Microsoft gibt IT-Administratoren fast eine Dekade Zeit, um auf moderne DNS-basierte Namensauflösung zu migrieren. Windows Server 2025 wird die letzte Version mit WINS-Support sein.
Nach jahrzehntelangem Einsatz zieht Microsoft nun einen Schlussstrich unter den Windows Internet Name Service. Wie das Unternehmen mitteilte, läuft die Unterstützung für WINS spätestens im November 2034 aus. Damit endet die Ära eines Dienstes, der einst für die Namensauflösung in Windows-Netzwerken unverzichtbar war.
„WINS wurde seit Windows Server 2022 offiziell als veraltet eingestuft und wird aus allen Windows Server-Versionen nach Windows Server 2025 entfernt“, gab Microsoft in der Ankündigung bekannt. Die kommende Version Windows Server 2025 markiert also den letzten Long-Term Servicing Channel, der den Legacy-Dienst noch an Bord hat. Danach ist Schluss.
Zehn Jahre für den Umstieg
Bis zum Ende des Standard-Supports für Windows Server 2025 im November 2034 haben Unternehmen Zeit, ihre Infrastruktur anzupassen. Microsoft empfiehlt den Wechsel zu DNS-basierten Lösungen. Nach dem Stichtag werden die WINS-Serverrolle, Verwaltungstools, APIs und verwandte Schnittstellen aus künftigen Windows Server-Releases verschwinden.
DNS als überlegene Alternative
Die Argumente für den Ausstieg liegen auf der Hand: DNS skaliert besser, entspricht aktuellen Internet-Standards und bietet mit DNSSEC Schutzmechanismen gegen Angriffe wie Cache-Poisoning, die WINS nicht abwehren kann. Zudem setzen Microsofts eigene Dienste, von Active Directory über Cloud-Services bis zu Windows-APIs, längst auf DNS.
Was Admins jetzt tun sollten
IT-Abteilungen mit WINS-Abhängigkeiten sollten zeitnah eine Bestandsaufnahme starten. Gefragt ist eine systematische Prüfung aller Systeme und Anwendungen, die noch auf NetBIOS-Namensauflösung angewiesen sind. Als Migrationspfade bieten sich Conditional Forwarders, Split-Brain-DNS oder Search-Suffix-Listen an.
Vor Behelfslösungen wie statischen Host-Dateien warnt Microsoft explizit. Diese seien weder skalierbar noch für den Produktivbetrieb geeignet. Die Botschaft ist klar: Wer Betriebsunterbrechungen vermeiden will, sollte die Migration nicht auf die lange Bank schieben: „Jetzt ist es an der Zeit, Abhängigkeiten zu überprüfen, DNS-Migrationspläne zu bewerten und fundierte Entscheidungen zu treffen“, so Microsoft.