Apple offenbart gravierende Mängel beim Datenschutz – und mehr

Einkaufswagen TastaturGroße Marke gleich sicheres Shopping? Weit gefehlt! Das zeigt eine Stichproben-Analyse der Online-Shops von Adidas, Apple, Hugo Boss, Samsung und Volkswagen durch die europäische Vertrauensmarke Trusted Shops im Auftrag von W&V. Keiner der getesteten Shops würde aktuell das Gütesiegel erhalten.

Trusted Shops überprüfte die Online-Shops von Adidas, Apple, Hugo Boss, Samsung und Volkswagen anhand von strengen, dem europäischen Standard entsprechenden Kriterien in Bereichen wie Datenschutz, Widerruf, Lieferung, Kosten und Bestellprozess. Der Shop von Apple schnitt dabei mit weitem Abstand am schlechtesten schnitt ab. Von allen Kriterien, die Trusted Shops bei der Vergabe seines Gütesiegels berücksichtigt, hat Apple nur 20 Prozent erfüllt.

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Schwerwiegende Mängel im Apple-Shop

So ist nach deutschem Recht die Angabe eines Impressums sowie einer Anbieterkennzeichnung Pflicht, die entsprechend eindeutig gekennzeichnet ist. Bei Apple sind diese Informationen aber nicht zu finden. Darüber hinaus offenbart Apple unzulässige Praktiken bei der Nutzung von Kundendaten. In der Datenschutzerklärung heißt es: “Gelegentlich kann Apple bestimmte personenbezogene Daten an strategische Partner weitergeben, die mit Apple zusammenarbeiten, um Produkte und Dienste zur Verfügung zu stellen, oder die Apple beim Marketing gegenüber Kunden helfen.” Doch: Wer außerhalb der Vertragsabwicklung Kundendaten weitergibt, muss sich dazu die ausdrückliche Einwilligung des Kunden unter Angabe von Empfänger und Zweck der Weitergabe einholen.

Auch wird im Apple-Shop nur sehr verkürzt und fehlerhaft über das gesetzliche Widerrufsrecht informiert: Das beginnt bei der falschen Bezeichnung „Rückgaberecht“ und geht bis hin zu unerlaubten Einschränkungen des Widerrufsrechtes: Zum Beispiel dürfen bei Apple Waren nur in Originalverpackung zurückgeschickt werden. Dies ist rechtlich nicht zulässig. Und nicht zuletzt fehlt im Apple-Shop die notwendige Transparenz bei der Angabe von konkreten Lieferzeiten oder ein Hinweis zu zusätzlich anfallenden Versandkosten mit der Versandkostenaufstellung.

Bei Samsung werden keine rechtsgültigen Verträge geschlossen

Mit nur 40 Prozent erfüllten Kriterien schneidet der Samsung-Shop am zweitschlechtesten bei der Überprüfung ab. Auch Samsung offenbarte zahlreiche Mängel wie fehlende Hinweise auf Abmeldemöglichkeiten von E-Mail-Werbung, falsche Angaben beim Widerrufsrecht sowie fehlende Hinweise auf Mehrwertsteuer, Versandkosten und korrekte Lieferfristen. Besonders gravierend: Der Kauf-Button ist falsch beschriftet, so dass gar keine rechtsgültigen Verträge geschlossen werden. Anstatt “Jetzt bezahlen” müsste Samsung Formulierungen wie “Kostenpflichtig bestellen” oder “Kaufen” verwenden.

Keiner der Shops erfüllt alle überprüften Kriterien

Am besten im Test schnitten Hugo Boss und Adidas ab. Die Shops beider Marken erfüllen 80 Prozent der überprüften Kriterien. Mängel finden sich in den Bereichen Datenschutz, Widerruf, Lieferung und Zahlung. Der Online-Lifestyle-Shop von Volkswagen erfüllt 60 Prozent der überprüften Kriterien. Der größte Handlungsbedarf besteht hier im Bereich Lieferung und Zahlung. Also erfüllte keiner der überprüften Marken-Shops alle Kriterien.

www.trustedshops.de

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