Forrester-Studie

Wem die Deutschen ihre Daten anvertrauen

Banken sind für die Verbraucher nach wie vor eine der vertrauenswürdigsten Institutionen, wenn es um den Umgang mit persönlichen Daten geht. 53 Prozent der Konsumenten in der EMEA-Region vertrauen den Banken im Umgang mit ihren Daten.

Deutsche Verbraucher liegen hierbei mit 47 Prozent leicht unter dem Durchschnitt. Doch damit liegen Banken in Sachen Vertrauenswürdigkeit auch hierzulande noch deutlich vor der Regierung, ergab eine aktuelle Studie von Forrester Consulting im Auftrag von Informationsdienstleister Experian.

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Der Bericht „Data, digitalisation and the return to pre-pandemic growth“ hat Verbraucher und Unternehmen in der EMEA-Region zu ihren Kreditantragsprozessen befragt. Dabei kam unter anderem heraus, dass Finanzdienstleistungsunternehmen klarer kommunizieren sollten, warum Kunden von der Weitergabe persönlicher Daten profitieren. Denn dann sind Verbraucher deutlich eher gewillt, ihre sensiblen Daten zu teilen.

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Bild 1: Ländervergleich zwischen Vertrauen in Banken (aus Verbrauchersicht) sowie Finanzdienstleistern (aus Unternehmenssicht) als Datenverarbeiter (Quelle: Experian)

Nur 15 Prozent setzen größtes Vertrauen in die Regierung

Generell setzen deutsche Verbraucher das meiste Vertrauen beim Umgang mit persönlichen Daten in ihre Bank: Daher stehen Banken auf der Rangliste der vertrauenswürdigsten Datenverarbeiter auch für 36 Prozent der Deutschen auf Platz 1. Dahinter folgt für 23 Prozent der jeweilige Arbeitgeber, gegenüber nur 15 Prozent, die der Regierung am meisten Vertrauen schenken. Dies sind deutlich weniger als beispielsweise in den Niederlanden, in denen immerhin 22 Prozent der Befragten die Regierung als vertrauenswürdigsten Datenverarbeiter nennen.

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Bild 2: Rangfolge der vertrauenswürdigsten Institutionen bei der Datenverarbeitung aus Verbrauchersicht in Deutschland & Bevorzugte Arten der Beantragung von Finanzprodukten aus Verbrauchersicht in Deutschland (Quelle: Experian)

Händler sowie Drittanbieter nur für neun Prozent am vertrauenswürdigsten

Die Studie betrachtet außerdem den Entscheidungsprozess, den Menschen durchlaufen, wenn sie gebeten werden, ihre Daten mit Unternehmen zu teilen, um eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen. Hier setzen nur jeweils neun Prozent der Befragten das größte Vertrauen in Einzelhändler und Drittanbieter, wie beispielsweise Wirtschaftsauskunfteien. 34 Prozent der Deutschen würden es aber zulassen, dass Unternehmen bei Online-Kreditanträgen o.ä. auf ihre Finanzdaten zugreifen, 42 Prozent stehen der Idee neutral gegenüber. Lediglich jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) gab an, dass dies unwahrscheinlich oder sehr unwahrscheinlich sei.

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Vorteile für Teilen der Daten entscheidend

Viele dieser zunächst zurückhaltenden Personen sind jedoch bereit, ihre Entscheidung zu revidieren, wenn überzeugende Gründe vorliegen und der Nutzen für sie überwiegt. 40 Prozent würden demnach umdenken, wenn durch das Teilen der Daten ein schnelleres Antragsverfahren gewährleistet wäre. 33 Prozent der Bedenkenträger würden ihre Daten doch teilen, wenn sie im Gegenzug einen besseren Zinssatz erhalten und 38 Prozent, wenn sie dadurch eine höhere Chance haben, einen Kredit zu bekommen.

„Finanzdienstleister müssen sich als vertrauenswürdige Berater und Verwalter persönlicher Daten positionieren. Viele deutsche Verbraucher sind zurückhaltend beim Teilen ihrer Daten – doch mit den richtigen Gründen können sie überzeugt werden. Unternehmen müssen also mehr tun, um ihr Vertrauen bei den Verbrauchern zu stärken und die Vorteile der Datennutzung klarer zu kommunizieren“, kommentiert Kai Kalchthaler, CEO DACH von Experian.

Digitale Prozesse gewünscht

Zudem kam in der Umfrage heraus, dass inzwischen 58 Prozent der Verbraucher bei Kreditanträgen ein Online-Verfahren einem persönlichen oder telefonischen Gespräch vorziehen. „Die Ergebnisse unseres Berichts zeigen, dass sich deutsche Konsumenten bei Kreditanträgen zum überwiegenden Teil mittlerweile digitale Prozesse wünschen. Dies zeigt, wie wichtig Investitionen in eine reibungslose digitale Datenverarbeitung und Analytik sind. Bei einer weiter zunehmenden Zahl an Antragsverfahren ist eine sichere und schnelle Abwicklung entscheidend. Unternehmen müssen mit einfachen digitalen Prozessen, die dem Kunden ein reibungsloses Verfahren bieten, darauf reagieren. Nur Unternehmen, die dies schaffen, können in der digitalen Welt weiter wachsen“, ergänzt Kalchthaler.

Über die Studie:

Experian beauftragte Forrester mit der Befragung von 598 leitenden Entscheidungsträgern aus dem Finanzdienstleistungs- sowie Telekommunikationssektor und 3.213 Verbrauchern in der EMEA-Region, davon 528 Konsumenten aus Deutschland, um ihre Erfahrungen und Einstellungen zu Kreditantragsprozessen und der damit verbundenen Datenverarbeitung zu verstehen. Der komplette Bericht „Data, digitalisation and the return to pre-pandemic growth“ steht hier zum Download bereit.

www.experian.de
 

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