Gefahr durch KI-Fehlkonfiguration

Hacker schleusen KI-Malware über Open WebUI ein

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Das offene KI-Interface Open WebUI wurde zur Einflugschneise für einen raffinierten Cyberangriff. Hacker nutzten ein falsch konfiguriertes System, um hochentwickelte, KI-generierte Schadsoftware einzuschleusen – inklusive Cryptominer und Stealth-Techniken.

Offene KI-Schnittstelle als Einfallstor

In einem aktuellen Fall entdeckte das Sysdig Threat Research Team (TRT) einen Angriff auf ein System, das öffentlich und ohne Authentifizierung zugänglich war – inklusive administrativer Berechtigungen. Die betroffene Plattform: Open WebUI, eine beliebte, erweiterbare Benutzeroberfläche zur Integration und Steuerung großer Sprachmodelle (LLMs). Aufgrund dieser Fehlkonfiguration war es Angreifern möglich, beliebige Befehle auszuführen.

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KI-generierte Schadsoftware wird zur Realität

Statt klassischen Exploits griffen die Angreifer zu einem ungewöhnlichen Mittel: Sie luden ein von KI generiertes Python-Skript hoch – als angeblich harmloses Plug-in für Open WebUI. Das Skript, einmal installiert, aktivierte eine raffinierte Payload. Diese installierte unter anderem einen Cryptominer, verwendete spezielle Tarnmethoden und nutzte einen Discord-Webhook zur Fernsteuerung.

Besonders alarmierend: Die Windows-Version des Schadcodes war nahezu unsichtbar für klassische Schutzsysteme und nutzte ausgeklügelte Techniken wie Processhider und Argvhider, um sich der Entdeckung zu entziehen.

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17.000 mögliche Ziele im Netz

Laut einer Shodan-Abfrage sind aktuell über 17.000 Instanzen von Open WebUI öffentlich zugänglich. Wie viele davon potenziell falsch konfiguriert sind, bleibt unklar – doch der aktuelle Vorfall zeigt, wie gefährlich solch kleine Nachlässigkeiten werden können.

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Shodan-Abfrage von 17.000 Vorfällen offengelegter Open WebUI Instanzen
Bild: Shodan-Abfrage von 17.000 Vorfällen offengelegter Open WebUI Instanzen (Quelle: Sysdig, Inc.)

Fazit: KI braucht mehr Sicherheit

Dieser Angriff verdeutlicht, wie entscheidend sichere Voreinstellungen und sorgfältige Systemüberwachung in der KI-Infrastruktur sind. Fehlkonfigurationen wie öffentlich erreichbare Admin-Zugänge sind keine Lappalien, sondern ernsthafte Sicherheitslücken. Um Angriffe dieser Komplexität zu erkennen und abzuwehren, braucht es moderne, laufzeitbasierte Sicherheitslösungen mit tiefgreifender Bedrohungsanalyse – besonders im Umfeld von KI-Systemen.

Weitere Informationen, darunter eine ausführliche technische Analyse und Threat Detection, finden Sie hier.

(vp/Sysdig)

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