Das Auto wird zur Datenschleuder

Auto wird Teil des InternetsHersteller, Händler und Service-Unternehmen der Automobilbranche müssen sich auf die zunehmende Bedeutung der Daten als Produktionsfaktor vorbereiten. Die digitale Transformation hat das klassische Auto erfasst und die Prinzipien der Sharing-Community bringen disruptive Geschäftsmodelle hervor. 

Wie datenbasierende Geschäftsmodelle die Zukunft der Automobilindustrie sichern

Für Marktteilnehmer ist es also höchste Zeit, die neuen Technologien wie Cloud Computing und Big Data-Analysen einzusetzen und die Wertschöpfungsketten innerhalb der Automobilindustrie zu transformieren.

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Vor einigen Jahren galt das eigene Auto noch als Statussymbol. Heute gehen Kunden dazu über, Dinge zu teilen statt sie zu besitzen. Daher besitzt das Auto bei jüngeren Menschen längst nicht mehr den Emotionalisierungsgrad wie bei früheren Generationen. Die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten, mangelnde Parkplätze in großen Städten sowie alternative Transportmittel und die sozialen Netzwerke führen zu einer Prioritätenverschiebung. Car-Sharing-Unternehmen und Fahrdienstvermittler wie Uber werden als modern angesehen und dies wirkt sich bereits auf die Automobilindustrie aus. Eine Studie der UC Berkley zeigt, dass sich der Besitz von Autos unter den Car-Sharing-Nutzern halbiert hat. Darüber hinaus sinkt die Zahl der jungen Leute mit Fahrerlaubnis stetig, wie die Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes zeigen.

Daraus ist zu schließen, dass die Verkaufszahlen von Neuwagen stagnieren werden und die Hersteller zur Anpassung ihrer Geschäftsmodelle gezwungen sind. Allerdings gewinnen innovative Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen auch neue Zielgruppen: Menschen, die eigentlich aus Kostengründen öffentliche Verkehrsmittel nutzen, ziehen nun auch eine Autofahrt in Betracht. Dank Car-Sharing hat heute so gut wie jeder Zugang zu einem Auto.

Daten treiben Innovationen an

Autohersteller werden zukünftig ihr Geld nicht alleine mit dem Verkauf des Produktes generieren, sondern durch ergänzende Dienstleistungen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Ein Beispiel sind die zahlreichen Service- und Mehrwertdienste in den Infotainmentsystemen, von einfachen Stauprognosen bis hin zur Vermittlung von Werkstätten und Leihwagen bei unterwegs auftretenden Notfällen oder persönlichen Concierge-Diensten.

Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation zu Mehrwertdiensten zeigt, wohin die Reise geht. Demnach sind moderne Autos fahrende Computer, die permanent Daten über die Außen- und Innenwelt sammeln. Auch würden Fahrer heute schon für Informationen aus der Umgebung sowie für Restaurant- und Ausgehtipps durchaus Geld ausgeben wollen. Geld verdienen lässt sich weniger mit den klassischen Point-Of-Interest Informationen, denn die liegen schon heute in den Navigationssystemen vor. Interessanter ist die Frage, wie man personalisierte Angebote erstellen kann. Der Fahrer einer Mercedes S-Klasse sucht vielleicht andere Restaurants, als der Fahrer eines VW Golf. Also müssen Daten aus verschiedenen Bereichen vernetzt werden, um persönliche Angebote zu schaffen, die der Fahrer auch wirklich als einen wertvollen Mehrwert ansieht. „Die Kunden verlangen vernetze Dienste mit einem hohen Nutzwert“, sagt Axel Schmidt, Geschäftsführer im Bereich Automotive bei Accenture. „Vor allem im Premiumsegment sind sie bereit, dafür zusätzlich zu zahlen. Entscheidend ist jedoch, dass sie die richtigen Funktionen und Dienste anbieten und damit die konkreten Bedürfnisse der Kunden abdecken“, so Schmidt weiter.

Freie Fahrt auf der Datenautobahn

Das fahrerlose und vernetzte Auto wird den Einsatz von IT-Systemen nochmals vorantreiben. Mit Google und Apple sind hier zwei Unternehmen am Start, die wenig Erfahrungen mit Fahrzeugen, dafür umso mehr mit dem Sammeln, Speichern und Analysieren von Daten haben. Mit Fiat Chrysler hat Google zudem einen Partner gefunden, welcher das Know-how und die Produktionsanlagen mitbringt, die für die eigene Serienproduktion bislang fehlte. Solche Kooperationen machen den Weg frei, um vollkommen neue Fahrzeuge zu entwickeln, die künftig fahrerlos unterwegs sein werden. „Die Autohersteller müssen aufpassen, dass sie die Hoheit über die digitale Revolution nicht den Internet-Unternehmen überlassen“, sagt Dominik Wee, Partner bei McKinsey und verantwortlich für das Thema Connected Cars.

Fazit

Die Automobile der Zukunft werden sich untereinander weiter vernetzen. Statt einem Internet der Dinge erleben wir bald ein Internet des Autos. Die Warnung vor Unfällen oder Glatteis und Telemetriedaten zur Straßenbeschaffung sowie zum Schadstoffausstoß sind nur einige der Daten, die für andere Verkehrsteilnehmer ebenso interessant sind wie für die Planung neuer Verkehrswege.

Auf die IT-Manager wartet also eine Menge Arbeit. Die eigene IT-Umgebung ist schrittweise um neue Kapazitäten zu erweitern, denn es werden künftig deutlich mehr Informationen zu verarbeiten und zu analysieren sein. Hierfür sind neue Cloud-Ressourcen in die bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren, um beispielsweise Big Data-Analysen effizient durchzuführen. Die Unternehmen müssen hierbei sicherstellen, dass sensible Kundendaten unter den entsprechenden Datenschutzrichtlinien verarbeitet werden. Daher muss gewährleistet sein, dass die eigene IT auch bei Cloud-Nutzung stets die volle Kontrolle über die eigenen Daten behält, also genau weiß, welcher Dienstleister personenbezogene Daten an welchen Standorten speichert.

Die Kombination aus privaten und öffentlichen Cloud-Ressourcen sowie das eigene Rechenzentrum lassen sich dann nur noch mit einem übergreifenden Datenmanagementsystem effizient betreiben. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat NetApp das Data Fabric-Konzept entwickelt. Darin enthalten sind Technologien zum Aufbau und Betrieb von hybriden Cloud-Umgebungen. Große Datenmengen und die anfallenden Workloads lassen sich mit diesen Technologien über Cloud-Ressourcen und eigene Speicher-Systeme hinweg verschieben. Der CIO behält so stets die Kontrolle über die Unternehmensdaten, unabhängig vom Speicherort. Mit den hierbei eingesetzten Software-defined Storage-Systemen kann die IT schneller auf wechselnde Geschäftsanforderungen reagieren, Innovationen rascher umsetzen und Datensilos beseitigen.

Peter WüstPeter Wüst, Senior Director Emerging Solutions und Innovation Group EMEA, NetApp

www.netapp.com/de

 

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