Eine aktuelle Studie von ADP zeigt, dass begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten das größte Hindernis für berufliches Vorankommen darstellen.
Grundlage der Analyse sind Befragungen von fast 38.000 Mitarbeitenden in 34 Ländern, darunter über 1.100 aus Deutschland.
Weltweit geben 19 Prozent der Befragten an, dass fehlende Entwicklungschancen sie in ihrer Karriere behindern. Weitere Gründe sind mangelnde Motivation (13 Prozent) und fehlende Zeit für Weiterentwicklung (12 Prozent). Kompetenzdefizite oder fehlende Ausbildung spielen eine untergeordnete Rolle.
In Deutschland empfinden Beschäftigte fehlende Zeit und Aufstiegsmöglichkeiten gleichermaßen als größte Hürden (jeweils 17 Prozent). Die Jobzufriedenheit liegt hier mit 15 Prozent deutlich unter dem Wert im Vereinigten Königreich, wo 19 Prozent der Befragten zufrieden sind.
Unterschiede nach Alter und Position
Die Wahrnehmung von Karrierebarrieren variiert stark nach Altersgruppe. Über 40-Jährige nennen häufiger fehlende Aufstiegsmöglichkeiten als Hindernis (über 20 Prozent), während jüngere Mitarbeitende unter 26 Jahren seltener betroffen sind (14 Prozent).
Auch die Hierarchieebene spielt eine Rolle: Führungskräfte und Top-Manager sehen mit 16 Prozent seltener Karrierehürden als Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung (20 Prozent). Unter Beschäftigten, die sich als ethnische Minderheit identifizieren, liegen die Werte bei 16 Prozent, während Nicht-Minderheiten zu 20 Prozent fehlende Möglichkeiten als Haupthindernis angeben.
Stillstand führt zu Jobwechseln
Wer keine Perspektiven sieht, denkt häufiger an einen Arbeitgeberwechsel. Mehr als ein Drittel der Beschäftigten ohne Entwicklungsmöglichkeiten ist aktiv auf Jobsuche oder führt Bewerbungsgespräche. Dabei fühlen sich diese Mitarbeitenden seltener hochproduktiv. In Deutschland glauben 13 Prozent, dass ein Wechsel notwendig ist, um beruflich voranzukommen, weltweit sind es 15 Prozent.
Faktoren für langfristige Bindung
Die wichtigsten Gründe, warum Mitarbeitende ihrem Arbeitgeber treu bleiben, sind Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten (45 Prozent), Weiterbildung und berufliche Entwicklung (36 Prozent) sowie flexible Arbeitszeiten (34 Prozent). In Deutschland spielen zudem Rentenabsicherung (19 Prozent) und leistungsbasierte Boni (25 Prozent) eine Rolle.
ADP-Ökonomin Nela Richardson betont, dass fehlende Karriereperspektiven nicht nur die Motivation senken, sondern auch zu Produktivitätsverlust, weniger Innovation und höherer Fluktuation führen. Unternehmen, die klare, faire und transparente Karrierewege anbieten, können Talente langfristig halten und ihr Potenzial besser ausschöpfen.