IT-Dienstleister von BMW und T-Mobile

Hitachi Vantara nach Ransomware-Attacke im Krisenmodus

Hitachi Vantara
Bildquelle: Michael Vi/Shutterstock.com

Der IT-Dienstleister Hitachi Vantara, eine Tochtergesellschaft des japanischen Hitachi-Konzerns, kämpft derzeit mit den Folgen eines schwerwiegenden Ransomware-Angriffs. Am vergangenen Wochenende sah sich das Unternehmen gezwungen, zahlreiche Server vom Netz zu nehmen, um eine weitere Ausbreitung der Schadsoftware zu verhindern.

Kritische Infrastruktur betroffen

Hitachi Vantara ist kein unbedeutender Akteur: Das Unternehmen bietet Datenspeicherlösungen, Infrastruktursysteme und Cloud-Management für namhafte Kunden wie BMW, Telefónica, T-Mobile und China Telecom an. Auch Regierungsbehörden zählen zum Kundenstamm.

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Nach Bekanntwerden des Angriffs am 26. April reagierte das Unternehmen mit standardisierten Sicherheitsmaßnahmen. „Wir haben umgehend unsere Incident-Response-Protokolle eingeleitet und externe Sicherheitsexperten hinzugezogen“, teilte ein Unternehmenssprecher gegenüber BleepingComputer mit. Die vorsorgliche Abschaltung zahlreicher Server sei Teil der Eindämmungsstrategie gewesen.

Akira-Gruppe hinter dem Angriff

Nach vorliegenden Informationen steht die Cyberkriminellen-Gruppe Akira hinter dem Angriff. Die seit März 2023 aktive Ransomware-Bande hat sich mittlerweile einen Namen gemacht – die US-Bundespolizei FBI schätzt, dass die Gruppe bereits rund 42 Millionen Dollar durch Lösegeldzahlungen erbeutet hat.

Typisch für die Vorgehensweise der Akira-Gruppe: Vor der eigentlichen Verschlüsselung werden sensible Daten entwendet, um den Erpressungsdruck zu erhöhen. Genau dieses Muster scheint sich auch im Hitachi-Fall zu bestätigen.

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Eingeschränkter Betrieb

Die Auswirkungen des Angriffs sind erheblich: Während die Cloud-Dienste des Unternehmens offenbar verschont blieben, sind sowohl interne Systeme als auch Fertigungsbereiche betroffen. Der Remote-Support für Kunden ist derzeit nicht verfügbar.

Immerhin: Kunden mit selbstverwalteten Umgebungen können weiterhin auf ihre Daten zugreifen. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Systeme und hat externe Spezialisten hinzugezogen.

Die Akira-Gruppe fordert bei ihren Angriffen in der Regel Lösegeldbeträge zwischen 200.000 Dollar und mehreren Millionen Dollar – abhängig von der Größe des attackierten Unternehmens. Ob Hitachi Vantara eine solche Forderung erhalten hat und wie das Unternehmen darauf reagiert, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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