Auf der SPS 2025 zeigen Eplan, Rittal und Rittal Automation Systems, wie künstliche Intelligenz und durchgängig digitalisierte Prozesse den Anlagenbau verändern können.
Unter dem Motto „Automation – Do it“ präsentieren die Unternehmen Lösungen, die Software, Hardware und Automatisierung intelligent miteinander verknüpfen. Besucher können auf einem Rundgang praxisnah erleben, wie sich Engineering, Fertigung und Service künftig AI-ready gestalten lassen.
Effiziente Workflows durch AI und Digitalisierung
Für Steuerungs- und Schaltanlagenbauer wird es immer wichtiger, komplexe Aufgaben im Engineering und in der Fertigung zu vereinfachen. AI-gestützte Automatisierung kann hier helfen, Prozesse zu beschleunigen und Fehler zu reduzieren. Uwe Scharf, Geschäftsführer Vertrieb Deutschland bei Rittal, betont: Nur wer durchgängig digitalisiert arbeitet, kann effizient automatisieren und die Vorteile neuer Technologien nutzen. Schon kleinere Schritte bei der Digitalisierung können spürbare Effekte erzielen.
Eplan zeigt auf der Messe verschiedene Anwendungsfälle, die Konstrukteuren direkten Nutzen bringen. Dazu gehören der Eplan Copilot, Automated 3D Design sowie Agentenkonzepte für eine effizientere Projektarbeit. Ein besonderer Fokus liegt auf Lösungen, die Prozesse beim Kunden tatsächlich erleichtern und messbaren Mehrwert liefern. Sebastian Seitz, CEO von Eplan, betont die Bedeutung maßgeschneiderter Anwendungen, die den Engineering-Prozess auf eine neue Stufe heben.
Datenqualität als Grundlage
AI-gestützte Prozesse setzen eine hochwertige Datenbasis voraus. Auf der SPS werden neue Ansätze mit der Asset Administration Shell und dem eCLASS-Standard vorgestellt, die insbesondere das Änderungsmanagement von Produkten verbessern. Mit Product Change Notification (PCN) können Änderungen von Komponenten direkt in Eplan abgebildet werden, wodurch Hersteller und Anwender eng vernetzt sind und Informationen in Echtzeit verfügbar sind.
Die Eplan Plattform 2026 steht ebenfalls im Mittelpunkt. Sie bietet eine weiterentwickelte, umfassende Lösung mit tiefer Integration verschiedener Engineering-Disziplinen. Ziel ist es, die Komplexität zu reduzieren und den Aufbau eines vollständigen Digitalen Zwillings für Maschinen und Anlagen zu ermöglichen.
Automatisierung in der Praxis: Drahtkonfektionierung
Rittal Automation Systems stellt das neue Wire Handling System vor, das die Effizienz im Drahtkonfektionier-Vollautomaten „Wire Terminal WT“ steigert. Mit Eplan Smart Wiring können Mitarbeiter gezielt Drähte anfordern und selbst weniger erfahrene Mitarbeiter Aufgaben effizient erledigen. Das System erlaubt die gleichzeitige Bedienung mehrerer Projekte und Arbeitsplätze und schafft die Grundlage für zukünftige robotergestützte Verdrahtung.
Auch im Bereich Maschinenkühlung und Klimatisierung gibt es Neuerungen. Das erweiterte Blue e+ Chiller-Programm von Rittal deckt Leistungsbereiche von 1,5 bis 7 kW ab, inklusive Outdoor-Modellen und Hybridlösungen mit Freikühler. Für Ex-Gehäuse stehen nun UL-HazLoc-Zertifizierungen für extreme Betriebstemperaturen von -50 bis +180 Grad Celsius zur Verfügung, ergänzt durch bestehende ATEX- und IEC-Ex-Zertifikate.
AI-ready Anlagenbau
Die Messe SPS 2025 macht deutlich, dass Anlagenbauer nur dann wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie auf durchgängig digitalisierte Workflows, hochwertige Daten und gezielte AI-Anwendungen setzen. Software, Automatisierungssysteme und Hardware müssen dabei intelligent zusammenarbeiten, um Effizienz, Flexibilität und Sicherheit in Engineering und Fertigung zu steigern.