der Fall Cher Scarlett

Besonders aufschlussreich ist der Fall der ehemaligen Software-Ingenieurin Cher Scarlett. Sie hatte eine Online-Umfrage zu Gehältern initiiert und die Bewegung „Apple Too“ mitbegründet, die sich gegen Diskriminierung und Ungleichheit im Unternehmen einsetzte. Die anonyme Umfrage zielte darauf ab, potenzielle Gehaltsunterschiede innerhalb des Konzerns aufzudecken. Nach Angaben der NLRB wurde Scarlett daraufhin aus dem Unternehmen gedrängt. The Verge berichtete später über eine außergerichtliche Einigung zwischen ihr und Apple. Auch andere Mitarbeiter, die sich an der Gehaltsumfrage beteiligten, sollen Repressalien ausgesetzt gewesen sein.

Systematische Einschüchterung?

Die Vorwürfe gehen noch weiter: Die HR-Managerin Jeannie Wong soll sich geweigert haben, kollektive Gespräche über die Ergebnisse der Gehaltsumfrage zu führen. Stattdessen bestand sie auf Einzelgesprächen, in denen Mitarbeiter zu ihrer Beteiligung an der Umfrage „verhört“ worden sein sollen. Apple hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.

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Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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