Studie

Bitcoin-Hacks: Volatilität steigt mit Verzögerung

Bei einer Cyber-Attacke im Bitcoin-Bereich steigt die Marktvolatilität noch am gleichen Tag – und erst nach fünf Tagen ein weiteres Mal. Dazwischen bleibt die Marktunsicherheit hingegen stabil, so das Ergebnis einer Studie der Universität Vaasa.

Diese Erkenntnis könnte für Investoren relevant sein, die mit Crypto-Währungs-Derivaten handeln.

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Unsicherheitsfaktor Hacks

“Meine Studie ist ein erster Versuch, potenzielle Risikofaktoren und deren Auswirkungen auf die neu entstehenden digitalen Finanzmärkte aufzuzeigen”, sagt Klaus Grobys, Professor für Finanzwirtschaft. Hacks sind einer dieser Risikofaktoren, immerhin wurden von 2013 bis 2017 rund 1,1 Mio. Bitcoins in Hacks gestohlen – nach heutigem Kurs ein Milliardenwert. Grobys hat analysiert, wie solche Vorfälle die Marktunsicherheit wirklich beeinflussen und dazu 29 Hacks im Bitcoin-Bereich aus den Jahren 2013 bis 2017 betrachtet. Wenig überraschend war, dass die Volatilität der Bitcoin-Rendite noch am gleichen Tag als unmittelbare Reaktion ansteigt.

Vom ersten bis zum vierten Tag nach einer Cyber-Attacke dagegen scheint diese überraschenderweise nicht zu erhöhter Marktunsicherheit zu führen. Erst fünf Tage nach dem Hack kommt es der Studie zufolge zu einem erneuten, substanziellen Anstieg der Volatilität. Das deute auf eine gewisse Ineffizienz des Bitcoin-Marktes hin, da ein Schock eine Weile brauche, um vollständig eingepreist zu werden.

Bitcoin-Einfluss

Die Studie deutet ferner darauf hin, dass sich Bitcoin-Hacks auch auf den Markt für andere Crypto-Währungen auswirken und dort ebenfalls zeitverzögert die Volatilität steigern. Bei Ethereum kommt es demnach fünf Tage nach einem Hack zu einem vergleichbar deutlichen Anstieg wie bei Bitcoin selbst. Am Tag des Bitcoin-Angriffs selbst hingegen reagiere der Ethereum-Markt überraschenderweise erst einmal nicht. Solche Erkenntnisse könnten Crypto-Investoren helfen, Risikofaktoren wie Hacks bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Doch sei in diesem Bereich noch sehr viel mehr Forschungsarbeit nötig, so Grobys.

www.pressetext.com

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