Vertrauenssache: Gesicherte Geschäftsergebnisse sind wichtiger denn je

Institutionelle Anleger werden zunehmend kritisch und haben hohe Ansprüche an die Richtigkeit und Nachvollziehbarkeit von Geschäftsergebnissen. Automation und moderne Technologien wie KI sorgen nachhaltig für korrekte Finanzen und schaffen zudem Vertrauen bei Investoren.

Wurde der Begriff kreative Buchhaltung in den 90er Jahren noch mit einem Schmunzeln abgetan, so stehen heute manchem Vorstand schon die Haare zu Berge, wenn er nur daran denkt. Der Grund: Die Erwartungshaltung an die Verfügbarkeit, Validität und Aussagekraft von Geschäftsergebnissen hat sich signifikant geändert – unternehmensintern wie extern. Auslöser hierfür sind nicht allein Compliance-Vorgaben, sondern vor allem Interessensbekundungen von Kapitalgebern.

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Laut einer Studie, mit der BlackLine das Marktforschungsinstitut Censuswide 2019 beauftragt hat, glauben 82 Prozent der globalen Investoren, dass Unternehmen in ihrem Portfolio oft auf legale, aber “kreative” Buchhaltungstechniken zurückgreifen, um Investoren zu begeistern oder zufrieden zu stellen. Das hat zur Folge, dass noch genauer hingeschaut wird und dass Investoren die Finanzen von Unternehmen noch intensiver kontrollieren.

Investoren legen finanzielle Integrität auf die Goldwaage

Der Studie zufolge ist der Umstand, dass die Bilanzdaten nicht korrekt sind, eine der wesentlichen Sorgen von Investoren. Stellt sich also die Frage, wie die Qualität in den Abschlusszahlen erhöht werden kann, insbesondere wenn ein Viertel der internationalen und 20 Prozent der deutschen Investoren ungenaue Daten als Grund angeben, nicht in ein Unternehmen einzusteigen.

Therese Tucker, CEO von BlackLine dazu: „In vielerlei Hinsicht ist das internationale Business komplexer, unsicherer und herausfordernder als noch vor einem Jahr. Unternehmen stehen unter zunehmendem Leistungsdruck. Sie können sich jedoch eine fragwürdige Integrität ihrer Finanzdaten nicht leisten, da Anleger offensichtlich unnötige und ungerechtfertigte finanzielle Risiken vermeiden.”

Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, welche die Investitionslust bremsen: Laut Studie hält sich ein Viertel der Geldgeber schon allein aufgrund anhaltend verspäteter Einreichungen der Finanzergebnisse zurück und 29 Prozent lassen sich abschrecken, wenn nachträgliche Ergebnisanpassungen nötig sind. Ergo: Unstimmigkeiten bei den Finanzen haben zur Folge, dass Anleger noch skeptischer werden und noch genauer prüfen. Das hört auch Therese Tucker immer wieder in ihren Gesprächen mit Unternehmen und Investoren. Und sie weiß einen möglichen Ausweg aus der Situation: „Es ist wahrscheinlich, dass Investoren die Unternehmen zunehmend genauer unter die Lupe nehmen, um einen transparenten und genauen Blick auf die Finanzen sicherzustellen. Die Fähigkeit, auf Daten in Echtzeit zuzugreifen und zu analysieren, wird nicht nur für mehr Wettbewerbsfähigkeit sorgen, sondern auch für die Aufrechterhaltung des Vertrauens der Investoren.”

CEOs in der Pflicht – Kapitalgeber erwarten maximale Transparenz 

Aber wer ist letztendlich dafür verantwortlich, dass die Zahlen vertrauenswürdig sind? Der CEO oder der CFO, weil das Accounting, Controlling sowie der Abschluss grundsätzlich in seinen Aufgabenbereich fallen? Die globale BlackLine-Studie enthüllt die reale Erwartungshaltung: 79 Prozent der Investoren glauben, dass der CEO für falsche Finanzmeldungen verantwortlich gemacht werden sollte – in Deutschland sehen das die Geldgeber mit über 85 Prozent die noch deutlicher.

