Kriterien für die WLAN-Auswahl

Das WLAN-Käuferhandbuch

Jeder Markt verändert sich früher oder später. Aktuell ist das in der Branche für Anbieter von B2B WLAN-Lösungen der Fall. Die Szenarien, die sich dem Markt dabei bieten, könnten unterschiedlicher nicht sein. Es gibt Firmen, die simple, stabile Always-On-Konnektivität brauchen und das zu einem bezahlbaren Preis. Andere wiederum haben Anforderungen, die weit über eine reine Konnektivität hinausgehen. 

Bei dieser Fülle an Anbietern ist es für ein wachsendes Unternehmen oft keine leichte Aufgabe sich auf dem Markt für WLAN-Lösungen zurechtzufinden. Immer mehr Arbeitnehmer setzen heute WLAN-fähige Geräte ein und nicht selten gehören privat genutzte Geräte wie Smartphone oder Tablet dazu.

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Aufgrund der vielfältigen Lösungswege für Datenerfassung und -nutzung durch Wireless-Technologien müssen Betriebe und IT-Experten ihre Parameter bereits im Vorfeld mit größter Sorgfalt bestimmen. Erst dann sollte die Entscheidung für eine individuelle WLAN-Lösung und -Infrastruktur getroffen werden. Mit dieser Grundlage sind sie schließlich in der Lage, entsprechende Regelungen auszuarbeiten, die ein produktives Arbeiten in einem sicheren Netzwerk gewährleisten.

Für IT-Fachleute stellt das eine besondere Herausforderung dar. Sie müssen ständig für eine Balance zwischen Nutzbarkeit und Sicherheit sorgen und dürfen dabei natürlich auch den finanziellen Rahmen nicht aus dem Blick verlieren. Ohne funktionierende vom Unternehmen festgelegte BYOD-Richtlinien und die Einführung und Unterstützung von notwendigen Apps und Geräte für ein produktives Arbeiten ist dieses auch nicht gewährleistet. Durch den BYOD-Trend am Arbeitsplatz steht auch der Anspruch im Raum, dass die vorhandene Konnektivität zuverlässig, sicher und kosteneffizient funktioniert.

Womit aber fängt man am Besten an? Noch viel wichtiger: Wie stellt man sicher, dass die WLAN-Investition auch zukünftig sicher bleibt, wenn das Unternehmen wächst?

Jede Lösung muss individuell gestaltet werden

Der Markt ist in stetigem Wandel. Das merken auch Konnektivitätsanbieter, die sich immer neuen Erfordernissen anpassen müssen. Geschuldet ist das der gestiegenen Anzahl an Arbeitnehmern, die mit privaten Geräten wie Smartphone oder Tablet auf Unternehmensnetzwerke zugreifen. Konkret findet dieser Wandel in einem Übergang von einer zentralen zu einer verteilten Steuerung statt. Aber auch der beständige Trend zu Cloud Networking und softwaredefinierten Infrastrukturen mit Access Points nach dem neuen 802.11ac Wave 2-Standard tragen dazu bei.

Alle Unternehmen brauchen Wireless-Services, die genügend Bandbreite bieten, individuell anpassbar und skalierbar sind, eine entsprechende Sicherheit bieten und ein zentrales Management unterstützen. Das alles sollte aber möglich sein ohne Kosten und Komplexität eines herkömmlichen Enterprise-Produkts. Diese Botschaft verbreitet sich allerdings nur langsam.

Großen Firmen wird vom etablierten Wireless-Markt eine Infrastruktur auf Enterprise Niveau zur Verfügung gestellt. Dies spiegelt sich allerdings auch im Preis wider, der im oberen Segment zu verorten ist. Kleine Unternehmen oder solche, die im mittelständischen Bereich angesiedelt sind stehen häufig vor dem Problem lediglich zwischen preiswerten aber wenig zuverlässigen Low-End-Lösungen oder Enterprise-Lösungen mit Hochleistungs-APs, die für die Bedürfnisse viel zu übertrieben sind, wählen zu können.

Der Großteil der Kleinunternehmer setzt auf WLAN als bevorzugte Technologie, wenn es um den Netzwerkzugang geht. Die notwendige Infrastruktur, über die in jeden Wireless-First-Arbeitsplatz implementiert sein sollte, muss dabei im Vordergrund stehen. Auch wenn ein Unternehmen „nur“ eine Lösung auf Einstiegniveau braucht, sollte immer im Blick behalten werden, ob sie sich in aktuelle Geschäftsanforderungen und Budgetbeschränkungen einfügt. Eine reibungslos und stressfrei skalierte Infrastruktur ebnet dann den Weg für neue Funktionen und fortlaufendes Wachstum.

Kriterien für die WLAN-Auswahl

Nachdem der Markt für Konnektivitätslösungen mittlerweile sehr unübersichtlich ist, sollten IT-Manager bei der Auswahl einer WLAN-Lösung daher folgende Checkpunkte im Hinterkopf behalten:

