Gewissheit und Kontrolle über „flüssige Mittel“

Richter MichaelDr. Michael Richter, Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter BI-Beratung, IDL GmbH Mitte, über Methoden und Werkzeuge für ein solides Liquiditätsmanagement.

Wer flexibel agieren und dabei nicht ständig ums Überleben bangen will, muss seine Liquidität steuern. Die notwendigen Fakten stecken in den operativen Daten, und es gibt Methoden und Werkzeuge, daraus automatisiert Informationen für ein solides Liquiditätsmanagement zu generieren.

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Machen Sie einmal eine kleine Selbstanalyse mit der Checkliste << 4 aus 10 >>, die Sie am Ende des Artikels finden oder am besten gleich online. Wenn Sie mehr als vier dieser zehn Fragen mit „Ja“ beantworten, sollten Sie über eine Lösung für aktives Liquiditätsmanagement nachdenken.

Die Liquidität ist die Lebensbasis jedes Unternehmens. Ihr Erhalt darf nicht gefährdet, geschweige denn dem Zufall überlassen werden. Gefragt ist eine Liquiditätsmanagement-Lösung, die auf der Grundlage von Ist-Daten eine Planung, Steuerung und Kontrolle der „flüssigen Mittel“ ermöglicht. In der Realität trifft man jedoch oft nur auf bloße Behelfskonstruktionen, die meist auf gängigen Standardwerkzeugen wie Excel und Access aufsetzen. Die Herausforderung liegt dabei vorwiegend im hohen Aufwand für das Erstellen der Berichte. Denn wer nur alle zwei Wochen Reports „basteln“ kann und dafür ein oder zwei Tage benötigt, begibt sich zwangsläufig in unsicheres Fahrwasser.

Auf Liquiditätsmanagement setzen

Dabei gibt es probate Mittel und Wege, die Informationen viel schneller und mit überschaubarem Aufwand zu erstellen – und zwar weitestgehend automatisiert. Die hierfür eingesetzten Liquiditätsmanagement-Lösungen basieren auf dem BI (Business Intelligence)-Ansatz nach folgendem Prinzip: Das operative Zahlenmaterial wird zunächst aus beliebigen Vorsystemen wie ERP (Enterprise Resource Planning)- und Buchhaltungsprogrammen übernommen und für die weitere Nutzung in einer mehrdimensionalen OLAP (Online Analytical Processing)-Datenbank für die folgenden Analysen aufbereitet. Hierfür geeignete Plattformen sind beispielsweise Microsoft Analysis Services, Infor10 ION BI oder IBM Cognos TM1. Über ein Frontend lässt sich schließlich das so strukturierte Datenmaterial nach verschiedensten Gesichtspunkten auswerten und berichten.

Aussagekräftiger und näher am Ereignis

Auf diese Weise können zur Beurteilung der tagesaktuellen Liquidität die vielfältigsten Aspekte mit einbezogen und Gewinn bringend genutzt werden. So lassen sich Valuten von Eingangszahlungen auf Basis des historischen Zahlungsverhaltens der Kunden realistisch beurteilen und dabei mögliche Ausfälle berücksichtigen oder die offenen Posten mit den Verbindlichkeiten korrelieren, um Kontostände vorwegzusehen und Engpässe frühzeitig zu erkennen. Das Durchspielen von Szenarien hilft zudem, die eigenen Eingriffsmöglichkeiten zu analysieren: Wie beispielsweise wirkt sich in verschiedenen Simulationen das verspätete Ausgleichen von Kreditoren-Rechnungen auf den Erhalt der Zahlungsfähigkeit aus?

An anderer Stelle ermöglicht das Cash-Pooling, also das Verschieben von Liquiditätsüberschüssen aus einem Unternehmensbereich in einen anderen zur Deckung von Engpässen, teure Kredite einzusparen. Und wer seine „flüssigen Mittel“ in mehreren Währungen verteilt hält, kann sogar von schwankenden Kursen profitieren, indem er seine Zahlungen vom für ihn günstigsten Devisenkonto ausführt.

Je nach Zuständigkeit erzeugen Liquiditätsmanagement-Lösungen individuelle Berichte (oder auch OP- und Alert-Listen) für verschiedene Verantwortliche und Entscheider. Erst einmal definiert, können diese künftig per Knopfdruck abgerufen werden und liegen binnen Minuten aktualisiert vor – im gewünschten Format, ohne dafür noch etwas manuell aufbereiten zu müssen.

Resümee und Empfehlung

Liquidität bedarf steter Kontrolle und weitsichtiger Planung. Der Markt bietet hierfür BI-Lösungen zur Planung und Steuerung, die sich in überschaubaren Projektzeiten einführen lassen und zu schnellen Erfolgen führen. Flexible Systeme sind eigenständig lauffähig oder können auch auf bestehenden BI-Strukturen aufsetzen. Im Aufbau einer gut strukturierten OLAP-Datenbank liegt zudem eine wertvolle Grundlage, um weitere Herausforderungen der Unternehmenssteuerung wie die Analyse von Bilanz und GuV zu meistern.

Dr. Michael Richter, Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter BI-Beratung, IDL GmbH Mitte (www.idl.eu)
 


Checkliste << 4 aus 10 >>

  1. Sie benötigen täglich den aktuellen Stand Ihrer Liquidität, brauchen aber allein für die Datenaufbereitung mehrere Tage?
  2. Sie wünschen sich flexiblere Analyse- und Auswertungsmöglichkeiten?
  3. Sie würden gerne einfach und schnell Szenarien durchspielen, um zu wissen: Was wäre, wenn …?
  4. Sie arbeiten mit vielen verschiedenen Währungen und möchten aktiv Wechselkurseffekte für sich nutzen?
  5. Sie wissen: Die Betrachtung des tatsächlichen Zahlungsverhaltens Ihrer Kunden könnte Ihnen wichtige Indikatoren für zeitnahe Maßnahmen liefern?
  6. Sie wissen, wo Ihre Daten liegen, Sie kommen nur nicht so einfach daran?
  7. Sie haben viele Daten und Transaktionen in unterschiedlichen Formaten vorliegen, müssen diese aber immer wieder aufwändig zusammenführen?
  8. Sie arbeiten bei der Datenaufbereitung vor allem manuell, wissen aber, dass Sie mit einer Automatisierung erheblich Zeit sparen könnten?
  9. Sie „lieben Excel“, wissen aber: Es hat seine Tücken?
  10. Sie müssen viele Empfänger mit Informationen versorgen und würden die Verteilungsaufwände gerne reduzieren?

Die Checkliste << 4 aus 10 >> gibt’s auch online zum Ausfüllen!


 

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