Unified Access: Drei Meilensteine auf dem Weg zum Unified Network

OmniTouchLaut Forrester wird die Zahl der Apps im amerikanischen Apple Store von 233.000 im Jahr 2010 auf die gewaltige Menge von 10 Millionen im Jahr 2017 ansteigen. Unternehmen haben begonnen, ihre Netzwerke auf diesen Strom von Applikationen einzustellen. Aber sie haben noch einen langen Weg vor sich.

René Princz-Schelter, Director Presales DACH bei Alcatel-Lucent Enterprise, beschreibt, wie sich Unified Access künftig entwickeln wird. Er identifiziert drei technologische Meilensteine.

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Unternehmensnetzwerke haben sich seit den Anfängen des „Bring Your Own Device (BYOD)“-Trends erheblich weiterentwickelt. Mobilität am Arbeitsplatz und die Verbreitung von persönlichen Endgeräten sind inzwischen überall auf der Welt selbstverständlich.

Die Netzwerke sind heute in der Lage, besser mit diesem neuen Bedarf an Bandbreite umzugehen. Noch vor wenigen Jahren war gar nicht daran zu denken, dass Netzwerke die Anforderungen der heutigen Technologie unterstützen. Sie waren einfach nicht gemacht für mobile Endgeräte, auf denen zu jeder Zeit verschiedene Apps parallel laufen. Mit den jüngsten Entwicklungen bei den Unified-Access-Strategien setzt aber langsam eine Veränderung ein.

Nehmen wir beispielsweise das bekannte britische Krankenhaus „Royal Brompton & Harefield NHS Foundation Trust“. Es hat gerade ein Netzwerk mit Unified Access implementiert, das die Mobilität der Mitarbeiter – der Ärzte und Krankenschwestern – vor Ort und unterwegs zuverlässig unterstützt. Dabei soll es nicht nur den Bedarf von heute abdecken, sondern auch die künftigen Anforderungen berücksichtigen. Der Trust hat erkannt, dass WLAN zunehmend wichtig wird, um die Mitarbeiter mobiler zu machen und die wachsende Zahl an Endgeräten und Anwendungen zu unterstützen, die heute im Gesundheitswesen eingesetzt werden. Da der Trust mehrere Standorte hat, benötigte man ein robustes Netzwerk als Grundlage für zuverlässige Collaboration-Tools auf stationären und mobilen Endgeräten. Unified Access war hier genau das Richtige, weil es gemeinsame Freigabe- und Managementprozesse in LAN- und WLAN-Umgebungen ermöglicht.

Am Scheideweg?
 

Umfassende Unified-Access-Strategien wie diese haben spielen eine bedeutende Rolle bei der Weiterentwicklung der Netzwerke. Viele Unternehmen tun sich aber schwer damit, die steigenden Anforderungen der App-hungrigen Nutzer immer weiter zu erfüllen.

Der Datenverkehr in den Unternehmen wächst ständig – und fast 60% der Unternehmen glauben, dass 2017 mehr als die Hälfte des Traffics über kabellose Verbindungen laufen wird (Quelle: Forrester). Wenn wir uns aber die kabelgebundenen Netzwerke ansehen, so zeigt dieselbe Forrester-Studie, dass sich für 77% der Befragten der PC-Einsatz nur wenig oder gar nicht verändert hat. Es geht also offensichtlich nicht um ein Entweder-oder, also entweder LAN oder WLAN. Beide müssen zusammenarbeiten, um dem Unternehmen den größten Nutzen zu bringen.

Was kommt als Nächstes? Quality of Service, Netzzugriff und Priorisierung sind die wichtigsten Grundlagen. Aber wir müssen uns auch mit drei technologischen Meilensteinen befassen, die meiner Meinung nach entscheidend sein werden für die Unternehmensnetzwerke.

  1. Intelligente Fabrics

    Erstens sage ich voraus, dass es eine Evolution der “intelligenten” Netzwerk-Fabrics geben wird, die mehr Intelligenz in die Switches bringt.

    Ein großer Kostenfaktor beim IT-Betrieb von Netzwerk-Infrastrukturen ist die Komplexität der Erstinstallation und der Installation von Änderungen. Intelligente Fabrics ermöglichen eine neue Dimension der Vereinfachung, indem sie Veränderungen von Zugriffen, Kernfunktionen und Data-Center-Funktionen in Netzwerk-Infrastrukturen implementieren und managen. Durch den Einsatz von intelligenten Fabrics werden Unternehmen in der Lage sein, eine optimale Netzwerkleistung sicherzustellen, denn sie werden auf der Grundlage von erweiterten nutzerbasierten Profilen jeder Nutzerapplikation den richtigen Zugriff zuweisen. Die Implementierung wird viel einfacher, viel schneller und weniger fehleranfällig sein.

