Cloud-Sicherheit 2025

Gefährliche Schwachstellen kosten Zeit, Vertrauen und Flexibilität 

Schwachstellen, Sicherheitslücken, Edge, Ransomware

Die zunehmende Digitalisierung und der Wandel hin zu hybriden, Multi-Cloud- und Edge-Architekturen fordern Unternehmen weltweit heraus – vor allem im Bereich der Cybersicherheit.

Der aktuelle Cloud Security Report 2025 von Check Point Software Technologies, basierend auf einer Umfrage unter über 900 IT-Verantwortlichen und CISOs, offenbart gravierende Sicherheitsdefizite in der Cloud-Infrastruktur vieler Organisationen.

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Veraltete Sicherheitsmodelle treffen auf moderne Cloud-Architekturen

Während sich Unternehmen mit rasanter Geschwindigkeit in Richtung Cloud-Transformation bewegen, halten viele Sicherheitskonzepte nicht mehr Schritt. Laut Report nutzen bereits 62 % Cloud-Edge-Technologien, 57 % setzen auf hybride Umgebungen und 51 % arbeiten in Multi-Cloud-Szenarien. Die herkömmlichen perimeterbasierten Sicherheitslösungen sind damit zunehmend überfordert – ein gefährliches Missverhältnis, das Angreifern Tür und Tor öffnet.

Besonders besorgniserregend: 65 % der befragten Unternehmen meldeten im letzten Jahr mindestens einen Cloud-Sicherheitsvorfall – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Noch alarmierender ist jedoch, dass lediglich 9 % der Vorfälle innerhalb der ersten Stunde erkannt wurden, und nur 6 % konnten so rasch behoben werden. Der Großteil der Organisationen ließ den Angreifern also über Stunden oder sogar Tage freien Spielraum.

Tool-Flut erzeugt Warnmüdigkeit

Ein zentrales Problem ist die Fragmentierung der eingesetzten Sicherheitstools: 71 % der Unternehmen arbeiten mit mehr als zehn verschiedenen Cloud-Sicherheitslösungen, 16 % sogar mit über 50. Diese Vielfalt führt nicht zu mehr Sicherheit, sondern zu Überlastung – rund die Hälfte der Befragten erhält täglich bis zu 500 Warnmeldungen, was schnelle Reaktionen erschwert und Sicherheitsanalysten unter Druck setzt.

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Ein weiteres Defizit zeigt sich im Bereich der Anwendungssicherheit: 61 % der Unternehmen vertrauen noch immer auf signaturbasierte Web Application Firewalls – ein Ansatz, der gegen moderne, KI-gestützte Angriffe kaum noch Wirkung zeigt. Nur 17 % verfügen über vollständige Transparenz beim Ost-West-Datenverkehr innerhalb ihrer Cloud, was es Angreifern erleichtert, sich nach dem Eindringen unbemerkt seitlich auszubreiten.

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Künstliche Intelligenz als doppelte Herausforderung

Zwar erkennen 68 % der Befragten die Bedeutung von KI im Bereich der Cyberabwehr an, doch nur ein Viertel fühlt sich technisch und organisatorisch vorbereitet, um KI-gesteuerte Angriffe tatsächlich abzuwehren. Diese Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit macht viele Unternehmen angreifbar für immer ausgeklügeltere Attacken.

Bemerkenswert: Nur 35 % der Sicherheitsvorfälle wurden durch technische Überwachungssysteme entdeckt. In den meisten Fällen waren es Mitarbeitende, Audits oder externe Hinweise, die auf die Angriffe aufmerksam machten – ein deutlicher Hinweis auf unzureichende Echtzeit-Erkennungstechnologien.

Neben technischen Schwächen bremsen auch interne Faktoren den Fortschritt: Mehr als die Hälfte der Befragten sieht das hohe Innovationstempo als Hindernis. 49 % klagen über einen Mangel an qualifizierten Fachkräften, und 40 % geben an, dass fehlende Integration zwischen verschiedenen Tools die Reaktionszeiten weiter verschlechtert.

Strategien für eine zukunftsfähige Cloud-Sicherheit

Check Point empfiehlt als Gegenmaßnahmen eine konsolidierte Sicherheitsarchitektur, die auf Prävention, Automatisierung und Echtzeit-Telemetrie setzt. Unternehmen sollen ihre Toollandschaft vereinheitlichen, KI-gestützte Systeme integrieren und für Transparenz in der gesamten Cloud-Infrastruktur sorgen – unabhängig davon, ob es sich um Edge-, Hybrid- oder Multi-Cloud-Umgebungen handelt.

Deryck Mitchelson, Global CISO von Check Point, warnt: „Die Cloud-Transformation überholt unsere Verteidigungsmechanismen. Wer nicht konsequent konsolidiert, Transparenz schafft und KI-gestützte Verteidigung ausbaut, riskiert den Verlust der Kontrolle über seine Daten.“

Der Cloud Security Report 2025 zeigt deutlich: Unternehmen stehen unter Druck, ihre Cloud-Sicherheitsstrategien grundlegend zu überdenken. Wer sich auf veraltete Modelle verlässt, läuft Gefahr, in einer zunehmend automatisierten und dezentralisierten Welt zum leichten Ziel für Cyberkriminelle zu werden.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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