Statement

Linux-Update mit Spectre- und Meltdown-Absicherung

Linux-Version 4.16 ist freigegeben. Neben einer optimierten Akkulaufzeit überzeugt die neue Version IT-Sicherheitsexperten wie Christian Heutger vor allem mit dem verbesserten Schutz gegen die Prozessorlücke Spectre sowie der Unterstützung der AMD Speicherverschlüsselung durch den integrierten Hypervisor.

„Mit Version 4.16 wird Linux deutlich sicherer gegenüber den Prozessor-Sicherheitslücken Meltdown und Spectre. Die Entwickler haben zum Schutz vor Spectre nach möglichen für die Lücke anfälligen Stellen im Linux Kernel-Code gesucht. Entsprechende Stellen haben sie so geändert, dass spekulative Ausführungen unterbunden werden. Der neue Kernel schützt nun vor der ersten Variante der Prozessorlücke Spectre“, lobt Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, das jüngste Update. Die bereits seit Anfang dieses Jahres existierenden Patches gegen Meltdown wurden noch einmal verfeinert.

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Gegen die zweite Spectre-Variante setzen die Entwickler auf das aus Linux 4.15 bekannte Retpoline. Jedoch reicht dieser Ansatz in einigen Situationen nicht aus – etwa bei der Virtualisierung. Deshalb haben die Linux-Entwickler auch hier nachgebessert. Der Kernel nutzt jetzt in diversen Situationen Schutzfunktionen zur „Indirect Branch Control“, kurz: IBC. „Dies ist die Bezeichnung für diverse Prozessor-Flags, die die Prozessorhersteller Intel und AMD mit dem neuen Microcode nachrüsten. Da Retpoline für eine sichere Virtualisierung mit dem Hypervisor KVM jedoch nicht ausreicht, verwendet Linux 4.16 die IBC-Funktion Indirect Branch Prediction Barrier, damit weitere Gefahren eliminiert werden können“, erläutert Christian Heutger und verweist auf die bereits für Juni 2018 angekündigte Veröffentlichung von Version 4.17: „Die Entwickler planen, die in der Version 4.13 eingeführte TLS-Implementierung aufzubohren, womit der Kernel die empfangenen Daten selbst entschlüsseln kann.“

Unter den vielen Detailverbesserungen sticht auch die optimierte Akkulaufzeit bei Notebooks heraus, in denen Intels Mobil-Chips verbaut sind. Bereits beim Kernel-Bau können Anwender jetzt festlegen, ob und wie Linux die Stromspartechnik ATA Link Power Management nutzt. Diese Technik führt zu einer Absenkung der Leistungsaufnahme im Leerlauf, wodurch die Akkulaufzeit um 30 bis 60 Minuten erhöht werden kann. „Während diese Stromspartechnik bei Notebooks mit Intel Mobil-Chipsätzen automatisch genutzt werden soll, muss man sie bei anderen Notebooks, Desktop-PCs und Servern nach wie vor manuell aktivieren“, weist Heutger hin. Ebenfalls bereits beim Kernel-Bau können Anwender festlegen, dass via USB angeschlossene Bluetooth-Hardware automatisch schlafen geht (USB Autosuspend). Dies kann die Akkulaufzeit gerade bei sparsamen Notebooks und Ultrabooks signifikant steigern.

psw-group.de

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