Von sozialen Netzwerken zur Cybersicherheit

Der Einfluss von Facebook auf die Digitalkompetenz

Digitalkompetenz, Facebook, Cybersicherheit
Quelle: Primakov / Shutterstock.com

Facebook feierte im Februar 20. Geburtstag. Aktuell sind weltweit 2,9 Milliarden Nutzer auf der Plattform aktiv (Stand: April 2023). Sie teilen dort Nachrichten, tauschen Neuigkeiten aus, verkaufen Waren oder sehen sich Videos über die Plattform an. Das soziale Netzwerk ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Internets.

Die Auswirkungen der sozialen Medien sind alles andere als gut. Ursprünglich wurden sie geschaffen, um Nutzer näher aneinander zu bringen. Das inhärente Designprinzip einer ständig steigenden Nutzeraktivität und der Klicks hat zu einer Reihe von soziotechnischen Auswirkungen geführt. Einige Verzweigungen waren vielleicht nicht vorhergesehen oder sogar erwünscht.

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Die Menschheit lebt heute in einer zunehmend polarisierten Welt, in der Desinformation und Fehlinformation über soziale Medien das demokratische politische System bedrohen. Die Verbreitung von Fehlinformationen ist ein wesentlicher Bestandteil. Einige können sich noch an den Skandal um Cambridge Analytica während der US-Wahlen 2016 erinnern. Der Einfluss ausländischer Regierungen via sozialer Medien ist ein neues Phänomen, das sich im 21. Jahrhundert beobachten lässt.

Aber worum geht es bei Facebook und warum ist seine Nutzung so weit verbreitet? Alles begann mit einem Versprechen. Das Versprechen, dass man immer wissen würde, was Kommilitonen auf dem Campus passiert. Es ging darum einen kleinen Einblick in das Leben anderer Menschen zu erhalten. Und diese Idee ist so mächtig, weil wir immer dazu neigen, uns zu vergleichen. Menschen sehnen sich danach zu wissen, was die anderen denken und was sie sonst noch so treiben. Nutzer versuchen mehr über andere Menschen zu erfahren, damit sie sich ein besseres Bild von der Welt und ihrem Schein machen können.

Die dunkle Seite

Facebook hat dieses Versprechen eingelöst. Die Plattform hat Interaktionen entwickelt, die Menschen dazu bringen, mehr zu lesen, mehr zu teilen, mehr zu klicken und dadurch mehr Zeit auf ihr zu verbringen. Viele nutzen Facebook, um soziale und berufliche Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Nutzer fühlen sich durch den Austausch von Gedanken und Erfahrungen anderen Menschen nahe. Das führt natürlich auch zu einem gefährlichen Nährboden für Social Engineering-Angriffe. Viele emotionale Auslöser wie Neugier, Gier oder Dringlichkeit bzw. die Angst, übergangen zu werden, werden durch die Plattform genährt und von Angreifern bei Social Engineering-Angriffen häufig ausgenutzt.

Eine der größten Anstrengungen, die das Mutterunternehmen Meta (ehemals Facebook Inc.) in den letzten Jahren unternommen hat, ist der Kampf gegen Online-Betrug. Angreifer versuchen Menschen auf der Plattform zu betrügen. Sie versuchen, Konten zu übernehmen, um weitere Nutzer zu gefährden oder sensible Informationen zu finden, die für Sicherheitsprozesse relevant sind, z. B. Sicherheitsfragen. Sie verbreiten Malware über Download-Links. Angreifer nutzen auch den Facebook-Marktplatz, um Menschen um ihr Geld zu betrügen. Dies gelingt ihnen durch den Verkauf von Waren, die nie existierten, durch das Anbieten gefälschter Produkte und auf andere Weise. Und natürlich wird die Plattform auch häufig für Dating- und Jobbetrügereien genutzt. Schließlich nutzen Menschen Facebook, um ihre Beziehungen zu anderen in der Online- und Offline-Welt zu managen.

Betrugsaffin durch Social Media

Das hat auch seine guten Seiten. Ein großer Teil der Weltbevölkerung musste lernen, Betrug zu erkennen und ihn zu melden. Genau wie Phishing-Betrügereien in Unternehmen können auch Betrügereien auf Verbraucher abzielen. Auf Facebook erhalten ahnungslose Nutzer anhand ähnlicher Prozesse entsprechende Warnhinweise. Dazu zählen falsche Grammatik, Rechtschreibung oder ungewöhnliche Formatierungen. Andere verräterische Anzeichen sind Betrügereien sind Accounts mit perfekten Profilbildern oder neue SoME-Konten mit nur wenigen Freunden oder Followern. Genau wie bei Phishing-Angriffen auf Unternehmen drängen die Täter ihre Opfer, indem sie ihnen in unaufgeforderten Nachrichten ein Gefühl der Dringlichkeit erzeugen. Sie fragen möglicherweise auch nach persönlichen Daten und verwenden Links zu fremden Websites, um weitere Informationen oder Zahlungen zu erlangen.

Warnsignale sind in den sozialen Medien ebenso wichtig wie in der Unternehmenswelt. Schulungen für Security Awareness sind zu Hause und am Arbeitsplatz wichtig. Unternehmen können sich diese Maßnahmen zunutze machen, indem sie auf Synergien hinweisen, die die Motivation der Mitarbeiter steigern können. Und da Privat- und Berufsleben immer stärker miteinander verwoben sind, müssen Security Awareness-Schulungen den Menschen helfen, sich und die IT-Systeme zu Hause und im Unternehmen zu schützen. Die Plattform-übergreifende Verwendung von Passwörtern, Hardware wie USB-Sticks oder sogar Online-Konten stellen ein Risiko für Unternehmen dar.

Die Auswirkungen von Facebook und den sozialen Medien auf die Welt sind alles andere als eindeutig, ist ein Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre mit Facebook eine gute Gelegenheit, einige Lektionen zu lernen. Eine weitere wichtige Lektion betrifft den Datenschutz. Die Plattform war schon immer das Schlusslicht, wenn es darum ging, die Interessen ihrer Nutzer zu schützen und ihre Datenschutzerwartungen zu erfüllen. Seit Jahren erscheinen die Datenschutzrichtlinien und -einstellungen von Facebook als Nice-to-Have aber nicht als Leitprinzip. Dies ist auch für Unternehmen wichtig, die ihre Mitarbeiter über die Gefahren der Online-Weitergabe von Informationen aufklären müssen.

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Fazit

In vielerlei Hinsicht ist es Facebook zu verdanken, dass die Menschen die Gefahren der Online-Datenerfassung und -verarbeitung sowie die IT-Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre verstehen. Nutzer brauchen jedoch Zeit, um diese Konzepte zu verstehen. Dem Erfolg der Plattform ist zu verdanken, dass Nutzer alle wichtigen IT-Sicherheits-Lektionen lernen können. Das Internet und die Gesellschaft haben sich unweigerlich in diese Richtung entwickelt. Der einzige Weg nach vorn besteht darin, auf dem Laufenden zu bleiben und sich mit diesen Instrumenten weiterzuentwickeln. Da dies sowohl für den privaten als auch für den beruflichen Bereich gilt, müssen wir darüber nachdenken, was Sicherheitsschulungen für beide Bereiche leisten können, und die Menschen dazu bringen, ihr Verhalten entsprechend zu verändern.

Dr. Martin J. Krämer KnowBe4
Dr. Martin J. Krämer KnowBe4

Martin

J.

KnowBe4 -

Security Awareness Advocate

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