Zukunft des Retail Multiversums – Das Konzept der Showrooms

Retail

Innovation im Einzelhandel – viele Ladeninhaber tun sich damit noch schwer. Und das obwohl spätestens seit dem Boom des E-Commerce die Zeichen auf Wandel stehen. Mit den immer beliebteren Technologien wie Virtueller Realität (VR) und dem Metaverse wachsen digitaler und physischer Raum weiter zusammen.

Ob Online-Shop oder klassisches Ladenlokal – beide können von den Innovationen profitieren. Das Retail-Multiversum will die vielversprechendsten Ansätze aus beiden Welten kombinieren, um Erlebnischarakter und Personalisierung in den Mittelpunkt des modernen Einkaufens zu stellen.

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Virtuelles Produkterlebnis: Die Digitalisierung des Showrooms

Auswahl und Vielfalt der Produkte im Word Wide Web scheinen mittlerweile schier unermesslich. Doch die wachsende Quantität macht es nicht gerade einfacher, eine gut informierte Kaufentscheidung zu treffen. Nicht zuletzt fehlt es in vielen Shops an einer Art digitalen Haptik, um dem Kunden einen Artikel spürbar näher zu bringen. Der Showroom – eine Art kuratierter Ausstellungsraum – nimmt sich genau diesem Defizit an. Er präsentiert nahbar den praktischen Nutzen und die konkrete Anwendung eines Produkts in seinen Varianten, macht es fühl- und erlebbar.

Was bisher ein Privileg des Ladenlokals war, wird nunmehr nach und nach von einem digitalen, von überall begehbaren virtuellem Erfahrungsraum flankiert. Der virtuelle Showroom auf Basis von VR und AR (Augmented Reality) ist die Brücke zu einem schnellen und unmittelbaren Kontakt mit dem Wunschprodukt. Er eröffnet die Möglichkeit, auch digital auszutesten und sich ein realitätsgetreues Bild von Aussehen und Funktion eines Artikels zu verschaffen. Händler profitieren von einer zusätzlichen Chance, neue Kunden von ihrem Angebot zu überzeugen sowie Fehlkäufe und logistikintensive Retouren zu reduzieren.

Von passiv auf aktiv: Neue Weichenstellungen für die Customer Journey

Zu den großen Herausforderungen des Online-Handelns zählte bisher das ihm inhärente Informationsdefizit. Gerade im hochpreisigen Sortiment zögern viele Kunden vor einer Kaufentscheidung aus Unsicherheit über Qualität und mögliche „Hacken“ des Produktangebots. Virtuelle Showrooms können maßgeblich dazu beitragen, Vorbehalte und Unwägbarkeiten während der Customer Journey abzubauen. Das Einkaufserlebnis wird zu einer persönlichen Erfahrung, die im Gedächtnis bleibt. Händler können sich aus der Vielfalt an Angeboten hervortun und die Bindung zum Kunden stärken, ohne dafür physisch ein Mehr an Platz und Lagerkosten aufzuwenden. Unter den Vorzeichen eines zunehmenden Konkurrenzkampfes im Handel liegt in dem versierten Einsatz von virtuellen Showrooms ein veritabler Wettbewerbsvorteil.

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Das Retail-Multiversum als Motor für FinTech-Innovationen

Zu den stärksten Tendenzen des neuen Konsumentenverhaltens zählt der Wunsch nach Bequemlichkeit. Viele Kunden scheuen Mehraufwand entlang der Customer Journey wie etwa langwierige Registrierungs- und Zahlungsprozesse. Das Retail-Multiversum setzt deshalb auf eine intuitive Verzahnung der Schritte im Erwerbsvorgang von der Produktsuche bis hin zu unkomplizierten Zahlungsmethoden in Echtzeit etwa über mobile Apps oder Online-Plattformen. Die ganzheitliche Virtualität erleichtert die Integration neuer FinTech-Anwendungen ohne Systembrüche. Mit dem Web 3.0. lassen sich individuelle Zahlungsmöglichkeiten etablieren, die über Blockchain und andere Verfahren gleichermaßen sicher wie markenbildend eingesetzt werden können. Händlereigene Coins und NFTs erhöhen die Markenwahrnehmung und sorgen gerade unter jungen Kunden für Aufmerksamkeit.

Von 3D-Druck bis Metaverse: Die Handelsbranche ist in Bewegung

Es ist viel in Bewegung im Einzelhandel. Die Corona-Pandemie hat den digitalen Wandel der Branche zusätzlich befeuert. Wer sich frühzeitig den in Zukunft prägenden, neuen Technologien öffnet, dürfte mehr Chancen als Risiken begegnen. 3D-Druck, digitale Haptik im Metaverse und eine deutlich verbesserte VR-Experience haben das Potenzial, das Shopping-Erlebnis auf ein neues Level zu heben. Eine Dynamik, die nicht im Kosmos des Handels verharren, sondern auch angrenzende Dienstleistungen aus dem Finanzsektor prägen wird. Bereits dominante Entwicklungen wie die Digitalisierung des Finanzwesen über Online-Payment-Anbieter und neue blockchainbasierte Zahlungsformen wie Kryptowährungen dürften durch die Trends im Einzelhandel zusätzlich Auftrieb bekommen.

City Store: Die neue Rolle des Ladenlokals im Retail-Multiversum

Wie nicht nur der digitale Verkaufsraum, sondern auch das klassische Ladenlokal mit Konzepten Retail-Multiversums bereichert werden kann, zeigen erfolgreiche Projekte wie jene des BMW Group Joint Ventures rpc (retail performance company). Experten aus Immobilienwirtschaft und Einzelhandel haben mit dem KARE City Store ihre Ansätze in einem dreiteiliges Raumdesign vor Ort umgesetzt.

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Klassisches Ladenlokal trifft auf Retail-Multiversum. Bildquelle: © KARE City Store, rpc

Der Store im Münchener Stadtzentrum konzentriert sich auf ein prägnantes Storytelling und wechselnde Events. Das Cabinet des Curiosités im Eingangsbereich soll mit einer Vielzahl dekorativer Details neugierig machen. Der Weg durch den Laden führt sodann entlang des Cat Walks, einem flexiblen Raum, in dem neue Kollektionen und Eventformate schnell integriert werden können. Gesäumt ist der Catwalk an den Seiten von den „Mise En Scene“-Bühnen, kleinen stillvoll gestalteten Inseln, auf denen sich der Besucher inspirieren und neue Designs entdecken kann. Bei dem Layout steht nicht allein das Produktsortiment, sondern vor allem Erlebnisreichtum und der Dialog mit dem Kunden im Mittelpunkt.

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