  1. Skalierbarkeit: Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen Neukauf oder nur ein Update handelt: Schritt halten können mit den Unternehmenswachstum ist für eine WLAN-Lösung unerlässlich. Vor allem für dynamisch wachsende Firmen ist Skalierbarkeit ausschlaggebend, denn nur so können Finanzierungsvorgaben erfüllt oder wichtige Abschlüsse getätigt werden.
  2. Flexibilität: Rapide sinkende Produktivität und steigende IT-Kosten: Damit sehen sich die Unternehmen konfrontiert, die Legacy-Systemen und nicht vernetzten Geräten keine Beachtung schenken. Denn Kompatibilität und unkomplizierte Integration mit bereits etablierten Strukturen und Anwendungen muss in jedem Fall gegeben sein. Dabei ist es zweitrangig ob man nur ein AP-Upgrade oder aber eine ganzheitliche Überarbeitung der Wireless-Infrastruktur vornehmen möchte.
  3. Business Continuity: Netzwerke, die auf Analysedaten zurückgreifen und im Ernstfall selbstoptimierend, selbstheilend und selbstorganisierend eingreifen, stellen die betriebliche Kontinuität sicher.
  4. Anpassungsfähigkeit: In einem Unternehmen ergeben sich ständig neue Anforderungen auf Unternehmens-, Anwendungs-, und Infrastrukturebene. Daran müssen WLAN-Lösungen sich anpassen können. Wichtig ist das vor allem für kleine Unternehmen, in denen sich intern vielfältige Veränderungen ergeben. Gerade deren Wireless-Netzwerk muss steigende Mitarbeiterzahlen unterstützen und sicherstellen, dass sensible Daten gut geschützt sind.
  5. Erschwinglichkeit: Anschaffungs- und Betriebskosten können erheblich gesenkt werden, wenn man die Budgetverträglichkeit der Hard- und Software von vorneherein nicht aus den Augen verliert. Damit ist allerdings nicht gemein, Kompromisse bei Konnektivität und Sicherheit in Kauf nehmen zu müssen, um der Erschwinglichkeit gerecht zu werden.
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Solides Fundament für die Zukunft

Die IT muss im nächsten Schritt Gewähr leisten, dass die entsprechenden BYOD-Regeln beachtet werden. Allerdings ist das nur möglich, sofern das WLAN für die große Zahl an Geräten, die verbunden werden sollen, ausgelegt ist. Daher sollte überprüft werden, ob der 802.11ac-Standard auch genügend Bandbreite bietet und zwar indem Implementierungsoptionen und zur Verfügung stehende Optimierungsfunktionen genau kontrolliert werden. Hoher Bandbreite ist durchaus eine gewisse Wichtigkeit zuzuschreiben. Deutlich höher einzustufen ist aber die Verfügbarkeit. 9 von 10 Unternehmen bezeichnen die Nutzung von mobilen Geräten als wichtig oder sehr wichtig für Geschäftsprozesse und Produktivität.

Das Fundament der Infrastruktur muss dementsprechend standhaft konstruiert sein, da jede Schwankung direkte wirtschaftliche Folgen hat. Unternehmen sollten sich in jedem Fall einen Überblick darüber verschaffen, innerhalb welcher Zeitspanne sie und ihre Infrastruktur Erholung von einem Systemausfall oder Produktivitätsengpass erreichen können. Für den Notfall sollte ein Handlungsplan entworfen werden. Nur so kann das Potenzial der WLAN-Infrastruktur genutzt werden und ein Unternehmen sich für kommendes Wachstum rüsten. Die Zahl der Standorte, ob nur ein Einziger oder viel Verschiedene, spielt dabei keine Rolle.

Gleichgewicht zwischen Flexibilität und Sicherheit

IT-Abteilungen sehen sich einer immer weiter steigenden Zahl an WLAN-Geräten gegenüber. Sie müssen dabei aber immer auf ein Gleichgewicht zwischen Flexibilität und Sicherheit achten, das auch die geschäftlichen Anforderungen nicht außen vor lässt. Die nächste Frage, die sich Unternehmen unweigerlich stellen müssen, vor allem wenn sie ihr Netzwerk für BYOD-Geräte, Gastnutzer und IoT-Geräte öffnen, lautet: Wie lässt sich feststellen, wer sich wann im WLAN tummelt?

Damit Firmen genau kontrollieren können, welche Geräte verbunden sind und welche Anwendungen wo genutzt werden, ist die Auswahl der passenden Managementplattform überlebenswichtig. In allen Belangen der WLAN-Implementierung stehen IT-Abteilungen oft unter massivem Druck seitens der Unternehmensleitung, die Produktivität, Effizienz und damit Mobilität zum möglichst geringen Preis fordert. Leider leidet die Flexibilität oft unter diesen im Widerspruch zueinander stehenden Anforderungen, da IT-Abteilungen oft auf maximale Sicherheit setzen.

WLAN stellt sich als erstklassige Technologie dar, wenn es um die Vernetzung von Systemen und Sensoren für intelligentes Gebäudemanagement und Sicherheit sowie die User von mobilen Geräten geht. Zusätzlich lässt sich damit über Analyse-Engines und -Anwendungen, die Cloud-basiert sind, die Business Intelligence erhöhen. Je wichtiger Interaktion, Produktivität und Kostendämpfung für die Unternehmen werden, desto entscheidender werden diese Fähigkeiten für die Auswahl von WLAN-Lösungen – jetzt und in der Zukunft.

Martin SchellerMartin Scheller, Sales Manager Central Europe bei Aerohive Networks

Seit mehr als 20 Jahren ist der Dipl.-Inform. Martin Scheller im Bereich Netzwerke in Technik und Vertrieb tätig. Vor sechs Jahren hat er den Posten als Vertriebsdirektor für Zentraleuropa bei Aerohive Networks übernommen. Vor Aerohive war er mehr als sechs Jahre Vertriebsleiter bei Trapeze Networks, ebenfalls im Bereich Unternehmens-WLAN und Mobilität. Martin Scheller war bereits im Netzwerkbereich tätig als die ersten WLAN-Controller in Deutschland auf den Markt kamen.

 

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