Anthropic will wohl an die Börse

Das von Google und Amazon unterstützte KI-Unternehmen Anthropic hat die Anwaltskanzlei Wilson Sonsini mit den Vorbereitungen für einen Börsengang beauftragt. Die Bewertung könnte 300 Milliarden Dollar übersteigen.

Der Claude-Entwickler sondiert einem Medienbericht zufolge die Möglichkeit eines Börsengangs. Die Financial Times will erfahren haben, dass das Startup die Kanzlei Wilson Sonsini mit entsprechenden Vorbereitungen beauftragt hat. Als möglicher Zeitpunkt wird das Jahr 2026 genannt.

Ein Börsengang würde naturgemäß dem Unternehmen neue Wege zur Kapitalbeschaffung eröffnen und gleichzeitig den Spielraum für größere Übernahmen durch eigene Aktien erweitern, wobei die KI-Firma gerade erst die Übernahme des Entwicklertool-Startups Bun bekannt gab.

Gespräche noch in früher Phase

Ein Unternehmenssprecher wollte gegenüber Reuters weder bestätigen noch dementieren, ob und wann ein Börsengang erfolgen könnte.

Parallel dazu verhandelt Anthropic über eine private Finanzierungsrunde, die dem Startup eine Bewertung von über 300 Milliarden Dollar einbringen könnte. Das von Dario Amodei geleitete Startup plant offenbar ein ambitioniertes Wachstum: Der jährliche Umsatz soll sich 2025 auf etwa 26 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln oder sogar verdreifachen. Nach Unternehmensangaben nutzen bereits über 300.000 Geschäftskunden die Dienste von Anthropic.

Konkurrenzsituation im KI-Markt

Mit OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT, bereitet auch der größte Wettbewerber einen Börsengang vor. Reuters berichtete, dass OpenAI möglicherweise ebenfalls 2026 entsprechende Unterlagen bei der Börsenaufsicht einreichen könnte. Die potenzielle Bewertung wird auf bis zu eine Billion Dollar geschätzt. OpenAI-Finanzchefin Sarah Friar relativierte allerdings im November, dass konkrete Pläne für einen Börsengang in naher Zukunft nicht bestünden.