Von Compliance zur Chance: Die digitale Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung

Ein hoher Kontrast, Alternativtexte, einfache Steuerelemente oder Untertitel bei Videos – dies sind nur einige Elemente, die eine barrierefreie Website auszeichnen. Menschen mit Behinderung oder Erkrankung wie beispielsweise einer Sehbehinderung, Gehörlosigkeit oder Epilepsie haben oft keinen oder nur eingeschränkten Zugriff auf die Grundfunktionen von Websites und Apps.

Einer internationalen Studie von WebAIM zufolge sind nur rund 2 % von einer Million untersuchten Websites uneingeschränkt barrierefrei. Dabei nutzen besonders Menschen mit Schwerbehinderung das Internet und Online-Dienste verstärkt. Allein in Deutschland leben rund 7,5 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung. Grund genug also, die eigene Website auf Barrierefreiheit zu überprüfen. Doch eine barrierefreie Website ist für alle Besucher*innen sowie den Betreiber selbst von Vorteil, denn dies garantiert eine hohe Benutzer*innenfreundlichkeit, leichte Bedienbarkeit und gutes Suchmaschinenranking.

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Während einige Unternehmen große Fortschritte bei der Verbesserung der digitalen Zugänglichkeit machen, ist dies für Menschen mit Behinderung nicht annähernd schnell genug. Für Unternehmen ist dies Weckruf und Chance zugleich. Erst als die Covid-19-Pandemie die Interaktionen der Digital-First-Verbraucher*innen ankurbelte, nahmen Unternehmen die Barrierefreiheit ernst – einige zum ersten Mal. Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Forrester arbeiten derzeit 8 von 10 Unternehmen daran, Barrierefreiheit zu erreichen, aber nur etwa ein Drittel hat sich dazu verpflichtet, ein zugängliches digitales Erlebnis zu schaffen. Für fast die Hälfte der befragten Unternehmen wird die Barrierefreiheit nur durch die Bemühungen von einzelnen Teams oder Mitarbeiter*innen an der Basis vorangetrieben.

Es gibt noch viel zu tun. Um sicherzustellen, dass Unternehmen integrativ und zugänglich sind, ist eine neue Denkweise erforderlich, die menschenzentriertes und integratives Design in die Art und Weise einbezieht, wie Unternehmen Produkte und Dienstleistungen erstellen.

Mark Fries, AVP of Web Strategy and Development bei BMC, kommentiert: 

„Risikobegrenzung war zwar der Katalysator für viele Zugänglichkeitsinitiativen, einschließlich unserer, aber sie hat auch zu einer echten Veränderung in der Art und Weise geführt, wie wir über unsere digitalen Erfahrungen und unsere Benutzer*innen denken. Indem wir Barrierefreiheit zu etwas machen, das wir von Anfang an in ein Projekt einbauen, können wir unsere Bemühungen auf die Dinge konzentrieren, die für die meisten Menschen am wichtigsten sind und letztendlich die größte Wirkung erzielen. Es ist kein Kompromiss. 

Die meisten Organisationen, einschließlich meiner eigenen, haben noch viel zu tun. Es ist jedoch zwingend erforderlich, dass alle User-Erlebnisse, einschließlich Produkten, Inhalten und Websites, inklusiv gestaltet werden. Über den einfachen Nutzen von Anwender*innen mit Behinderung hinaus verbessert die Konzentration auf die Zugänglichkeit von Web und Inhalten die Markenwahrnehmung, erleichtert die soziale Inklusion und schafft ein besseres Erlebnis für alle User*innen.“

BMC, ein Unternehmen für Unternehmenssoftware, hat Barrierefreiheit in die Art und Weise integriert, wie es seine Website gestaltet – einschließlich der Erstellung einer über das Internet zugänglichen Farbpalette, der Schulung von Entwickler*innen und Produktmanager*innen für die integrative Entwicklung von Produkten und der Bereitstellung von Checklisten für die Web-Zugänglichkeit, die alle Funktionen des Unternehmens berücksichtigen.

Eine mögliche Checkliste für Ihr Unternehmen wäre die von Aktion Mensch:

  • Schrift & Kontrast: Gute Lesbarkeit von Texten beruht unter anderem auf einem ausreichenden Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe.

  • Bedienfläche: Einige Nutzer*innen haben Schwierigkeiten, kleine Links und Schaltflächen auszuwählen.

  • Bildtext: Blinde Menschen sind darauf angewiesen, dass Bilder mit sogenannten Alternativtexten versehen sind.

  • Sprache: Mit leicht verständlicher Sprache erreichen Sie alle. 

  • Struktur: Webseiten bestehen aus Strukturelementen, zum Beispiel aus einem Block für die Navigation und einem Block mit dem eigentlichen Seiteninhalt. Barrierefreie Seiten besitzen semantische Auszeichnungen für solche Strukturen.

  • Formular: Nur über barrierefreie Formulare kann die ganze Kundschaft mit Ihnen in Kontakt treten oder bei Ihnen online einkaufen.

Sie möchten wissen, wie barrierefrei ihr Web-Auftritt bereits ist? Aktion Mensch bietet einen Schnelltest auf der Webseite an und auch die Bundesfachstelle für Barrierefreiheit gibt Praxishilfen und nennt gesetzliche Vorgaben.

Fries Mark

BMC Software -

AVP of Web Strategy and Development

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