Endlich vollständig auf die Kette bekommen

Unternehmen schöpfen digitale Potenziale für Supply Chains nicht aus

Supply Chain

Innovation treibt an, die Entwicklung in sämtlichen Bereichen des Lebens schreitet täglich voran – inzwischen rasanter denn je. Aus betrieblicher Sicht lässt sie kaum einen Sektor aus. So ist es nicht verwunderlich, dass dieser Fortschritt auch die Digitalisierung und Automatisierung von Lieferketten betrifft. Viele Unternehmen haben sich mit dem Thema schon beschäftigt – es könnten aber mehr sein. „In Zeiten von steigenden Preisen sollte insbesondere die Reduzierung von Kosten einen hohen Stellenwert in den Betrieben einnehmen.

Zu ebendieser tragen digitale, innovative Lösungen in erheblichem Ausmaß bei“, weiß Rainer Schulz, Geschäftsführer der sysmat GmbH und Experte für Intralogistik. „Leider bleiben diese in zu vielen Unternehmen noch auf der Strecke.“ Aus der Studie „Digitalisierung in Supply Chains“ gehen ähnliche Erkenntnisse hervor: Zwar finden innovative Tools immer mehr Einzug in die Betriebe, insbesondere kleinere Unternehmen haben aber noch Nachholbedarf.

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Neben der Überholspur

„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“: Diese Redensart meint, dass das Vertagen bestimmter Dinge nicht unbedingt bedeuten muss, diese vollständig zu vernachlässigen. Doch selbst eine Verzögerung wirkt sich auf Betriebe meist schon negativ aus. „In diesem Fall greifen Unternehmen noch nicht auf alle zur Verfügung stehenden Mittel zurück, obwohl diese bereitstehen. Wenn die Konkurrenz erst einmal davonzieht, entsteht eine Lücke, die sich auch im Nachgang kaum schließen lässt“, meint Schulz. Er geht sogar noch weiter: „Zu langes Zögern führt nicht nur dazu, den Anschluss zu verlieren, sondern gefährdet im schlimmsten Fall die weitere Existenz des Unternehmens.“ Im Falle der Digitalisierung der Supply Chains besteht die Bremse nicht aus dem Verständnis für den Mehrwert der Lösungen – seit 2019 hat das Erkennen der Vorteile sogar um 60 Prozent zugenommen. „Sich dann aber wirklich mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen, fällt vielen Entscheidern noch immer schwer“, so der Experte. Auch über die Führungsebene hinaus sollte die Bereitschaft zur Umsetzung weiter vertieft werden.

Auf dem Erfolg ausgeruht

Welche Faktoren hemmen bei der Umsetzung? Warum bleibt es häufig bei dem theoretischen Wissen zu den Vorteilen? Zum einen fehlt Unternehmen der Leidensdruck, wenn die ökonomische Lage zufriedenstellend aussieht. Zum anderen bleibt die Nutzenevaluation digitaler Projekte immer wieder auf der Strecke. „Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass sich eher Unternehmen an neue Technologien herantrauen, die nicht so gut dastehen. Derjenige, dem es augenscheinlich gut geht, tut sich in der Regel schwer mit Veränderungen“, sagt Rainer Schulz. „Genau deswegen sollten in den Betrieben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Thema sensibilisieren und sensibilisiert werden.“ Nichtsdestotrotz schreitet die Entwicklung – wenn auch langsam – voran: Der Digitalisierungsindex der deutschen Industrie stieg zuletzt um einen Punkt auf 63 an.

 www.sysmat.de

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