Chancen, Lücken und neue Anforderungen

KI-Einsatz und Auswirkungen für Berufseinsteigende

KI, Firma

Der Einsatz künstlicher Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr – deutsche Unternehmen nutzen sie bereits in vielen Bereichen aktiv.

Doch es fehlt häufig an klaren Regeln, und für Berufseinsteigende verändert sich die Arbeitswelt grundlegend. Eine Umfrage des HR-Dienstleisters HiBob unter 2.000 Beschäftigten gibt einen Einblick in die aktuelle Lage.

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Ob Datenanalyse, Automatisierung oder Kommunikation – KI wird in deutschen Unternehmen inzwischen breit eingesetzt. Dennoch fehlt in vielen Fällen ein verbindlicher Rahmen: Nur etwa die Hälfte der befragten Beschäftigten berichtet von klaren internen Richtlinien für den Umgang mit KI. Der Rest ist entweder nicht informiert oder arbeitet ohne formelle Vorgaben.

Diese Lücke wird zunehmend kritisch, nicht zuletzt durch das im Februar 2025 in Kraft getretene EU-KI-Gesetz, das Arbeitgeber verpflichtet, für ausreichende Kompetenzen im Umgang mit KI bei ihren Mitarbeitenden zu sorgen.

Vielfältige Einsatzbereiche: Von Routine bis Strategie

Die Umfrage zeigt deutlich, in welchen Bereichen KI bereits heute zum Einsatz kommt:

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  • Datenanalyse und Reporting (56 %): KI durchforstet große Datenmengen, erkennt Muster und liefert Entscheidungsgrundlagen – schneller und oft präziser als der Mensch.
  • Automatisierung von Verwaltungstätigkeiten (49 %): Zeitintensive Aufgaben wie Terminplanung oder die Erstellung von Standardberichten übernimmt zunehmend die Maschine.
  • Leistungsmessung und Feedback (26 %): Arbeitsprozesse werden überwacht und analysiert, um Engpässe frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.
  • Content-Erstellung und Kommunikation (24 %): Von internen Mitteilungen bis zur Kundenkommunikation unterstützt KI textbasierte Aufgaben effektiv.

Besonders in der Personalabteilung zeigt sich der Nutzen der Technologie deutlich. Über die Hälfte der befragten HR-Fachkräfte setzt KI beim Onboarding neuer Mitarbeitender ein – mit messbarem Erfolg: Rund 82 % berichten von verkürzten Einarbeitungszeiten.

Auch für die Weiterbildung ist KI inzwischen ein fester Bestandteil: 72 % der HR-Manager:innen nutzen sie zur Schulungsunterstützung. Dabei bringt die Technologie nicht nur Zeitvorteile, sondern erhöht auch die Motivation der Lernenden – unter anderem durch personalisierte Lernpfade, die sich individuell an Tempo und Wissensstand anpassen.

Der wirtschaftliche Vorteil zeigt sich klar in den Rückmeldungen der Befragten: 45 % verzeichnen eine schnellere Kompetenzentwicklung, 35 % eine gesteigerte Lernbereitschaft. Zugleich berichten 23 % von effizienteren Trainingsprozessen und 32 % von geringeren Kosten.

Die KI-gesteuerte Schulung entlastet somit nicht nur Mitarbeitende, sondern auch das Budget – und modernisiert die Mitarbeiterentwicklung nachhaltig.

Einstieg neu gedacht: Mehr Strategie, weniger Routine

Eine der deutlichsten Veränderungen betrifft die Rolle von Berufseinsteigenden. Klassische Aufgaben wie einfache Recherchen oder das Erstellen von Standardanalysen werden zunehmend automatisiert. Das hat direkte Auswirkungen auf die Gestaltung von Einstiegspositionen.

93 % der Befragten gehen davon aus, dass Aufgaben, die bisher von Einsteigern übernommen wurden, künftig von KI erledigt werden. Dennoch wird nicht weniger Personal eingestellt – stattdessen verändern sich die Aufgabenprofile: 35 % der HR-Verantwortlichen sehen den Trend zu strategischeren und kreativeren Einstiegsrollen.

In der Auswahl neuer Mitarbeitender verschieben sich die Prioritäten. Digitale Fähigkeiten und spezifische Fachkenntnisse gewinnen an Bedeutung – 46 % der Befragten halten digitale Skills heute für wichtiger als früher. Für 59 % zählen vor allem technische Hard Skills, während klassische Berufserfahrung wie Praktika bei 33 % noch immer eine Rolle spielt. Nur 10 % legen den Fokus allein auf Erfahrung.

Der Einsatz künstlicher Intelligenz revolutioniert nicht nur Abläufe, sondern auch Arbeitskulturen. Unternehmen müssen mehr denn je klare Leitlinien schaffen, um Mitarbeitende sicher im Umgang mit KI zu befähigen. Gleichzeitig eröffnen sich durch den sinnvollen Einsatz große Chancen – insbesondere in HR, Weiterbildung und in der Entwicklung neuer Talente.

Die Umfrage von HiBob macht deutlich: Wer KI strategisch integriert und gezielt in Kompetenzen investiert, wird im Wettbewerb langfristig profitieren.

(pd/HiBob)

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