Cloud-Backups erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie auf den ersten Blick eine äußerst einfach und praktische Maßnahme zu Schutz von Daten und Anwendungen sind.
Andy Fernandez, Director of Product Management bei HYCU, nennt in der Folge sechs „stille Killer“, welche die Performance von Cloud-Backups still und leise untergraben. Diese werden außerhalb der IT-Teams, die täglich damit zu tun haben, nicht immer erkannt, können aber verheerende Folgen haben, wenn sie ignoriert werden.
Konsolenchaos
Jahrelang wurde über „eine einzige Schnittstelle” als Ziel für die Datensicherung gesprochen. Mit dem Boom der Cloud gab es stattdessen jedoch einen Rückschritt. Mittlerweile jonglieren Unternehmen mit mehreren Konsolen für verschiedene Dienste, und die Komplexität nimmt immer weiter zu.
Automatisierungswildwuchs
Hinzu kommt der Automatisierungswildwuchs. In einer Multi-Cloud-Umgebung betreiben Unternehmen acht oder zehn Dienste in jeder Cloud, und jeden dieser Dienste mit seinen eigenen APIs. Es gab lange Zeit keine Lösungen, um dies zu vereinheitlichen, bis HYCU diesen Ansatz realisierte. Beim herkömmlichen Szenario verbringen Teams viel Zeit damit, APIs miteinander zu verknüpfen, nur um sich gegen die täglichen Cyberbedrohungen abzusichern.
Blinde Flecken in der Datenbank
Sicherheitsteams stoßen immer noch auf blinde Flecken. Viele DBaaS- und PaaS-Dienste bieten einfach keine angemessene Backup-Unterstützung. Oft handelt es sich dabei um die „Kronjuwelen“ des Unternehmens, die dennoch ungeschützt bleiben. Cloud-Anbieter versprechen eine hohe Verfügbarkeit, aber Verfügbarkeit ist kein Backup. Wenn Unternehmen Daten verlieren, helfen ihnen SLAs des Anbieters nicht weiter. Es bleibt ihr eigenes Problem.
Die Egress-Kostenfalle
Die Cloud ist kostengünstig für die Speicherung, aber sobald Unternehmen Daten verschieben müssen, um beispielsweise die Ausfallsicherheit über verschiedene Anbieter hinweg zu erhöhen, stoßen sie auf eine Mauer. Diese Kosten machen ein echtes Multi-Cloud-Risikomanagement nahezu unmöglich.
Speicherüberlastung
Vor Ort ist Deduplizierung ein Muss. In der Cloud werden Backups oft ineffizient gespeichert, sodass die Speicherkosten immer weiter steigen. FinOps-Teams müssen sich dann bemühen, diese Kosten in den Griff zu bekommen. Was zunächst günstig erschien, wird zu einem ständigen Problem.
Hindernisse bei der Wiederherstellung
Nach all diesen Anstrengungen ist die Wiederherstellung immer noch problematisch. Granulare Wiederherstellungen sind schwierig, die Disaster-Recovery-Optionen sind begrenzt. Wenn Benutzer Daten aus einer Archivierungsebene abrufen, kann die Wiederherstellung zehnmal so viel kosten wie die Speicherung. Diese Hindernisse für die Wiederherstellung sind für die Führungskräfte oft nicht sichtbar, für die Teams an der Basis jedoch schmerzlich offensichtlich.
Die DIY-Falle
Viele Teams versuchen es mit Do-it-yourself-Ansätzen. Das ist jedoch wie das Zusammenbauen von IKEA-Möbeln – ja, es funktioniert, aber es ist umständlich, zeitaufwändig und instabil. IT-Teams vergessen, dass ihre „Backup-Lösungen” auch selbst entwickelte Scripts und Workflows umfassen, die sie warten müssen. Mit der Zeit verwandelt sich das Ganze in eine ausgeklügelte Rube-Goldberg-Maschine – mit vielen beweglichen Teilen, einer unübersichtlichen Automatisierung und immer noch keiner Garantie für eine regionsübergreifende Wiederherstellung oder Compliance.
Unternehmen möchten nicht acht verschiedene Backup-Produkte einsetzen oder auch nur ein einziges, das stark angepasst werden musste, da sich die versteckten Kosten summieren: Zeit, Energie und verlorene Konzentration auf das Geschäft.
Das große Ganze
Dies wird umso wichtiger, je mehr Unternehmen KI einsetzen und ihr Data Warehousing über Clouds hinweg ausweiten. Je verteilter die Umgebung wird, desto mehr bremsen diese versteckten Kosten und Fallstricke ein Unternehmen aus. Diese stillen Killer des Cloud-Backups tauchen nicht immer in den Berichten des Vorstands auf, aber für die Teams, die das Geschäft am Laufen halten, sind sie sehr real. Wenn sich Unternehmen damit nicht befassen, wird ihre Cloud-Reise immer beeinträchtigt sein.
Autor: Andy Fernandez, Director of Product Management bei HYCU