Eine weltweite Fiverr-Umfrage zum International Freelancer Day zeigt: Künstliche Intelligenz ist in der Gig Economy angekommen, während deutsche Selbstständige vor allem Wert auf unternehmerische Freiheit legen.
Zum International Freelancer Day hat die Plattform Fiverr über 3.500 Freiberufler weltweit befragt, darunter 105 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild der modernen Arbeitswelt und räumen mit einigen Klischees über die Gig Economy auf.
KI-Nutzung wird zur Selbstverständlichkeit
Drei Viertel aller befragten Freelancer nutzen bereits KI-Tools im Arbeitsalltag. 64 Prozent berichten von spürbaren Produktivitätssteigerungen. Besonders in Kreativ- und Marketingberufen haben sich die Technologien etabliert. Auffällig: 40 Prozent haben sich den Umgang mit den Tools selbst beigebracht – formale Schulungen scheinen die Ausnahme zu sein.
Der Generationenunterschied ist bemerkenswert: Während nur 15 Prozent der Gen-Z-Freelancer KI als Herausforderung empfinden, kämpfen 37 Prozent der älteren Generationen mit der neuen Technologie. Die jüngere Generation scheint besser auf den Umgang mit algorithmischen Assistenten vorbereitet.
Deutsche Freelancer ticken anders
Im internationalen Vergleich zeigt sich ein deutsches Sonderprofil: 37 Prozent der hiesigen Befragten nennen den Aufbau eines eigenen Geschäfts als wichtigsten Vorteil ihrer Tätigkeit – deutlich mehr als in den USA mit 22,9 Prozent. Auch zeitliche Flexibilität wird hierzulande höher geschätzt: 60 Prozent der deutschen Freelancer legen darauf Wert, in den USA sind es 53,4 Prozent.
Finanzielle Aspekte spielen dagegen eine untergeordnete Rolle: Nur 13,3 Prozent der deutschen Selbstständigen sehen ein höheres Einkommen als Hauptvorteil – in Großbritannien sind es mit 23 Prozent fast doppelt so viele. Die Zahlen legen nahe, dass deutsche Freelancer stärker von intrinsischer Motivation getrieben werden als von monetären Anreizen.
Ortsunabhängiges Arbeiten auf dem Vormarsch
Weltweit arbeiten bereits 32 Prozent der Befragten an mindestens zwei verschiedenen Orten pro Jahr. Der Trend verstärkt sich: 23 Prozent planen, in den kommenden zwölf Monaten mobiler zu werden. In Deutschland zeigt sich besonders großes Interesse: Jeder Fünfte möchte künftig ortsunabhängig arbeiten – mehr als doppelt so viele wie in den USA mit 10,7 Prozent.
Die Umfrage dokumentiert kreative Arbeitsorte von Baumhäusern über Tuk-Tuks bis zu Lavendelfeldern. “In diesem Jahr feiern wir die Pionierrolle von Freelancer:innen, die über den Tellerrand hinausblicken, Normen hinterfragen und Arbeitsmodelle weltweit neu definieren”, sagt Michelle Baltrusitis, Associate Director of Community bei Fiverr.
Community-Aktionen zum Aktionstag
Zum dritten International Freelancer Day, der jährlich am dritten Donnerstag im Oktober stattfindet, hat Fiverr mehrere Initiativen gestartet. Beim “Times Square Billboard Ad Contest” können Kreative ihre Arbeiten einreichen – sechs Gewinner werden am 30. Oktober auf einem Billboard an der Ecke W 46th Street und Broadway präsentiert.
Ab dem 4. November öffnet Fiverr zudem an jedem ersten Dienstag im Monat sein New Yorker Büro in Soho für “Freelancer Tuesdays”. Neben Arbeitsplätzen bietet das Unternehmen Networking-Möglichkeiten sowie Verpflegung an.
Die Erhebung wurde unter aktiven Nutzern der Fiverr-Plattform durchgeführt, neben Deutschland (105 Teilnehmer) wurden Freiberufler aus Großbritannien (140), den USA (420) und weiteren Märkten befragt.
(lb/Fiverr)