Vorurteile und eingeschränkte Aufstiegsmöglichkeiten

Frauen in der Tech-Branche: Gleichberechtigung bleibt Herausforderung

Frau-vs-Mann

Eine aktuelle Umfrage von Acronis im Rahmen des „Women in Tech Report“ zeigt deutlich: In der Technologiebranche herrscht nach wie vor eine geschlechtsspezifische Kluft bei der Wahrnehmung von Chancengleichheit.

Während drei Viertel der Männer die Branche als fair empfinden, berichten 60 Prozent der Frauen von strukturellen Hürden.

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Strukturelle Barrieren und Work-Life-Balance

Frauen sehen sich häufig mit Vorurteilen und ungleichen Aufstiegschancen konfrontiert. Zwei Drittel geben an, mehr leisten zu müssen, um die gleiche Anerkennung wie männliche Kollegen zu erhalten. Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wirken sich bei 63 Prozent der Frauen auf ihre Karrierechancen aus – bei Männern sind es nur 49 Prozent.

Besonders auffällig ist der Druck auf Frauen, länger oder härter zu arbeiten: 67 Prozent fühlen sich diesem Druck ausgesetzt, verglichen mit 56 Prozent der Männer.

Vorurteile und eingeschränkte Aufstiegsmöglichkeiten

Die Umfrage zeigt auch Unterschiede bei der Wahrnehmung von Vorurteilen: 41 Prozent der Frauen sehen Stereotype als bedeutende Barriere in technischen Berufen und bei der Führungskräfteentwicklung, während dies nur 33 bis 36 Prozent der Männer so empfinden.

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Frauen fordern deshalb gezielte Unterstützung: 70 Prozent halten spezielle Programme zur Förderung weiblicher Führungskräfte für wichtig, bei Männern sehen nur 56 Prozent diese Notwendigkeit.

Zudem befürchten 52 Prozent der Frauen, dass familiäre Verpflichtungen ihre Karrierechancen einschränken – bei Männern teilen 42 Prozent diese Sorge.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Frauen in der Tech-Branche oft doppelt belastet sind: Einerseits durch die Erwartungen an längere Arbeitszeiten und höhere Leistung, andererseits durch mögliche Einschränkungen durch familiäre Verantwortung.

Die Umfrage unterstreicht den Handlungsbedarf für Unternehmen: Strukturelle Barrieren müssen sichtbar gemacht, Vorurteile offen thematisiert und Programme zur Führungskräfteentwicklung für Frauen etabliert werden. Gleichzeitig sollte die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben kein Hindernis für Karrierechancen darstellen.

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Perspektiven für eine inklusivere Branche

Alona Geckler von Acronis betont, dass Unternehmen mehr tun müssen, als nur gute Absichten zu zeigen. Programme, die gezielt Führungsmöglichkeiten erweitern und Vorurteile abbauen, seien entscheidend.

Melyssa Banda von Seagate Technology ergänzt, dass die Branche insgesamt davon profitieren würde, weibliche Vorbilder stärker sichtbar zu machen und eine Kultur der Inklusion zu fördern. Die aktuellen Umfrageergebnisse bieten Unternehmen nun die Chance, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, die Chancengleichheit verbessern, Innovation fördern und ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem alle Talente ihr Potenzial entfalten können.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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