Überlastung und Burnout prägen den IT-Alltag. Andre Schindler von NinjaOne zeigt, wie Unternehmen Technical Debt überwinden und IT-Automatisierung erfolgreich implementieren.
IT-Teams unter Druck
IT-Abteilungen stehen heute unter enormem Druck. Sie müssen mit rasantem technologischem Wandel Schritt halten, wachsende Cyber-Bedrohungen abwehren und eine Vielzahl von Endgeräten in zunehmend dezentralen Arbeitsumgebungen verwalten – und das unter den Vorzeichen von Budgetrestriktionen und Einstellungsstopps. Teams sind kleiner als je zuvor, sollen aber gleichzeitig komplexere Infrastrukturen mit weniger Ressourcen bewältigen.
Die Folge: Überlastung und Burnout. Studien zeigen, dass ein durchschnittlicher IT-Fachmann lediglich 85 % der täglichen Tickets abarbeiten kann. Viele Unternehmen setzen daher auf Automatisierung, um die Belastung abzufedern. Doch nicht jede Initiative erzielt den gewünschten Erfolg – häufig scheitert die Einführung oder bleibt hinter den Möglichkeiten zurück.
In diesem Beitrag beleuchten wir, was Unternehmen und IT-Abteilungen benötigen, um Automatisierung nachhaltig erfolgreich einzusetzen. Der Fokus liegt auf den Grundlagen: Warum Automatisierung so wirkungsvoll ist, wie mit Legacy-Systemen umzugehen ist und welche Best Practices helfen, Implementierungshürden zu überwinden.
Die Stärke der Automatisierung verstehen
Im Kern bedeutet Automatisierung, wiederkehrende Aufgaben softwaregestützt ohne manuelles Eingreifen abzuwickeln – sei es durch die Optimierung von Workflows, die Automatisierung von Helpdesk-Prozessen, die Skalierung administrativer Tätigkeiten, die Sicherstellung von Compliance und Security oder die strukturierte Onboarding-Unterstützung neuer Mitarbeitender. Ziel ist Effizienzsteigerung, Kostenreduktion, Fehlervermeidung und eine Beschleunigung von Abläufen – und damit die Freisetzung von Ressourcen für strategisch wertschöpfende Aufgaben.
Ein prägnantes Beispiel ist das automatisierte Endpoint-Management. Es adressiert die wachsende Zahl physischer und virtueller Endgeräte – von Laptops über Smartphones bis zu Desktops. Ohne Automatisierung muss jedes System manuell konfiguriert, Software installiert und Patches eingespielt werden – ein fehleranfälliger, zeitintensiver Prozess.
Mit zunehmender Komplexität der IT-Landschaften werden manuelle Tasks zum Engpass. Automatisiertes Endpoint-Management reduziert diesen Druck, sorgt für zeitnahe Sicherheits-Updates und entlastet das IT-Personal spürbar. Es ersetzt keine komplexen Entscheidungen, sondern übernimmt repetitive Aufgaben, sodass sich IT-Fachkräfte auf strategisch relevante Themen konzentrieren können. Kein Wunder also, dass bis 2025 rund 80 % der Unternehmen auf intelligente Automatisierung setzen werden.
Keine schwachen Grundlagen
Der Erfolg jeder Automatisierungsstrategie hängt von soliden Grundlagen ab. Besonders ältere Software und Infrastrukturen stellen eine große Hürde dar. Mit der Zeit entsteht sogenannter „Technical Debt“ – Systeme, die nicht zukunftssicher konzipiert sind, blockieren nachhaltiges Wachstum.
Legacy-Systeme bringen zahlreiche Probleme mit sich: veraltete Schnittstellen, mangelnde Sicherheitsmechanismen, eingeschränkte Interoperabilität und Abhängigkeiten von proprietären Technologien. IT-Teams müssen daher Brücken zwischen Alt- und Neusystemen schlagen. Grundsätzlich gibt es zwei Optionen: interne Modernisierungsinitiativen oder die Zusammenarbeit mit spezialisierten Drittanbietern, die den Übergang in die Cloud erleichtern.
Unabhängig vom Ansatz gilt: Ohne strukturierte Daten ist keine Automatisierung erfolgreich. Automatisierung benötigt präzise, indexierte und klar kategorisierte Daten. Unternehmen, die diese Basis schaffen, automatisieren im Schnitt 70 % ihrer Prozesse. Hier gilt es, entweder auf interne Teams mit Management-Buy-in zu setzen oder externe Partner mit spezialisierten Tools einzubinden, die Datenqualität bewerten und Altdaten automatisiert aufbereiten.
Sicherheit von Beginn an mitdenken
Ein weiterer zentraler Pfeiler ist Cybersecurity. Gerade im Remote-Work-Umfeld wird Automatisierung erschwert, wenn Geräte über verteilte Netzwerke hinweg sicher verwaltet werden müssen. Werden Sicherheitsaspekte nicht von Beginn an berücksichtigt, können neue Technologien sogar zusätzliche Schwachstellen schaffen.
Da Automatisierung auf Daten und vernetzten Systemen basiert – bevorzugte Ziele von Cyberangriffen – ist ein robuster Sicherheitsansatz unerlässlich. Nur so können Mitarbeitende, Kunden und Stakeholder Vertrauen in die Zuverlässigkeit automatisierter Prozesse gewinnen.
Ist die Basis gelegt, bieten moderne Endpoint-Management-Lösungen nicht nur erhöhte Transparenz über Alt- und Neusysteme, sondern erleichtern auch die Identifikation von Bottlenecks, Ineffizienzen und Automatisierungspotenzialen. Kurz gesagt: IT-Teams verbringen weniger Zeit mit „Firefighting“ und mehr mit der gezielten Weiterentwicklung ihrer Systeme.
Den Weg regelmäßig überprüfen
Automatisierung reduziert Belastungen erheblich – ist aber kein Selbstläufer. Damit sie den größtmöglichen Nutzen entfaltet, müssen Prozesse kontinuierlich evaluiert und optimiert werden. Jede automatisierte Aufgabe sollte klaren Business-Zielen dienen – sei es Effizienzsteigerung, Kostenreduktion oder Sicherheitsverbesserung.
Eine regelmäßige Überprüfung der Automatisierungsprozesse stellt sicher, dass diese wirksam bleiben und sich an veränderte Anforderungen anpassen. Ein strukturierter Review-Zyklus ist hierfür essenziell.
Unternehmen, die strategisch und iterativ vorgehen, schaffen effizientere IT-Ökosysteme, steigern die Produktivität und positionieren ihre IT-Teams nachhaltig für den Erfolg.
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