    Ein solcher Ansatz ermöglicht auch einfache Upgrades, mit denen sich Unternehmen auf die Anforderungen der beiden anderen Meilensteine auf dem Weg zum Unified Network einstellen: Programmierbarkeit des Netzwerks und Netzwerk-Analytics.
     

  2. Erweiterte Analytics

    Die zweite Entwicklung, die wir vorhersehen, betrifft die erweiterten Netzwerk-Analytics. Nachdem das Unternehmen ein intelligentes Netzwerk-Fabric implementiert hat, besteht der nächste Schritt darin, den Datenverkehr auf diesem Netz besser zu analysieren, damit optimale Leistung für alle Anwendungen bereitgestellt werden kann.

    Dabei geht es immer um Quelle, Endgerät und Standort. Wenn ausgefeilte Analytics eingesetzt werden, mit denen festgestellt werden kann, welche Anwendungen gerade auf welchem Endgerät laufen, können Unternehmen damit anfangen, das Netzwerk „as a Service“ zu nutzen, um den Netzwerknutzern die Anwendungen jeweils optimal zu liefern. 

    Es besteht sogar die Möglichkeit, dass Netzwerklösungen künftig vom Anwendungsentwickler selbst eingekauft werden – und nicht mehr vom CIO oder IT-Manager, weil es wichtig ist, dass die Anwendungen effektiv laufen und dass man die Anforderungen dieser Anwendungen besser versteht.
     

  3. Erweiterte Programmierbarkeit

    Der dritte technologische Meilenstein, den ich in Bezug auf die künftigen Unternehmensnetzwerke erkenne, ist die erweiterte Programmierbarkeit.

    Zu den größten Belastungen, mit denen IT-Manager kämpfen, gehört das Managen von komplexen IT-Umgebungen, in denen das Konfigurieren, Installieren und Verwalten der Netzwerk-Infrastruktur einen erheblichen Aufwand verursacht. Eine kürzlich erschienene IDC-Studie belegt, wie groß diese Belastung inzwischen ist. IT-Entscheider berichten, dass rund drei Viertel (76,8 Prozent) der IT-Ressourcen für die Pflege bestehender Umgebungen aufgewendet werden. Damit kann weniger als ein Viertel (23,2 Prozent) der Arbeitszeit mit Aktivitäten verbracht werden, die Mehrwert generieren. 

    Erste Entlastungen gibt es hier mit dem Software-Defined Networking (SDN). Diese Technologie findet großes Interesse, weil sie die Netzwerke programmierbar macht, wodurch sie kostengünstiger eingerichtet und betrieben werden können. Künftig erwarten wir noch weitere Entwicklungen rund um diesen Aspekt des Netzwerks, mit denen die Nutzerleistung steigt und die Unternehmensergebnisse erheblich verbessert werden können.
     

Aber denken Sie daran …
 

IT-Abteilungen dürfen nicht davon ausgehen, dass am Arbeitsplatz alles mobil sein wird. Es wird immer noch Bedarf an stationären Endgeräten geben, zum Beispiel in der Fertigung, wo die Arbeiter oft kabelgebundene Geräte brauchen, um ihre Arbeit zu machen. Deshalb ist es wichtig, dass Anwendungen nahtlos sowohl im WLAN als auch im LAN laufen können.

Und für optimale Leistung wird es auch weiterhin notwendig sein, mobile Endgeräte an ein Hochleistungsfestnetz anzuschließen.

Es handelt sich um eine Evolution. Unternehmen sollten einen schrittweisen Ansatz verfolgen, der am besten ihren individuellen Anforderungen entspricht. Es gibt verschiedene Modelle für die Implementierung von Unified Access, die je nach Größe des Netzwerks und anderen Kriterien eingesetzt werden. Immer aber werden diese drei Meilensteine – intelligente Netzwerk-Fabrics, erweiterte Analytics und erweiterte Programmierbarkeit – die Schlüssel sein, mit denen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Netzwerk-Infrastrukturen so gut wie möglich funktionieren.

René Princz-SchelterRené Princz-Schelter, Director Presales DACH bei Alcatel-Lucent Enterprise

http://enterprise.alcatel-lucent.com/countrysite/de/

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