Kein Wunder also, dass weltweit 63 Prozent der Investoren wissen möchten, wer in ihren Portfoliounternehmen für die Finanzreports verantwortlich ist, wenn es zu falschen Reports der Finanzergebnissen kommt. Über die Hälfte der global befragten Investoren fügten hinzu, dass sie frustriert sind, wenn Unternehmen keine verbindliche Aussage dazu treffen können, wer schlussendlich für die Finanzreports verantwortlich zeichnet.

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Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser

Die logische Konsequenz: Das Vertrauen der Investoren sinkt weiter. 38 Prozent der weltweit Befragten beklagen eine mangelnde Transparenz über das Sammeln, Prüfen und Analysieren der Finanzdaten und ziehen diese deshalb in Zweifel; in Deutschland geben 46 Prozent der Investoren an, dass der Mangel an Transparenz auf längere Sicht kein tragbarer Zustand ist. Bezieht man diese Stellungnahmen auf die aktuelle, durch die Corona-Pandemie geprägte weltwirtschaftliche Situation, dürfte die Bereitschaft, zweifelhafte Zahlen zu akzeptieren, umso geringer sein. Dabei ist es gerade jetzt von essenzieller Bedeutung, Vertrauen zu schaffen und die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Bereits bei der Umfrageerhebung 2019 war sich die überwiegende Mehrheit der Investoren einig, dass Finanzdaten in Echtzeit entscheidend sind, wenn Unternehmen in den nächsten 12-18 Monaten wettbewerbsfähig bleiben wollen. Konkret: 92 Prozent der global Befragten und 83 Prozent der deutschen Investoren bestätigten dies. Wie würden diese Zahlen wohl in der heutigen Situation aussehen, wenn man die Frage ein zweites Mal stellen würde?

Therese Tucker kommentiert es so: „Es ist global eine herausfordernde Zeit für Führungskräfte. Niemals zuvor war eine exakte und aktuelle Sicht auf die Finanzen eines Unternehmens so wichtig. Die Tatsache, dass das Vertrauen der Investoren durch vermeintliche Probleme wie schlechte Finanzkontrollen oder mangelnde Echtzeitsichtbarkeit der Zahlen beeinträchtigt wird, ist in der heutigen modernen Finanz- und Accounting-Welt Anlass zur Sorge. Die strategische Nutzung der passenden Technologien gibt CEOs und CFOs Sicherheit und den geschäftlichen Überblick, um das Vertrauen von Investoren und Stakeholdern zu fördern.“

Erfolgreich durch neue Technologie

Es ist ermutigend, dass viele Investoren moderne Technologien befürworten, um die Handhabung und Verwendung von Finanzdaten zu verbessern. Aus globaler Sicht sind mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Meinung, dass Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen zu größerer Genauigkeit und Transparenz im Accounting und der Berichterstattung führen werden. Aus deutscher Sicht schlossen sich 72 Prozent der Investoren dieser Meinung an. Zudem glauben weltweit 58 Prozent – deutschlandweit sogar 65 Prozent – dass KI-gesteuerte Bots eines Tages in der Lage sein werden, die besten Investitionsmöglichkeiten zu berechnen.

„Die wachsende Besorgnis der Investoren in Bezug auf die Genauigkeit der Finanzberichterstattung führt zu Handlungsbedarf in Unternehmen, um ein modernes Accounting einzusetzen. Transparenz, Echtzeitdaten und Verantwortung sind entscheidend”, ergänzt Tucker. „In so einem wettbewerbsorientierten und potenziell herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld verbessert die Gewährleistung von Transparenz durch Echtzeit-Finanzdaten nicht nur das Vertrauen der Investoren, sondern trägt auch zur Erreichung längerfristiger Geschäftsziele bei – in Corona-Zeiten und darüber hinaus.“

Im Auftrag von BlackLine hat Censuswide eine Studie mit 763 institutionellen Anlegern in sechs Märkten (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Australien und Singapur) durchgeführt, deren Unternehmen ein Vermögen von mindestens 100 Mio. USD verwalten. In Deutschland sprachen die Markforscher mit 101 Investoren.

Basierend auf der Studie wurden zwei Whitepaper entwickelt. Diese stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung:

 

Weiss Ralph

BlackLine -

Geo VP DACH

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