Dank KI und ML zu effizienteren Abläufen

Steuer-Compliance in der Praxis: KI als Treiber effizienter Steuerprozesse

Steuererklärung

Kaum ein Bereich steht in Unternehmen so stark unter Druck wie die Steuer-Compliance. Komplexe Regularien, stetige Gesetzesänderungen und eine wachsende Datenflut verlangen nach Präzision.

Doch in vielen deutschen Steuerabteilungen dominieren noch immer Excel-Tabellen, isolierte Datensilos und Routineaufgaben, die wertvolle Zeit binden. 

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Eine aktuelle Studie von EY zeigt: Ein Großteil der Unternehmen erkennt die Notwendigkeit für den Einsatz neuer Technologien; 83% versprechen sich davon ein effektiveres Risikomanagement, 82% sehen eine Chance zur Entlastung der ohnehin knappen Fachkräfte. Auch im Mittelstand scheint das Bewusstsein für die Bedeutung für Digitalisierung und Automatisierung angekommen sein. Laut dem „Mittelstandsradar 2025“ der Landesbank Baden-Württemberg haben diese Themen für 77% der Betriebe einen hohen oder sehr hohen Einfluss auf Investitionen jeder Art. Gleichzeitig stellt die Studie die aktuellen Hemmnisse in Sachen Investitionen heraus: unter anderem Bürokratielasten, regulatorische Hürden, und hohe Energiekosten.

Dank KI und ML zu effizienteren Abläufen

Das Gute ist, besonders die Steuer-, beziehungsweise Steuer-Compliance-Abteilung ist prädestiniert für die Nutzung von Technologien aus dem Bereich Künstliche Intelligenz und Machine Learning.  Denn:  Im Wesentlichen sind Steuern Daten. Ihr Umfang ist aber so hoch, dass sich dieser nur schwer manuell bewältigen lässt. Schließlich ist der Zeit- und Arbeitsaufwand für die Einhaltung von Steuervorschriften enorm, ebenso die Gefahr menschlicher Fehler. 

Lösungen, die Künstliche Intelligenz und Machine Learning einsetzen, ermöglichen Betrieben die automatisierte Verarbeitung großer Mengen strukturierter und unstrukturierter Daten. Sie helfen außerdem dabei, den richtigen Produkten die korrekten Steuercodes zuzuweisen und sicherzustellen, dass sie auch auf internationaler Ebene jegliche Anforderungen der Steuerkonformität erfüllen. KI und ML können außerdem zur Dokumentenprüfung herangezogen werden, um eine Vielzahl von Konformitätsdokumenten zu überprüfen und zu validieren. Im Grunde geht es darum, dass KI und ML Unternehmen, besonders im Mittelstand, die Möglichkeit geben, sich auf ihr Kerngeschäft und ihr Wachstum zu konzentrieren – ohne sich um Verstöße gegen die Steuerkonformität sorgen zu müssen.

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Autonome Compliance: die Zukunft, oder längst Realität?

Schaut man sich an, was in Zukunft möglich ist, stößt man auf den Begriff „Autonome Compliance“ – also Compliance, die nur minimales Eingreifen von Mitarbeitern erfordert. Hier steuern Daten und digitale Dokumente automatisierte Prozesse und Arbeitsabläufe, die maschinelles Lernen für die Entscheidungsfindung und Erledigung von Aufgaben nutzen. Aufgaben, die zuvor ein hohes Maß an menschlicher Arbeitszeit und Urteilsvermögen erforderten. Natürlich bleibt die menschliche Kontrolle und Übersicht weiterhin unabdingbar, zum Beispiel zur Freigabe und der Überprüfung von Entscheidungen. Aber es ist künftig möglich, nahezu alle Schritte des Compliance-Prozesses zu automatisieren, und somit das Beste aus den Vorteilen fortschrittlicher Technologie und menschlichem Fachwissen herauszuholen. 

Ein ganz aktuelles Thema in diesem Zusammenhang, und ein großer Schritt in Richtung Autonomie, ist „Agentic Compliance“. Sie basiert auf der Idee, dass Compliance nicht nachträglich zu Produkten und Lösungen hinzugefügt werden sollte, sondern von Vornherein integriert sein muss, unterstützt durch intelligente KI-Agenten. Diese Agenten integrieren sich nahtlos in Geschäftssysteme und beobachten dabei Daten, Arbeitsabläufe, und Nutzerverhalten, um schließlich Empfehlungen zu Maßnahmen, Risiken und Compliance-Verpflichtungen abzugeben. Letztlich sollten sie im Idealfall Aufgaben wie Kalkulation, Archivierung, Validierung und Dokumentenklassifizierung durchführen.
Agentenbasierte KI unterstützt hierbei also nicht nur bei einzelnen Aufgaben im Bereich Steuern und Compliance, sondern erledigt diese selbst und sorgt so für ein völlig neues Maß an Effizienz und Produktivität. Somit wird das Thema Compliance zu einem nahtloseren, skalierbaren und intelligenten Prozess – Steuerangestellte können sich somit auf strategische Aufgaben konzentrieren, und müssen lediglich ihre Freigaben für die automatische Weiterverarbeitung geben. 

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Fazit

Unternehmen, die sich heute mit Automatisierung und dem Einsatz von KI-basierten Lösungen auseinandersetzen, um die wachsenden Herausforderungen im Bereich Steuerwesen und Steuer-Compliance zu lösen, legen das
Fundament für effizientere, transparentere und resilientere Prozesse. Gerade im hochkomplexen deutschen Steuerumfeld können diese Technologien der entscheidende Hebel sein, um den Bürokratieaufwand zu senken, Risiken zu minimieren und den Blick für das Wesentliche zu schärfen. Schließlich sollte es für Firmen und Angestellte beim Thema Compliance nicht nur um reaktive Pflichterfüllung gehen, sondern um echte strategische Gestaltung.

Mercuriali

Carlos

Mercuriali

SVP & GM of International Business Operations

Avalara

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